Hyperlapse in Graubünden

Das Bündnerland ist gespickt mit spektakulären Aussichtspunkten und anderen Schauplätzen atemberaubender Landschaft. Doch wie sehen diese Spots aus, wenn man die Zeit etwas schneller laufen lässt?

Wer nicht aufmerksam zum Himmel schaut, bemerkt es gar nicht. Der Himmel ist ständig in Bewegung. Selbst für einen hochkonzentrierten Himmel-Beobachter ist es nicht immer einfach zu erkennen, wie stark sich die Wolken eigentlich bewegen. Deshalb ist es umso erstaunlicher, was alles am Himmel geschieht, wenn die Bewegungen in 150-facher Geschwindigkeit abgespielt werden. Die Aufnahmen mit dem Slider gelten noch als «Hyperlapse», und geben dem Bild eine zusätzliche interessante Bewegung.

(mm)

Kritik
von Nicolas Michel und Marius Baumgartner

Ausgangslage
Ursprünglich war geplant verschiedene Videoaufnahmen zu machen und diese anschliessend falsch zu vertonen. Als wir begonnen haben nebst den Videoaufnahmen auch Fotos für ein Timelapse zu schiessen fanden wir es extrem schade die Bilder mit schlechtem Ton zu verschanden. Deshalb haben wir uns dazu entschieden ein Zeitraffer Video zu erstellen.

Aufnahme
Um die Aufnahmen zu realisieren haben wir verschiedene Schauplätze im Kanton Graubünden gesucht. Wir waren zum Beispiel in der Rheinschlucht, am Val Mirer Bach, in Parpan und auf der Rot Platte oberhalb von Chur. Sobald die Kamera eingestellt und ausgerichtet war mussten wir geduldig warten bis alle Fotos gemacht wurden. Erst danach durfte die Kamera wieder bewegt und Einstellungen vorgenommen werden. Um Himmel und Landschaft optimal zu beleuchten, haben wir sämtliche Bilder in HDR aufgenommen. Dies ergibt durch die drei Bilder eine Datenmenge von ca 60Mb pro Frame im Endfilm.

Equipment
Canon 5D Mk III mit 24-105mm f4.0
Samyang 24mm f1.5
Syrp Motion Glider
Syrp Genie
Syrp Genie Mini

Bearbeitung
Um jeweils drei Bilder zu einem HDR zusammenzufügen haben wir zuerst an einem Bild die Einstellungen im Photoshop vorgenommen. Wenn wir zufrieden waren, stand uns ein Skript zur Verfügung, welches die restlichen Bilder mit den gleichen Einstellungen zusammengefügt hat.

Premiere
Die einzelnen Frames im Premiere zusammenzufügen war keine allzu grosse Sache. Das Programm hat extra eine Funktion zum Importieren von Einzelbildern als Bildsequenz. Anspruchsvoller war dahingegen die Vertonung. Den Aufnahmen haben wir mithilfe von Geräuschen aus der Natur und leichter Musik noch etwas Nachdruck verliehen.

Herausforderungen
Die grosse Schwierigkeit lag darin, die Einstellungen von Anfang an richtig vorzunehmen. Sobald die Aufnahme gestartet war, gab es kein zurück mehr. Was effektiv dabei rausgekommen ist, sah man erst beim zusammenfügen der Bilder in Premiere. Dasselbe galt beim zusammenfügen der einzelnen Bildern zum HDR. Wenn eine Einstellung nicht passte, mussten erneut alle Bilder rausgerechnet werden. Leider gab es bei einer Aufnahme diverse Bildfehler, welche auch bei der Wiederholung des Vorgangs nicht entfernt werden konnten.

Fazit
Bei diesem Projekt war vor Allem viel Geduld und in den richtigen Momenten die nötige Konzentration gefragt. Wir mussten stets flexibel sein, und konnten nur dann Aufnahmen machen, wenn auch das Wetter gestimmt hat. Alles in allem war es ein sehr interessantes Projekt mit einem schönen Endergebnis.

Keine Kommentare

Schreibe einen Kommentar