Projekt I Believe In You

Ein Zehnkämpfer träumt von Olympia – Andri Oberholzer

Seit dem Jahr 2000 in Sydney startete kein Schweizer mehr an Olympischen Sommerspielen im Zehnkampf. 2003 hat zuletzt ein Eidgenosse die 8000-Punkte-Schallmauer durchbrochen. Andri Oberholzers Ziel ist es, diese Durststrecke zu beenden und die Schweiz zurück auf die internationale Bühne des Zehnkampfes zu bringen.

Spitzensport ist in der Schweiz in vielen Fällen brotlose Kunst. «I believe in you» ist die Crowdfunding-Plattform für den Schweizer Sport und die weltweit erfolgreichste. Mit der Kampagne «8100 Franken für 8100 Punkte» drangen Andris Ziele und Motivation an die Öffentlichkeit. Die Kampagne übertraf sich selbst. Zur Kampagne

Der Zehnkampf

Ein Zehnkämpfer bestreitet innert zwei Tagen 10 Disziplinen der Leichtathletik: 100-Meter-Sprint, 110-Meter-Hürdenlauf, 400-Meter-Lauf, 1500-Meter-Lauf, Kugelstossen, Diskus- und Speerwerfen, Hoch- und Stabhochsprung und Weitsprung. Für jede Leistung bekommt er eine Anzahl Punkte. Wer am Schluss am meisten Punkte hat, ist Sieger.

Viel Glück Andri!

(sba)

Kritik
von Linus Spitz

Ausgangslage

Der beste 10-Kämpfer der Schweiz braucht finanzielle Unterstützung. Solange man nicht an der internationalen Spitze in seiner Disziplin angekommen ist, müssen Leichtathleten immer noch einen Grossteil der Ausgaben selbst abdecken. Sponsoren und Gönner finden sich nur schwer. Besonders im 10-Kampf ist die Vermarktung schwierig, da sie neben den Grossanlässen wie WM, EM und OS keine Medienpräsenz haben. Deshalb müssen sie alles daran setzen sich dafür zu qualifizieren und abzuliefern. Das bringt einen sehr hohen Druck mit sich der durch einen enormen Zeitaufwand wie auch einem hohen finanziellen Aufwand verstärkt wird. Es häufen sich Materialkosten, wie auch Kosten für Trainingslager und medizinische Betreuung an. Ein erfolgreiches I believe in you Projekt würde den Athleten stark entlasten und ihn seinem Ziel einen Schritt näherbringen.

Persönliche Ziele:

  • Indoor EM Glasgow 1-3 März 2019: Qualifikation über Einladung
  • WM Doha 27.09-06.10. 2019: Limite voraussichtlich 8100
  • Olympische Spiele Tokio 2020: Limite voraussichtlich 8100
  • 2019 Punkte: 6000p indoor; 8000p outdoor

Projekt Ziel: 8000 CHF sammeln um meine Vorbereitung für die Hallen EM zu unterstützen und den Übergang in die Outdoor-Saison ideal vorzubereiten.

Wofür wird das Geld konkret benötigt?: Das Geld wird für Trainingslager im Winter und Frühling verwendet. Ausserdem werden neue Stabhochsprungstäbe benötigt sowie weiteres Material wie z.B. diverse Spezialschuhe. Zuletzt wird das Geld auch noch in medizinische Betreuung investiert (Osteopathie, Physio).

Zwei Studenten der Uni Basel stellten das Konzept auf die Beine. Aus dem geht hervor, dass Projekte mit Videos erfolgreicher sind. Das war mein Part.

Ideenfindung

Alle Beteiligten hatten grobe Ideen für ein Video. In meiner Funktion versuchte ich die Machbarkeit und das Funktionieren der Story für jede Idee abzuschätzen. Dies war aus meiner Sicht bei allen Ideen nur Teilweise der Fall. Im Design Thinking Prozess entwarf ich ein neues Storyboard, welches schlussendlich umgesetzt wurde.

Drehbewilligungen und Requisiten

Für den Dreh musste eine Drehbewilligung bei der Stadt Zürich angefragt werden. Die Kosten dafür wären 300 Franken gewesen. Wir konnten jedoch den Preis auf 0.- aushandeln. Ebenfalls brauchten wir einen alten Stabhochsprung Stab, den wir brechen konnten. Wir fanden ihn in einem Geräteraum in Amriswil.

Material

Für das Produzieren des Videos stellte ich eine Materialliste zusammen:

Kameras

  • 2x Sony A7RIII

Objektive

  • Sony FE PZ 28-135mm f/4 2100.-
  • Sony Vario-Tessar T FE 16-35 mm F4 1300.-
  • Samyang AF 35mm f/2.8 350.-

Zubehör

  • DJi Ronin-S
  • 2x Neewer Kameraleuchte
  • Manfrotto CompactAdvanced  120.-
  • Ministativ30.-
  • RØDE VideoMic Pro R + Deadcat VMPR Bundle 200.-
  • RØDE smartLav+ 60.-

Postproduction

Ein schneller Schnitt war mir sehr wichtig, da ich die Zuschauer bis zum Stabbruch unbedingt für mich behalten wollte. Die Musik musste wirklich übertrieben dramatisch wirken.  Der Schnitt ist auf die Musik abgestimmt, manchmal im Takt, manchmal bewusst daneben. O-Töne mussten ihren Beitrag auch dazu leisten, denn ohne wirkte das ganze für mich billig. So erhält der Trailer seine Lebendigkeit. Genau das war auch die Herausforderung.  Das Color-Grading musste genau wie die Musik etwas überspitzt sein, damit das Projekt wirklich aus der Masse heraus sticht. Bis zur Publikation des Videos hatten wir genug Zeit eingeplant, sodass wir keine überhasteten Entschlüsse treffen mussten.

Fazit: Als Leichtathlet hat mir die Arbeit in meinem Metier sehr gefallen. Äusserst angenehm war auch die Zusammenarbeit mit Pascal und Anna von der Universität Basel. In Andri sah man das Feuer für das Gelingen des Projekts, was auch in mir Freude auslöste. Die Vorbereitung hat sich ausgezahlt und das Projekt erhielt 11433 Franken und übertraf somit die Erwartungen. Ich liebe es, wenn ein Plan funktioniert.

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