Gipfeli, Bier und vieles mehr

In der Zuger Altstadt hat Ende November ein neues Bistro seine Türen geöffnet. Vom frühen Morgen bis am Abend gibt es zur Tageszeit passende Speisen und Getränke für die Gäste. Das Bistro und das Angebot wurden in einem Imagefilm vorgestellt.

Auf dem Weg zur Arbeit ein Gipfeli und einen Kaffee kaufen, in der Mittagspause eine Suppe essen und nach Feierabend mit seinen Mitarbeitern ein lokales Bier geniessen, all das ist im neuen Zuger Bistro «zum Pfauen» möglich. Ende November wurde es eröffnet.

Passend zu jeder Tageszeit wird den Kunden etwas anderes geboten. So kann das Bistro auch als eine Kombination aus Bäckerei, Take-away und Bar angesehen werden. Diese spezielle Eigenschaft wollten wir in einem Imagefilm vorstellen.

Wir wollten aber nicht einfach planlos Aufnahmen des Bistros, der Speisen und Getränke zusammenschneiden und Musik darunterlegen. Unser Ziel war es, eine Geschichte zu erzählen. Ob uns dies gelungen ist, könnt ihr hier sehen:

(ae)

Kritik
von Manuel Ramirez Ponce und Milena Suter

Ziel

Das Bistro „zum Pfauen“ in der Zuger Altstadt öffnete Ende November seine Türen. Der Imagefilm soll helfen, das Geschäft anzukurbeln. Konkret zeigt der Film, was den Kunden von früh morgens bis spät abends geboten wird.

Vorgehensweise

Breefing

Die beiden Betreiber des Bistros „zum Pfauen“, Peter und Walter Speck, hatten eine klare Vorstellung, was sie im Imagefilm sehen wollen, dies sagten sie im Breefing mit uns. Sie wünschten, dass den Zuschauern das Essens- sowie Getränkeangebot von früh morgens bis spät abends gezeigt wird. Am Morgen gibt es für die Kunden klassisches Gebäck wie man es von einer Bäckerei kennt, um die Mittagszeit bereiten die Mitarbeiter des Bistros Suppen und Salate vor, und abends können die Kunden lokale Biere mit Häppchen geniessen. All dies sollte im Imagefilm gezeigt werden.

Planung

Nach dem Breefing besprechen wir, wie wir den Wunsch der Betreiber konkret umsetzen wollten. Unser Ziel war es eine Geschichte zu erzählen, und nicht wahl- und konzeptlos Bilder des Bistros, der Speisen und Getränke aufzunehmen und zusammenzuschneiden. Wir waren der Meinung, dass eine Geschichte den potentiellen Kunden besser im Gedächnis bleibt als zusammenhangslose Aufnahmen. Deshalb entschieden wir, mit sogenannten „Scharnieren“ zu arbeiten. Scharniere haben die Aufgabe, zwei Handlungen miteinander zu verknüpfen. Das kann beispielsweise durch eine Kameraeinstellung umgesetzt werden, durch einen Schnitt oder eine zusätzliche Handlung.

Wir erstellten also ein Storyboard, in dem wir festhielten, welche Handlungen der Imagefilm konkret enthalten sollte und wie wir diese verknüpfen wollen.

Geschichte

Nach langer Diskussion einigten wir uns auf folgende Story. Der Imagefilm beginnt damit, dass „Gipfeli“ gebacken werden, ein typisches Gebäck, das morgens konsumiert wird. Anschliessend werden zwei Frauen gezeigt, die frühstücken und denen eines von eben diesen Gipfeli an den Platz gebracht wird. Daraufhin schöpft sich ein Kunde Suppe und isst diese. Er sieht eine Frau, die einen Salat kauft. An der Theke, an der die Frau steht, nimmt eine Mitarbeiterin ein Stück Kuchen aus dem Regal und bereitet einen Kaffee zu. Daraufhin sieht man wie eine weitere Mitarbeiterin ein Bier zapft. Dieses und weitere Biere sowie Prosecco werden auf ein Tablet gestellt. Eine Mitarbeiterin bringt zuerst den Prosecco zwei Kundinnen und die Biere drei Kunden, die an einem Tisch einen Apérohäppchen zu sich nehmen. Einer der Kunden steht auf, zieht sich seinen Mantel an und verlässt das Bistro, was das Ende des Kurzfilms markiert.

Scharniere

Nachdem die Story feststand, besprachen wir, wie wir die einzelnen Handlungen sinnvoll verknüpfen wollten. Ein sogenanntes Scharnier war beispielsweise, dass eines der gebackenen Gipfeli an den Tisch der beiden Frauen gebracht wird. Wir arbeiteten auch mit Cuts, um zwei Handlungen zu verbinden. Ein weiteres Scharnier bestand aus zwei Einstellungen. Die eine zeigte eine Kundin, die eine Tasse Kaffee umrührt, die andere einen Kunden, der in einer Suppenschüssel rührt. Wir dachten uns auch aus, dass der Kunde, der die Suppe konsumiert, sich im Lokal umschaut und eine Frau sieht, die soeben einen Salat kauft. Mit diesen und weiteren Scharnieren konnten wir die einzelnen Handlungen zu einer Geschichte zusammenfügen.

Technik

Für die Produktion des Imagefilms haben wir mit folgendem Equipment gearbeitet:

  • Canon EOS 5D Mk3 Set
  • Objektiv Canon EF 50mm f1.4
  • Schwebestativ Glidecam HD-2000
  • Mikrofon Rode VideoMic
  • Yellowtec Flashmic iXm Recording

Drehtage

Wir drehten den Imagefilm an zwei Tagen in der letzten Novemberwoche kurz nach der Eröffnung des Bistros. In der Postproduction stellten wir fest, dass in einigen Aufnahmen die Bilder flackerten, weshalb wir im Dezember einen weiteren Drehtag einlegten.

Postproduction

In der Postproduction haben wir die Aufnahmen zusammengeschnitten und vertont. Dafür haben wir an den Drehtagen Ton aufgenommen und uns aus Soundlibraries bedient. Auf Youtube Libaries haben wir einen passenden Song gefunden. Die nötigen Rechte, um diesen Song in den Film einzubauen, haben wir. Des weiteren haben wir in der Postproduction Colorgrading gemacht. Konkret haben wir die Aufnahmen entsättigt. Zusätzlich haben wir mit dem Filter „SL BLEACH HDR“ gearbeitet.

Schwierigkeiten

Scharniere

Wie bereits erwähnten, wollten wir die einzelnen Handlungen mittels Scharnieren zu einer Geschichte zusammenhängen. Wir haben uns den Kopf darüber zerbrochen, wie diese Scharniere aussehen sollten, beziehungsweise wie wir sie umsetzen sollten. Dies hat zu teils heftigen Diskussionen gesorgt. Nicht nur in der Planung und in der Umsetzung, sondern auch in der Postproduction nahmen diese Scharniere viel Zeit in Anspruch. Ein Scharnier bestand zum einen aus einer Aufnahme, die zeigt, wie eine Kundin ihren Kaffee umrührt und zum anderen wie ein Kunde eine Suppe umrührt. Ein weiteres Scharnier setze sich aus einer Aufnahme, die zeigt wie Kaffee aus der Maschine kommt und aus einer Aufnahme, die zeigt, wie Bier gezapft wird. Es brauchte viel Geduld und Zeit, diese Aufnahmen so zusammenzuschneiden, dass man merkt, dass es einen Zusammenhang zwischen ihnen gibt.

Gipfeli backen

Zu Beginn des Films wird gezeigt, wie rohe Gipfeli in den Ofen geschoben und anschliessend fertig gebacken wieder herausgenommen werden. Hier mussten wir tricksen. Wir wollten nicht mehrere Minuten warten, bis die Gipfeli fertig gebacken sind. Deshalb arbeiteten wir mit zwei Blechen. Auf dem einen lagen rohe Gipfeli, auf dem anderen fertig gebackene. Dennoch lastete ein gewisser Zeitdruck auf uns. Den mit jeder Aufnahme, bei der die rohen Gipfeli in den heissen Ofen geschoben werden, wurden sie etwas brauner. Der Ofen war eingestellt, um der Aufnahme mehr Authentizität zu verleihen. Eine weitere Herausforderung war die Scheibe vor dem Ofen, durch die man ins Innere des Ofens sieht. Sie musste vor den Aufnahmen gereinigt werden, da das Bistro sonst einen unhygienischen Eindruck hinterlassen hätte. Ausserdem beschlug die Scheibe zwei Mal, als die Gipfeli in den Ofen geschoben wurden, was dazu führte, dass man nicht mehr in den Ofen sah. Wir mussten deshalb mehrere Aufnahmen machen, bis wir das gewünschte Ergebnis erzielten.

Gimbal

Da wir im Storyboard sehr viel Kamerabewegungen geplant hatten, wollten wir mit einem Gimbal arbeiten. Dieser sorgt dafür, dass das Bild ruhig und nicht verwackelt ist. Unglücklicherweise war dieser an den Drehtagen in der Technikausleihe vergriffen. Deshalb mussten wir mit einem Schwebestativ arbeiten. Es bedarf aber viel Geduld und Geschick, das Schwebestativ optimal einzustellen, weshalb wir es kaum nutzen konnten. So filmten wir meistens von der Hand aus. Um dennoch nicht verwackelte Aufnahmen zu haben, haben wir in der Postproduction teilweise den Effekt „stabilizer“ eingesetzt.

Licht

Die grösste Herausforderung bei diesem Projekt war die Beleuchtung im Bistro. An ihr bissen wir uns die Zähne aus. Im Bistro waren in mehreren Ecken LED-Glühbirnen installiert, die gedimmt waren. So erklärten wir uns, dass sie nicht mit einer Frequenz von 50Hz flackerten. Normalerweise filmen wir MMP-Studenten aber mit einem Shutterspeed von 1/50 Sekunden. Die logische Konsequenz war, dass einige Aufnahmen flackerten. Dies wollten wir unbedingt verhindern. An einem zusätzlichen Drehtag versuchten wir mit unterschiedlichen Belichtungszeiten zu filmen, dennoch verschwand das Flackern nicht ganz. Wir suchten deshalb jene Orte im Bistro für die Aufnahmen aus, an denen es natürliches Licht gab und schalteten die LED-Glühbirnen aus. So konnten wir das Flackern auf einige wenige Aufnahmen reduzieren.

Gäste

Während den Drehtagen hatte das Bistro geöffnet, weshalb sich Kunden darin befanden. Für unseren Imagefilm arbeiteten wir mit Statisten. Wir wollten keine fremden Personen filmen und somit ihre Privatsphäre wahren. Gleichzeitig wollten wir auch keine Kunden von ihrem Platz vertreiben. Deshalb mussten wir oft warten oder bei der jeweiligen Einstellungen darauf achten, dass das keine fremden Personen zu erkennen sind.

Statisten

Wie soeben erwähnt, arbeiteten wir mit Statisten. Sie stammen alle aus unserem Umfeld. Milena musste ihr organisatorisches Talent unter Beweis stellen, damit wir an den Drehtagen stets genügend Statisten hatten. Dies war schwierig, weil wir unter der Woche filmten und viele (mögliche) Statisten deshalb verhindert waren oder nur beschränkt Zeit hatten.

Fazit

Wir sind sehr zufrieden mit unserem Produkt. Unser gesetztes Ziel, eine Geschichte zu erzählen, haben wir unserer Meinung nach erfüllt. Ebenfalls erfüllt haben wir nach unserer Ansicht den Wunsch der Betreiber des Bistros, das Angebot von morgens bis abends, seien es Getränke oder Speisen, im Imagefilm zu zeigen und möglichst gut zu präsentieren. Zu kritisieren ist, dass das Bild teilweise flackert. Trotz zusätzlichem Drehtag konnten wir dieses Problem nicht beheben. Auch in der Postproduction konnten wir dieses Flackern leider nicht entfernen. Da es aber kaum auftritt, stört es unserer Meinung nach nicht gross.

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