HTW Chur Chor

«Melodien statt Kalorien» lautet das Motto des HTW Chors. Gesungen werden Lieder aus den Bereichen Jazz, Pop und Klassik. Zur Vielfalt tragen jedoch nicht nur ein umfangreiches Repertoire, sondern auch die Sängerinnen und Sänger aus allen Bereichen der HTW Chur bei. Geleitet wird der Chor vom erfahrenen Dirigenten Heinz Girschweiler.

Mit dem hauseigenen Chor trägt der Dirigent Heinz Girschweiler zum kulturellen Angebot der HTW Chur bei. Seit Jahren treffen sich jeden Mittwoch über den Mittag Angestellte, Dozenten und Studenten der HTW in der Aula des Gebäude A, um miteinander zu singen.

Der HTW Chor ist immer wieder auf der Suche nach Neumitgliedern. Ein kleiner Einblick in eine Probe erhälst du hier:

Haben wir dein Interesse geweckt? Weitere Informationen zum HTW Chur Chor findest du hier.

(lhu)

Kritik
von Andrina Keller, Janine Reichlin, Natalie Osterwalder und Isabelle von Burg

Durch einen Aufruf per Mail sind wir auf dieses Projekt aufmerksam geworden.
Nach einem ersten Gespräch mit dem Dirigenten und zwei Mitgliedern des HTW Chors erstellten wir einen groben Drehplan. Ausserdem vereinbarten wir einen Termin in einer Probe, um die Audioaufnahmen mit diversen Mikrofonen zu testen.

Erster Testlauf
Uns war klar, dass vor allem das Audio eine grosse und neue Herausforderung sein würde, welcher wir uns aber stellen wollten. Aus diesem Grund trafen wir uns mit Marcel Näf, der uns über die Möglichkeiten der Audioaufnahmen beriet und uns anschliessend auch bei einer Test-Tonaufnahme des Chors unterstützte. Leider machte uns die HTW an diesem Tag einen Strich durch die Rechnung. Genau an diesem Tag wurde die Chorprobe in einen anderen Raum verlegt. Da in diesem Raum ein komplett anderer Klang war als in der Aula, wo gewöhnlich die Proben stattfinden, brachten uns dieser Testlauf nicht viel. Trotzdem testeten wir unsere Technik und liessen den Chor in folgender Aufstellung proben: Der Chor stand im Halbkreis und das Klavier auf der linken Seite. Wir hatten zwei Zooms dabei, welche beide in der Mitte des Halbkreises standen. Bei einem verwendeten wir den XY- und beim anderen den MS-Aufsatz. Zusätzlich stellten wir zwei Richtmikrofone auf. Eines war auf die linke Hälfte und das andere auf die rechte Hälfte der Chorgruppe gerichtet. Ein Lavalier klebten wir unter den Klavierdeckel und ein Grenzflächemikrofon legten wir ebenso in das Klavier hinein. Nach diesen Aufnahmen testeten wir zusammen mit Marcel unterschiedliche Einstellungen im Audition. Uns war es ein Anliegen, die unterschiedlichen Möglichkeiten des XY- und MS-Aufsatzes zu erkennen. Da beim MS-Aufsatz eine zusätzlich aufwändiger Arbeitsschritt notwendig ist, entschieden wir uns für den XY-Aufsatz. Zudem entschieden wir uns für zwei Richtmikrofon, als Stützmikrofon und ein Lavalier im Klavier, sowie eines beim Dirigenten.

Zweiter Testlauf
Wir vereinbarten einen neuen Termin für die Testaufnahmen, welche wir dann erfolgreich durchführen konnten. Unsere Ergebnisse besprachen wir auch mit Marcel Näf und holten uns wichtige Tipps und Ratschläge. Weiter wurden mit dem Hausdienst die nötigen Abmachungen bezüglicher der Einrichtung getroffen.

Aufnahme
Für die Aufnahmen stellten wir zuerst sicher, dass der Chor an diesem Tag in der Aula singen kann und die Einrichtung unseren Vorstellungen entspricht. Eine Woche vor dem Dreh sprachen wir uns noch einmal mit dem Dirigenten ab, um ihn über unsere Planung des Drehs zu informieren.

Am Drehtag erschienen wir früher in der Aula, um uns einzurichten und die ersten Statements mit dem Dirigenten aufzunehmen. Bei der finalen Aufnahme filmten wir mit zwei Kameras. Dabei war die Herausforderung, sich nicht gegenseitig ins Bild zu laufen.  Die Tonaufnahmen mussten gleichzeitig stattfinden, da die Synchronisation bei einer nachträglichen Tonaufnahme beinahe unmöglich ist. So mussten wir mit dem Kompromiss leben, dass die Audiotechnik im Video zu sehen ist.

Zwei weitere Personen waren für das Audio zuständig. Die Probe dauerte an unserem Drehtag etwas länger als eine Stunde. Im Anschluss standen uns vier Personen aus dem Chor für Statements zur Verfügung. Auch einen passenden Anfang für den Film nahmen wir erst nach der Probe auf. Danach ging es an die Beschriftung und Sichtung der Daten. Wir teilten unser vierer-Team für die Postproduction auf. Zwei übernahmen den Roh- und zwei den Feinschnitt.

Probleme bei der Aufnahme
Um die Synchronisation mit zwei Kameras und zwei Zooms zu vereinfachen, wollten wir die Aufnahmen nur zwei Mal unterbrechen. Dazwischen sollen alle Geräte stetig aufzeichnen. Im Zoom war jedoch eine Speicherkarte mit zu wenig Speicherplatz enthalten. Somit mussten wir die Erfahrung machen, dass die Aufnahme bei voller Speicherkarte zwar unterbricht, es aber auf dem Bildschirm des Zooms nicht angezeigt wird. Erst beim Stoppen der Aufnahmen wird angezeigt, dass die Speicherkarte voll ist. Deshalb mussten wir die letzte Szene ein weiteres Mal aufnehmen. Dies war auch zwingend notwendig, denn beim Sichten beziehungsweise Anhören der Aufnahme haben wir festgestellt, dass lediglich 5 Minuten vom Wesentlichen aufgenommen wurde.

Probleme beim Rohschnitt:
Wir haben den Dreh in drei Teile gegliedert:

  1.     Einsingen/Aufwärmen
  2.     Ein Lied einstudieren
  3.     Das Lied komplett durch singen

Bei den ersten beiden Teilen war die Schwierigkeit, aus den vielen kleinen Sequenzen eine logische Abfolge zu schneiden. Es gab sehr viele gute Szenen, die aber oft nur kurz waren. Der Dirigent gab nach jeder Übung sofort wieder Anweisungen, bevor die Mitglieder fertig gesungen hatten. Das erschwerte den Schnitt enorm, da es oft schwierig war, an einer guten Stelle eine Szene zu beenden.

Das komplette Lied zum Schluss nahmen wir insgesamt vier Mal auf. Problematisch war hier, dass das Lied sehr lange ist und wir es zusammenschneiden mussten. Auch die Übereinstimmung von Ton und Bild war nicht immer einfach, da wir manchmal ein Bild aus einer vorherigen Aufnahme über den Ton legen mussten. Wir konnten nicht immer das Originalbild nehmen, da manchmal die andere Kamera im Bild zu sehen war oder wie oben beschrieben der Ton nicht mehr aufgenommen wurde.

Probleme beim Feinschnitt:
Nach dem Rohschnitt mussten wir das Video kürzen. Es galt: “Kill your Darlings”.  Weiter hat die Audiobearbeitung viel Zeit beansprucht. Es war eine Herausforderung das Projekt mit den vielen Audiospuren zu bearbeiten. Es musste sehr systematisch gearbeitet werden. Die Arbeit mit Adobe Audition in diesem Ausmass war für uns alle neu. Zudem war es wichtig, das Video mit unterschiedlichen Kopfhörern und Lautsprechern anzuschauen beziehungsweise anzuhören.

Bei der Farbbearbeitung wurde zuerst mit einem Adjustment-Layer der ganze Film aufgehellt. Anschliessend stellte sich die Bearbeitung schwieriger heraus als gedacht. Die Wände waren sehr gelb und die Gesichter extrem rot. Dies benötigte viel Feintuning.

Rechtliches
Für das Lied «Summer is Over», welches der Chor im Video singt, haben wir die Songwriterin nach dem Synchronisations-Recht angefragt und den Song bei der Suisa angemeldet.

Equipment
1x Zoom H6
1x Zoom H5
4x Kopfhörer
2x Richtmikrofone NTG-2
2x XLR Kabel
1x Lavalier Funkset Sennheiser AVX für Dirigenten
1x Lavalier für ins Klavier
3x Mikrofonstativ für Richtmikrofone und Zoom H6 mit XY-Aufsatz
2x Canon EOS 5D Mark 3 Set
2x Mikrofon Rode VideoMic
1x Videostativ Manfrotto
1x Schulterstativ Field Runner V2.0
2x SD Speicherkarte SanDisk 64GB
2x Zusatz-Akkus Canon LP-E6

Software:
Adobe Premiere Pro
Adobe Audition

Fazit
Es war ein spannendes Projekt und wir lernten viel bezüglich Audioaufnahmen. Ein Teil von uns kannte den MS-Aufsatz vor diesem Projekt noch nicht. Wir sind Marcel Näf herzlichst dankbar über seine Unterstützung. Die Herausforderung haben wir unserer Meinung nach gemeistert. Das Projekt war aufwändiger, als wir anfangs gedacht haben. Es war jedoch eine wertvolle Erfahrung für unsere zukünftigen Projekte. Wir hoffen, dass durch unser Video die Bekanntheit des Chores erhöht werden kann und er an mehr Mitgliedern gewinnt.

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