von Nathalie Reichmuth, Michel Studer und Sandra Steiner
Update Kritik | 27.07.2018
#Wunschvorstellung unseres Digezz-Projekts
Spannende Idee – Anfrage an Kommunikationsstelle der Behörde – Ausarbeitung / Konzeptionierung des Portraits – Warten auf das "Go" – Drehtag – Postproduction – "Green Light" Rohschnitt – "Finetuning" – erfolgreiche Publizierung auf Digezz
Und das alles ganz OHNE Stress!
#Realität
Spannende Idee – Anfrage an Kommunikationsstelle der Behörde – Ausarbeitung / Konzeptionierung des Portraits – Warten auf das "Go" – Nachhaken – immer noch Abwarten auf das "Go" – Terminfindung – Drehtag – Postproduction – Rohschnitt ok? – Zeitdruck, keine zeitgerechte Reaktion der Behörde, nach mehrmaligem Abklären& Erwähnen der drängenden Deadline – notgedrungenes Publizieren auf Digezz (Deadline, 12.06.2018!) – schlussendliche Intervention der Behörde – Link & Film wird entfernt – wie weiter? Ungewissheit – weitere Kommunikation (aber mit wem, alle sind in den Ferien!?) – Nach finaler Rücksprache, Überarbeitung des Portraits – schlussendliche Publikation Ende Juli 2018
Und das alles mit ganz viel Stress verbunden!
To cut a long story short:
Nachdem wir den Beitrag publizierten, folgte die Intervention der Behörde. Daraufhin mussten wir die Zugriffsrechte des Videos umgehend auf Privat-Modus mit Passwort einstellen. Grund dazu ist die Interview-Situation, in welcher der Testpilot von uns vor einer Wand mit diversen fliegerischen Auszeichnungen und Flugzeug-Modellen in Szene gesetzt wurde.
Ja, aber hää, denkst du dir jetzt?
Wir erklären es dir: Da in naher Zukunft erneut Kampfjet-Evaluationen lanciert werden und die letzte "Gripen-Medien-Erfahrung" nicht ganz so ausfiel, wie gewünscht, ist die Behörde verständlicherweise vorsichtig geworden. Die Modelle im Hintergrund zeigen nämlich leider nur eine spärliche Auswahl der in Frage kommenden Kampfjets, welche die Armee für die Neuanschaffung in Betracht zieht. Die Behörde möchte hierbei nicht das Risiko eingehen, voreingenommen zu wirken. Geschweige denn, an den Kopf geworfen zu bekommen, dass sie sich in der Sache bereits sicher seien und sich längst für einen Flugzeugtypen entschieden hätten.
Im Nachhinein verstehen wir auch nach aller Aufregung doch den Entscheid der Behörde. Leider lief sehr viel schief während des gesamten Projekts, vor allem aber bei der ganzen Kommunikation. Wir haben zu Beginn via Konzept klar eine Deadline genannt und mehrere Male darauf hingewiesen. Wir haben viel Herzblut in diese Produktion investiert und alles versucht, dass es schlussendlich doch noch klappt. Leider fühlten wir uns teilweise nicht ernst genommen. Wir wurden laufend von Kommunikationsperson zu Kommunikationsperson weitergereicht, da irgendwie alle immer in den Ferien oder gerade nicht zu sprechen waren. Viele Köche verderben bekanntlich den Brei. Schlussendlich sind wir mit der Behörde so verblieben, dass wir die Wand "blurred" inszenieren und so dann auch das Video veröffentlichen durften. Wir bedauern es aber natürlich trotzdem, die ursprüngliche Version so leider nicht mehr einfach so für jedermann / frau zugänglich machen zu können. Eine wertvolle Erfahrung war es trotzdem.
#overandout
Michel, Sandra, Nathalie
Kritik am Publizierungsdatum (12.06.2018)
"Ich möchte die Kritik ein Schaffen aus Geschaffenem nennen."
Oscar Wilde
Equipment:
* 1 Sony PXW-FS5 Set
* 1 Sony a6500 Set inkl. XLR-Audiokit
* 1 DJI Ronin
* 1 Videostativ Manfrotto
* 1 Blackmagic Video Assist 4k
* 4 Akku Canon LP-E6
* 1 LED Headlight F&V K480
* 1 GoPro Hero4 Set
* 1 Tonangel Rode 3 Meter
* 1 Rode Richtmikrofon NTG-2
* 1 Zoom H5
* 1 Audio Kabel: XLR m - XLR f
Teamkonstellation & Kritik des Teams
Michel Studer
Konzept
Kamera 1
Schnitt & Postproduction
Colorgrading
Gedanken zum Projekt:
Ziel war es alle Aufnahmen in S-Log, einem Picture Profile von Sony zu drehen, um dem ganzen Video einen "fancy Look" zu verpassen.
Sehr interessant war das Colorgrading dann mit dem Programm Davinci Resolve. Wer sich an das Grading von Premiere Pro gewöhnt ist, wird von der Breite an Möglichkeiten bei Davinci zunächst ein bisschen überrumpelt. Auch der Worklflow ist ein ganz anderer. Funktionen sind verschachtelter und müssen teilweise beim ersten Mal zuerst mittels Tutorial ausprobiert werden. Das fängt alleine schon beim Import / Export von Premiere zu Davinci und wieder zurück an. Für unser Ausgabefile wählten wir den unkomprimierten Kodec „Apple ProRes 422“, mit dem das Grading verlustfrei über die Bühnen ging.
Davinci ist wahrlich eine Spielwiese, auf der man sich austoben kann. Das birgt aber auch die Gefahr, dass man sich schnell in Details verlieren kann.
Schwierig ist es auch, nach dem man eine einzelne Szene nach seinem Gousto perfekt in Szene und Farbe gesetzt hat, andere Szenen passend anzugleichen. Je nach Aufnahmesituation während dem Dreh vor Ort, ist es dann nicht möglich einfach die Colorkorrekturen zu kopieren. So kostet es eine Menge Zeit und Geduld bis man alle Einstellungen angepasst hat. Dazu benötigt man auch einen gewissen Flair für tolle Farben, um am Ende ein ansprechendes Resultat zu erzielen.
Sandra Steiner
Konzept
Kamera 2
Schnitt & Postproduction
Ton
Animation
Was gut lief:
Am Drehtag klappte das Organisatorische sehr gut. Zwar war die Zeit knapp, aber am Ende des Tages hatten wir alles im "Kasten", was wir uns vorgängig vornahmen zu filmen. Auch das Zusammenspiel und die Rollenaufteilung innerhalb der Gruppe harmonierte. Wir haben uns verstanden und halfen einander dort, wo es eben nötig war.
Was weniger gut lief:
Beim Dreh sind natürlich Fehler passiert. Bei der Interviewsituation hätten wir besser kontrollieren sollen, ob der Bildausschnitt wirklich passt. In unserem Fall war das Stativbein so offensichtlich auf der Aufnahme zu sehen, dass man sich hätte fragen können, ob wir zu diesem Zeitpunkt blind waren. Auch beim Beseitigen dieses «Fauxpas» ist uns im Anschluss ein Fehler passiert – geht’s noch dümmer oder? Bevor man nämlich die ganze Aufnahme im Premiere zerlegt, müsste man das Stativbein logischerweise rausnehmen. Aber bekanntlich lernt man ja aus Fehlern am meisten.
Nathalie Reichmuth
Konzept
Organisation
Regie
Interview mit Protagonist
Ton
Support Schnitt
Was gut lief:
Was wollten wir eigentlich mit dem Interview erreichen?
In unseren Köpfen schwirrte der Grundgedanke, ein Portrait zu produzieren, und den Tagesablauf eines armasuisse-Testpiloten in Szene zu setzen. Und ein spannendes Berufsfeld aufzuzeigen, dass so nicht ganz alltäglich ist. Zudem wollten wir natürlich ein paar "fancy Shots" einbringen. Da sich die meisten Leute kein Bild darüber machen können, geschweige denn überhaupt wissen, dass es Testpiloten in der Schweiz gibt und wenn, was diese so den ganzen Tag lang machen. Glücklicherweise hatten wir einen kompetenten netten Piloten im Freundeskreis. Es brauchte zwar klitzekleine Überzeugungsarbeiten, aber schlussendlich war er doch «a board».
Was weniger gut lief:
Ja, die Sache war geritzt, so dachten wir. Die Teambildung für das Digezz-Projekt fand bereits im Januar 2018 statt. Die offizielle Anfrage an die armasuisse reichte ich im Februar 2018 via Pilot Inglin ein. Das offizielle "Go" gab es jedoch erst Ende April 2018.
Inzwischen dann:
Langes Warten & Bangen, die Idee so sehr gemocht, gehofft, gebibbert, nachgehakt, "Nervenflattern", Aufgeben eine Option?, geträumt, gezweifelt - ZUSAGE, gefreut, organisiert und durchgezogen!
Ich war sehr froh, dass mich meine Team-Mates nochmals «gepusht» haben, nicht aufzugeben, denn ich war mit zwei anderen Digezz-Projekten bereits sehr gut ausgelastet. Die beiden hängen lassen, wollte ich aber nicht.
Nach der erfolgreichen Post wollten wir den Rohschnitt der armasuisse noch vorlegen und ein offizielles "Go" für die Publizierung auf Digezz einholen. Leider war die Ansprechperson aus der Kommunikationsabteilung in den Ferien, der Testpilot weilten in den thailändischen Büschen und wir waren fast schon wieder aufgeschmissen. Schlussendlich kam's dann aber doch gut.
Fazit der Gruppe
Nach einem etwas haprigen Start lief das Projekt doch gut in die Gänge. Der Drehtag in Emmen am Auffahrtsfreitag im Mai war ziemlich stressig, denn wir hinkten dem Zeitplan immer ein wenig hinterher. Fortuna war uns in einem Punkt gnädig, denn an diesem Feiertag herrschte praktisch kein Betrieb auf dem Ruag- /armasuisse-Areal und niemand störte uns beim hin & her "Gewusel". In der Postproduction-Phase haben wir zusammen das Interview zerlegt, entschieden welche Aussagen wir reinnehmen wollen und welche eher nicht. Später wurde geschnitten, "getöndelt", animiert und schlussendlich das ganze Portrait mit einem ebenbürtigem Colograding verfeinert. Die passende Musik war ebenfalls schnell gefunden, denn die Gruppe hat im Vornherein bereits ein paar geeignete Songs ausgesucht.
Wir hatten es gut zusammen, Lerneffekte sind ebenfalls gegeben und nun vollends befriedigt. Nun hoffen wir, dass unser Werk dem Testpiloten und der armasuisse auch "a biz" g'fallt!
Dank an:
Michael Inglin, Testpilot armasuisse