Head Smashed – Holy Monday

Holy Monday der Tag den niemand richtig mag. Die drei Bündnder Jungs haben genau diese Antipathie in einen Song gesteckt. Für das Lied, “Holy Monday” entstand ein Musikvideo.

„Wir ersetzen das Fitness-Studio durch Rock!“ – Das ist der Leitsatz von Head Smashed. Die Schweizer Pop-Punker verbreiten gute Stimmung und Party-Feeling überall wo sie auftreten. Mit ihren nicht immer ernst gemeinten und witzigen Liedtexten, wird ihr Stil auch als FunPunk bezeichnet.

Auf der Bühne setzen sie auf mehrstimmigen Gesang mit einprägsamen Melodien. Dies wurde bereits zu ihrem Markenzeichen. Jeder kann nach dem ersten Refrain gleich mitsingen. Die Genre-typischen hohen Tempi reissen mit und animieren zum mitrocken. So haben schon viele Zuhörer die Konzerte schweissgebadet und mit heiserer Stimme beendet.

Gegründet wurde die Band Ende 2011. Nach einem Jahr im Proberaum erobern sie ab 2013 die Bühnen in der Schweiz und in Österreich. So können sie (derzeit) auch einige erfolgreiche Konzerte, unter anderem als Support von J.B.O., auf ihrem Konto verbuchen.

Head Smashed besteht aus drei Mitgliedern: Roman Wilhelm an der E-Gitarre, Patrick Däscher am Schlagzeug und Moritz Vieli am E-Bass.

Im Januar 2015 erscheint ihr Debütalbum „Feeding the Animal“, mit dem sie sich endgültig in die Schweizer Musikszene etablieren möchten.

Wir waren der Meinung, dass zu einem neuen Album auch ein neues Musikvideo gehörte und so entstand die Kollaboration zwischen MMP Studenten und der Band Head-Smashed. Für uns war es die erste Produktion dieser Art, umso grösser war die Motivation. Die Ideen entstanden ziemlich schnell und wir waren bereit uns in dieses bevorstehende Abenteuer zu stürzen.

Kritik
von Samantha Di Cosmo, Jasmine Chastonay, Philip Gadze und Tabea Sadok-Bouziane

Idee

Unsere Idee war es eine Kombination der Geschichte des Liedes sowie der performenden Band zu kreieren. Das Lied handelt von der Frustration am Arbeitsplatz und dem Alltagstrott, eben einem “Holy Monday”. Die Bandmitglieder treten in unterschiedlichen Arbeitssituationen auf. So krampfen sie sich in den Rollen als Koch, Hausmeister und Bürogummi ab. Während dem Lied steigert sich der Missmut über ihre Jobs, sodass sie schliesslich genervt in eine Bar gehen. Dort schauen sie eindeutig zu tief ins Glas. Am nächsten Morgen wachen sie mit einem riesen Kater an teilweise bizarren Orten wieder auf. Ein weiterer Schluck Bier ist ihre Lösung den Kater loszuwerden.

Abermals bei der „blöden“ Arbeit spitzt sich die Lage kontinuierlich zu. Der Koch, der Hausmeister sowie der Bürogummi haben die Nase voll und schmeissen das Handtuch. Sie haben nur noch ihr bevorstehendes Konzert im Kopf und machen sich mit noch einer etwas mürrischen Miene auf den Weg zum Konzert. Endlich auf der Bühne angelangt, dürfen sie spielen was das Zeug hält. Im Musikvideo sind daher auch Live-Aufnahmen eingebunden, was die Szene unterstreicht. Ein letzter Szenenwechsel: Die Jungs sitzen betrunken an der Bar und so wird das Musikvideo beendet.

Umsetzung

Gedreht wurde an verschiedenen Tagen und Locations. Wir verwendeten unterschiedliche Kameras. Der Grund dafür war, dass zu dieser Zeit keine anderen zur Verfügung standen und wir improvisieren mussten. Gefilmt wurde also mit folgenden Kameras: Canon 5D Mark 3, Canon 6D, Nikon 800D und Canon 70D. Neben Kameras waren wir natürlich auch noch mit Stativen, Lichter und was es sonst noch so brauchte, um eine anständige Film-Produktion auf die Beine zu erstellen vor Ort.

Schwierigkeiten

Terminkoordination

Eine grosse Herausforderung bei diesem Projekt war die Terminkoordination mit der Band. Denn  zwei von ihnen sind arbeitstätig und verfügten daher über ein ziemlich knappes Zeitfenster. Somit mussten wir Termine finden, die allen sechs Personen passten.

Lichtverhältnisse

Die richtigen Lichteinstellungen und das natürliche Licht haben uns ziemlich Probleme verursacht, da der Dreh an verschiedenen Tagen auch andere Lichtsituationen mit sich brachte. Auch das Ausleuchten klappte nicht einwandfrei, da wir zu wenig und das falsche Licht ausgeliehen hatten. Vor allem hatten wir am Abend mit den Lichtern zu kämpfen. Wir verbrachten somit einige Stunden, den für die Szene vorgesehenen Raum auszuleuchten. Dies war mühsam und zerrte an unseren Nerven. War der eine Schatten verschwunden tauchte der andere Schatten wieder auf. Da die Situation durch fehlende Lichter nicht zu optimieren war, mussten wir den Schatten in Kauf nehmen. Aufgrund eines Denkfehlers mussten wir diese Szene jedoch nochmals nachfilmen. Wir hatten beim zweiten Dreh derselben Szene einen tageslichtdurchfluteten Raum, was von der Belichtung her sehr vorteilhaft war. Mit den neuen Aufnahmen sind wir komplett zufrieden.

Verschiedene Kameras

Verschiedene Kameras bringen auch verschiedene Farben mit sich, das war vor allem beim Colorgrading eine Knacknuss. Zwar versuchten wir beim Dreh darauf zu achten, mit demselben Kelvin-Wert zu arbeiten aber trotzdem mussten wir während dem Dreh und in der Postproduktion feststellen, dass die Farbgebung sich zwischen den unterschiedlichen Kameras dennoch stark unterschied.

Greenscreen

Die Greenscreen Aufnahmen bereiteten uns grosse Probleme. Die bestehende Infrastruktur ist mehr oder weniger für Aufnahmen des Oberkörpers gedacht und nicht für Ganzkörperaufnahmen. Zu Beginn wollten wir neben der Wand auch den Boden mit dem grünen Stoff bedecken. Leider mussten wir feststellen, dass das vorhandene Material den Boden nicht ansatzweise Bedecken würde und so löste sich unsere Idee ziemlich schnell in Luft auf. Die Greenbox war für unser Vorhaben zu klein, deshalb musste die Band sehr nahe am Greenscreen stehen. Die Grösse des Raumes war auch fürs Filmen nicht gut geeignet, wir standen uns ständig im Weg und alles zu filmen ohne die jeweiligen Enden des Vorhanges auf dem Bild zu haben war sehr schwer.

Weiter war es schwierig diesen sauber auszuleuchten, sodass wir schliesslich zu viele verschiedene Grüntöne und Schatten hatten. Was sich in der Postproduktion als eine echte Herausforderung erwies. Mit Diffusorfolien hätten wir die Schatten auf der Wand gut wegbekommen, leider hatten wir Privat keine und konnten auch keine mieten.

Auch die Idee die Aufnahmen am Greenscreen direkt am Regiepult zu keyen wurde schnell verworfen. Grund dafür war unsere teilweise fehlenden Kenntnisse über dessen Bedienung. Somit mussten wir externe Hilfe beanspruchen, was uns natürlich wieder kostbare Zeit raubte. Schlussendlich entschieden wir uns dann aber auf das Regiepult zu verzichten und das Keyen in der Postproduktion zu machen. Hier wartete die nächste Herausforderung. Durch die verschiedenen Grüntöne und Schatten auf den Aufnahmen, war es schwierig alles sauber hinzubekommen. Was uns dann schlussendlich aber gelang.

Live-Aufnahmen

Liveaufnahmen zu drehen ist nicht immer einfach, vor allem dann nicht, wenn kaum Platz vorhanden ist. Der Dreh in der Kulturbar erwies sich letztlich als eine beinahe Katastrophe. Gedreht wurde vor der Bühne von Hand und vom Balkon aus mit einem Stativ. Das Konzert war ausverkauft, was ein kleines Platzproblem für die Aufnahmen vor der Bühne darstellte. Für Close-ups reichte es, doch da sich die Jungs sehr lebhaft auf der Bühne bewegten, waren abgeschnittene Köpfe und nicht zufriedenstellende Aufnahmen das Endresultat. Die Aufnahmen von der zweiten Kamera, die von oben filmte waren leider wegen dem Scheinwerferlicht, welches direkt in diese Richtung strahlte und dem vielen Rauch auch nicht brauchbar.

Viel Geduld hat das Synchronisieren der Live Aufnahmen gekostet. Da die Band das Lied Live in einem ganz anderen Tempo spielte und deshalb penibel darauf geachtet werden musste, dass man es letztendlich so bearbeitet, dass es übereinstimmt, war ein echter Kampf.

Lesson Learned

Da wir während des Projekts mit vielen Hindernissen zu kämpfen hatten, war Improvisieren das A und O. In der Filmproduktion ist dies natürlich häufig anzutreffen aber durch die vielen Situationen in denen wir improvisieren mussten, haben wir einiges dazu gelernt. In Zukunft werden wir so früh wie möglich die richtigen Lichter beschaffen sowie uns über neues bzw. teilweise noch recht unbekanntes Equipment informieren. Ein sehr wichtiger Punkt bei dem sicher zwei von uns dazulernen konnten, war die Kameraführung. Es gibt unglaublich viel zu beachten, um eine anständige Bildkomposition zu kreieren. Des Weiteren ist es wichtig eine Filmaufnahme nicht einfach abzubrechen sondern sie zu ende führen.  Denn nichts ist mühsamer, als aus kurzen Shots, die nicht wirklich sinnvoll aufgenommen wurden, etwas Annehmbares zusammen zu schneiden. Wie bereits erwähnt, war die Terminkoordination eine rechte Herausforderung. Wir haben somit betreffend dem Organisieren und dem Koordinieren wertvolle Erfahrungen gesammelt.

Fazit

Zurückblickend auf das ganze Projekt, war es eine interessante Erfahrung ein Musikvideo zu produzieren. Zu betonen ist, dass solch eine Produktion bzw. dessen Aufwand schnell Mal unterschätzt wird. Zwar rechneten wir mit einigen Problemen wie das so üblich ist bei der Film-Produktion aber solch eine grosse Zahl von Hürden haben wir zu Beginn nicht erwartet.

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