Fiirabigfahrte – Deine Reise in den Feierabend

Lange sehnte ich mich nach einem Routen-Ratgeber in meiner Region. Nun habe ich es in meine eigene Hand genommen.

“Was hät dänn de Fiirabig demit ztue?” Du kommst von der Arbeit oder Universität nach Hause und hast noch Zeit, um mit dem Motorrad oder Auto auszufahren. Das Problem ist nur, dass sich viele der tollen Strassen zu weit weg befinden. Da reichen die zwei Stunden am Abend keineswegs.

Ja, jeder kennt die üblichen Strecken hier in Zürich. Über den Albispass, Buechenegg, Weiningen und andere. Die Idee war also, ein Nachschlagewerk zu erschaffen für spassige Strecken, ganz in der Nähe von dir zu Hause. Diese Strecken sollten dann eben nicht die üblichen Strassen sein, sondern alternative Routen, die die Nutzer möglicherweise noch nicht kannten.

Mein Motto: “Ab go Töff fahre!”. Mit dabei meine GoPro und eine Drohne. Schlussendlich entstanden fünf circa einminütige Image-Videos der Routen. Diese wurden dann auf einer eigenen Webseite mit weiteren Informationen angereichert.

Meinen Ratgeber für die Region Zürich findest du auf meiner Webseite hier.
Alle Videos auf Youtube findest du hier.

(lhu)

Kritik
von Lucien Gacond

Idee und Konzept

Ich Studiere MMP erst seit etwa einem Jahr. Zum Beginn des Projekts war es sogar nur die Hälfte. Zunächst war ich also ein wenig überfordert mit der Aufgabe alles machen zu können und dürfen. Um nicht zu viel Zeit zu verschwenden, war meine erste Überlegung mein Motorrad. Ich wollte einfach etwas mit meinem Motorrad drehen. Im Gespräch mit Thomas wurde dann immer klarer, was es werden sollte. Eine Webseite, ein paar Videos, aber noch nicht ganz genau gewusst was für welche. Die Videos sollten nicht allzu lang sein. Es sollten Image-Videos sein der Strecken, die ich befahre. Auch der Titel, Fiirabigfahrte fiel mir erst in der Mitte meines Projekts ein.  Dann war mir auch wirklich klar was aus meiner Webseite werden sollte. Ich wollte ein Nachschlagewerk für meine Region kreieren. Eine Webseite, die alternative und tolle Routen in meiner Region vorstellt.

Kritik
Mir war von Beginn an nicht ganz klar, wie genau die Webseite zu einem Ratgeber werden konnte. Ich hatte wenig Erfahrung mit Programmieren, sowie mit Töff-Videos. Also konnte ich mir auch nicht genau vorstellen, wie es werden sollte.

 

Videos (aufzeichnen)

Technisches
Die Videos wurden auf der Drohne sowie auf der GoPro in 2.7k Auflösung und in 25fps aufgezeichnet. Einerseits habe ich die GoPro unten an der Gabel montiert, andererseits aber auch mit einem Saugnapf auf dem Tank. Ich habe auch weitere Positionen versucht, wie zum Beispiel am Helm, auf dem Slefie-Stick (was zu gefährlich war um einhändig zu fahren) und hinten drauf auf einer Konstruktion hinten nach Aussen, um mich von hinten zu filmen. Nach Revision dieser Aufnahmen, war mir klar, dass ich nur über die Gabel und Tank stabile und schöne Aufnahmen bekomme. Die Drohne ist eine DJI Mavic Pro und die GoPro eine Hero 7 black.

Es begann also damit, dass ich mich zuerst auf die Strecke des Regensberg begab und dort ausexperimentierte. So konnte ich eine Vorlage für alle weiteren Strecken erschaffen. Ich war circa 2-3 Mal auf der Strecke, um das beste Ergebnis zu erzielen. So konnte ich auf den Strecken, die ich weniger gut kannte in Ruhe alles an einem Tag abdrehen(GoPro). Für die Drohnen-Aufnahmen musste ich oft an einem anderen Tag kommen. Die anderen Routen waren ja auch nicht einfach da, so musste ich im Vorhinein auf  google Maps nach tollen Strassen suchen, die sehr kurvig aussahen. Dann besuchte ich diese Strecken mal, um sie zu beurteilen(an einem freien Tag). Danach kam ich noch einmals, um es zu filmen.

Kritik
Ich hätte auch weitere Winkel ausprobieren können. Z.B. auf der Windschutzscheibe zu mir gerichtet. Es kam noch oft vor, dass ich nicht am gleichen Tag mit der Drohne Aufnahmen machen konnte wie mit der GoPro. Das heisst, dass es auch dazu kommen konnte, dass komplett anderes Wetter herrschte. Ich habe mich sehr bemüht in der Colorcorrection das Beste heraus zu holen und in den meisten Fällen hat das auch gut geklappt. Des Weiteren war auf der Drohne teilweise ein fixer Iso-Wert vergessen worden und ich musste die Aufnahmen ein zweites Mal machen. Es kommen natürlich auch Probleme dazu, dass zum Beispiel mein Gewinde für die GoPro zu Boden fiel und sich beschädigte und oder andere Teile zu Boden fielen, wenn ich versuchte die GoPro um zu montieren. Man sieht auch deutlich, wie ich meine Fähigkeiten im Drohen-fliegen gesteigert habe. Vor allem wenn man das letzte und erste Video vergleicht.

 

Videos (Postproduction)

Technisches
Die verwendeten Programme für meine Videos sind Illustrator, Premiere und After Effects. Die Videos wurden schlussendlich in 2.7k (1440p) in 25fps ausgespielt, um den Algorithmus von Youtube auszutricksen und den besseren Codec (vpo09) zu erhalten.

Ich probierte, wie zuvor auch mit den Aufnahmen, wie ich das Video so hinbekommen konnte, dass es mir gefällt. So hatte ich dann auch eine ungefähre Vorlage für die anderen Videos. Zuerst einen eher längeren Einsteigeshot, der auch die Musik erklingen lässt. Dann ein bis zwei Mal abwechseln von verschiedenen Perspektiven. An dieser Stelle gibt es den Break und ich verwendete eine Aufnahme, in der ich das Motorrad beschleunigte und machte die Musik leiser bis zum Zenit der Beschleunigung. An diesem Punkt wechselte ich dann auf Drohnen-Aufnahmen und die Musik setzte wieder ein. Später faden per Geräusch wieder Motorrad-Szenen ein und ich verwende die zwei verschiedenen Perspektiven, um sie dann miteinander zu kombinieren. Abgeblendet wird dann mit einer Aufnahme der Drohne, die nach oben schwenkt mit der Kamera. So hatte ich meine kleine Vorlage erschaffen, um sie alle möglichst ähnlich aussehen zu lassen.

In Illustrator, habe ich die Routen auf einer Karte abgebildet. Hierzu verwendete ich einen Screenshot von google Maps. Daraus entstand dann ein HUD für das Video und eine Karte für die Webseite. Für das HUD verwendete ich einen transparenten Hintergrund, damit man auch den Rest des Videos noch hintendran sehen konnte.  Für die Karte verwendete ich einen festen grauen Hintergrund, der von den Farben noch gut zum hellblau passte.

In Aftereffects entstanden dann die animierten Aufnahmen der Strecke. So kann man im Video gleich vergleichen mit der Strecke im anderen Tab. Als erstes musste ich der Route mit einem Pfad hinterherzeichnen und ihn anschliessend auf meinen Pfeil kopieren. Mit Keyframes habe ich darauf auch noch die Rotation des Pfeiles dazu animiert.

Kritik
Ich brauchte eigentlich nicht sehr lange, um mit dem ersten Video fertig zu werden. Das Problem war dann, dass ich den selben Song nochmals verwendet hatte für das zweite Video. In Rücksprache, war das keine gute Entscheidung und ich verbrachte einige Zeit neue Musik zu finden. Die meisten verwendeten Lieder sind vom Produzenten Joakim Karud. Natürlich ist seine Musik Lizenzfrei, indem man ihm Credits gibt in der Videobeschreibung.

In Illustrator dauerte es sehr lange bis ich gut herausgefunden habe, welche Durchsichtgkeitsstufe die beste war. Da musste ich viel herumprobieren bis es stimmte. Dann auch die Überleitung im Aftereffects, war ziemlich anstrengend. Zu Beginn musste ich realisieren, dass ich den Pfad erneut zeichnen musste, um ein Objekt daran zu animieren. So zeichnete ich also den Pfad erneut und anschliessend auch mit Keyframes die Rotation animieren.

 

Programmieren

Technisches
Programmiert habe ich mit dem "vertrauten" Brackets. Plugins sind nur solche installiert, die uns Martin Vollenweider empfohlen hat. Das verwendete Framework ist W3.css.

In den ersten zwei Wochen hatte ich begonnen mit W3.css zu programmieren. Zuvor hatte ich nur das erste Semester in Interaktive Medien. Vor allem zu Beginn investierte ich sehr viel Zeit in Brackets und das Programmieren mit Framework. Ich erstellte das Gerüst und liess das dann für eine lange Zeit stehend. Es gab die Nav-Bar, einige Auswahlmöglichkeiten, ein schönes Startbild und ein paar Modal-Fenster. Später, als ich mit den Videos komplett fertig war, nahm ich die Arbeit wieder auf. Dann merkte ich, dass eigentlich noch viel für die definitive Webseite fehlte. Ich setzte mich also daran die restlichen Teile zu schreiben. Besonders für die Übersicht aller Strecken auf der Webseite, habe ich zuerst ein Design erstellt in Illustrator um mir mehr bewusst zu machen, wie es aussehen soll. Nach der Übersicht erstellte ich noch ein "Über mich" und eine "Kontakt" Sektion.

Kritik
Es ist zwar meine erste eigene Seite, aber ich finde ich hätte mich mehr inspirieren lassen sollen, wie andere Webseiten aussehen und wie sie "gleiche" Layout-Probleme lösen. Vor allem in der Kontakt Sektion recherchierte ich, wie man es gut aussehen lässt und sie ist meiner Meinung nach eines der besten Sektionen. Ich hielt mich nicht an die Regel, zuerst den Inhalt zu füllen und dann das Layout. Kaum hatte ich den Inhalt einer Sektion gefüllt wollte ich bereits das Layout erstellen. Das nächste Mal werde ich das anders machen. Darüber hinaus werde ich mich in Zukunft mehr daran halten sehr sauber zu schaffen mit CSS und inline script etc., denn wenn man ,wie ich, über 1000 Zeilen Code hat, verliert man schnell den Überblick (Sauber zu schaffen hat eigentlich ziemlich gut geklappt). Ich merkte auch erst gegen Ende des Programmieren, dass ich zu Beginn überhaupt keine Ahnung hatte. Ich musste dann auch anschliessend einige Dinge kontrollieren und korrigieren. Aus Fehlern lernt man ja!

 

Fazit

Alles in allem bin ich ganz zufrieden mit meiner Arbeit und meinem Projekt. Ganz generell würde ich für nächstes Semester ändern, dass ich mir nicht mehr so ein grosses Projekt alleine vornehme, sondern mit anderen zusammen und dann ein zweites im gleichen Semester. Auch  im Gespräch mit Thomas wurde erst spät klar, dass dieses Projekt zwar reichen würde, aber nicht unbedingt zu empfehlen sei über ein ganzes Semester ein Projekt alleine zu stützen. Dennoch habe ich einfach die Bereiche zusammengelegt, die mir gefallen und daraus ein grosses Projekt zusammengebaut. Hierzu gehören animieren, filmen, schneiden, illustrieren und programmieren. Bezüglich Video kann ich nur sagen, dass ich das nächste Mal bei Action-Camera Aufnahmen im Vorhinein bereits auf einer Sequenz schneide, die auf 1440p ist. Als ich die Full HD Aufnahme auf Youtube lud, sah sie extrem "blockartig" aus und war kaum zu gebrauchen (Youtube verteilt ihren schlechten Codec an alle Videos auf 1080p oder darunter, wenn man einen kleinen Kanal besitzt)). So habe ich den guten Codec forciert, der mir bei Uploads von 1440p, verteilt wird (PS: Safari unterstützt den besseren Codec nicht.). Bei der Webseite, würde ich bestimmt etwas ändern. Möglicherweise, möchte ich es als Privates Projekt weiterziehen. Dann würde ich die Übersicht-Seite noch ein wenig überarbeiten. Vielleicht sogar mit Bootstrap oder mit einem Wordpress, um das Aufschalten der Beiträge einfacher zu machen.

Es war ein grosser Aufwand, aber es war ein toller. Ich habe das produziert, was ich gerne produzieren wollte. Auch wenn mich das Programmieren manchmal auf die Palme gebracht hat.

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