Ein Gedicht auf einem Foto?

Am 14. Mai war der 8. Poetry Slam in Chur. Ich war dort und habe fotografiert.

Dieses Semester habe ich mich ans Fotografieren gewagt. Eigentlich fotografiere ich gerne, nur habe ich mich bisher nicht getraut, etwas Anderes als Freunde und Landschaften zu fotografieren. Ausserdem gibt es immer Leute, die besser sind – nicht, dass irgendjemand noch glaubt, ich würde mich für die Fotografin halten und bald meine neue Berufung in meine Bio auf Instagram aufnehmen. Wäre ja peinlich.

Fabian Engeler organisiert den Poetry Slam Abend in der Werkstatt Chur und hat mich kontaktiert, ob ich jemanden kennen würde, der den Abend festhalten kann. Da ich ihm sowieso noch etwas schuldete, dachte ich, dass ich das übernehmen könnte. Das war ja auch super, bis zu dem Abend. Ich wurde nervös und habe überlegt, irgendeine Ausrede zu bringen (sorry Fabian). Aber Plot Twist: Ich habe mich zusammengerissen und bin hingegangen.

Ausdrucksstarke Bilder sind für eine Veranstaltung ausschlaggebend. Wie kann man das Gefühl, das einem der Dichter gegeben hat, mit einem Foto rüberbringen? Schwierig. Vor allem schwierig, weil kein Künstler statisch in die Kamera schaut, sondern das Gesagte mit Mimik und Gestik untermalt.

Ob die Fotos etwas geworden sind, kannst du dir hier anschauen.

(sba)

Kritik
von Lavinia Theiler

Vor der Veranstaltung habe ich mich durch diverse Einstellungen meiner Nikon D5300 geklickt und mir das Licht und den Raum angeschaut. Das Licht in der Werkstatt Chur ist dunkel, ein paar helle Lichter werden über eine Discokugel an die Wand projeziert. Dazu kommt der Scheinwerfer, der auf den Künstler gerichtet ist. Nach einigen Versuchen, mit denen die Fotos eher schäbig herauskamen, habe ich mich für die Blendenautomatik entschieden. Während eines Auftrittes habe ich mich auf die Bewegungen des Künstlers geachtet. Wie oft er blinzelt, wie schnell er sich bewegt und wie er die Bühne nutzt. Da musste ich mich erstmal hineinfühlen, die ersten Fotos eines Auftrittes waren immer unbrauchbar. Irgendwann hat es sich aber eingespielt: der Künstler blinzelt gerade – Finger auf den Auslöser und diesen halb herunterdrücken – der Künstler öffnet seine Augen wieder – klick. Das wäre alles nicht so mühsam gewesen, hätte ich die Belichtungszeit beachtet. Denn die habe ich völlig vergessen und so verwischten auf ein paar Fotos die Bewegungen der Künstler. Zum Glück nicht auf allen.

Dafür, dass ich das erste Mal einen Event fotografiert habe, sind die Fotos ganz gut herausgekommen. Obwohl ich davor unheimlich nervös war und am liebsten nicht hingegangen wäre, hat es mir viel Spass gemacht, damit habe ich nicht gerechnet.

Verwendete Technik
Nikon D5300

Bearbeitungsprogramm
Adobe Bridge

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