Interaktive Standortkarte

Wer kennt das nicht. Man bereitet sich perfekt auf einen Filmdreh vor, erstellt ein Storyboard und einen Drehplan und man weiss genau, wie alles ablaufen soll. Aber dann, wenn all das zum Einsatz kommt, kommt alles ganz anders.

So erging es auch uns beim Dreh des House of Cards Intro. Wir erstellten ein Storyboard mit den Originalbildern und schrieben dazu, wo wir diesen Shot aufnehmen. Wir erstellten einen Drehplan, wo draufsteht, wann, wie, wo, was filmen und wie das Wetter sein muss. Wir hatten also genau einen Plan, wie der Dreh ablaufen muss und wann er stattfinden soll. All diese Pläne stellten sich aber schnell als relativ unpraktisch heraus, da wir das Storyboard 100-mal durchblättern mussten, bis wir alle Shots der gewünschten Location gefunden haben oder alle, auf denen die selben Wetterbedingungen herrschen. Denn unser Dreh war extrem wetterabhängig und verteilte sich über die ganze Stadt Bern. Um wertvolle Zeit zu sparen, überlegten wir uns, wie man das besser organisieren kann und kamen auf die Idee, einen interaktiven Drehplan, Standortkarte und Storyboard in einem zu machen.

Interaktive Karte

(le)

Kritik
von Anna Muff und Patricia Lussi

Idee
Uns kam die Idee, als wir gefühlt das tausendste Mal, in eisiger Kälte, das Storyboard durchblätterten. Wir befanden uns im Rosengarten und suchten alle Shots zusammen, die man dort womöglich aufnehmen könnte. Irgendwie muss es doch eine bessere Lösung geben, als immer wieder dieses Papierbündel durchzublättern? Dann kam uns die Idee, dass wir ganz auf Papier verzichten könnten, was bei Regen, Wind und Schnee sowieso viel praktischer ist und bei den vielen Änderungen erst noch umweltfreundlicher ist. Die Idee zum Interaktiven Storyboard war geboren.

Vorbereitung
Als Erstes überlegten wir uns, was alles in diesem Storyboard festgehalten werden muss, um uns die Arbeit zu erleichtern. Da wir im Projekt House of Cards 37 Shots an vielen verschiedenen Locations, verteilt in der Stadt Bern, hatten, war uns wichtig dass das ganze auf einer Karte dargestellt werden soll. So sehen wir auf den ersten Blick wo wir filmen müssen und wenn wir uns an einem Standort befinden, sehen wir wie viele Shots da gemacht werden. Der zweite wichtige Punkt war das Wetter. Denn nicht bei jedem Shot herrschten die selben Wetterbedingungen. Also mussten wir an einem sonnigen Tag möglichst alle Shots machen, auf denen gutes Wetter ist. Weiter mussten die üblichen Informationen wie Shot Nr, ein Bild der Originalaufnahmen, Kamerabewegung und Dauer des Shots hinein. Als wir all diese Informationen zusammen hatten, überlegten wir uns, mit was für einem Programm oder Tool wir einfach und vor allem kostengünstig, am besten gratis, eine solche Karte herstellen können. Schnell wurden wir auf Wordpress fündig, der Dämpfer war jedoch, dass wir für alle Karten, die unseren Vorstellungen entsprachen, etwas bezahlen müssen. Wir waren fest entschlossen, dass es irgendeine Lösung geben muss, die uns nichts kostet. Also suchten wir weiter und stiessen im Internet auf Muse. Diese Variante ist gratis, ohne grosse Programmierarbeit zu bewältigen und sieht trotzdem anschaulich aus.

Umsetzung
Muse heisst also unsere Lösung. Da wir keine grosse Website möchten, sondern einfach nur eine Seite, genügt Muse. Der grösste Part war die Karte mit den Tooltips. Die Karte stellten wir nach Google Maps Vorlage im Illustrator her, so konnten wir genau den Teil der Stadt Bern nehmen, den wir auch wirklich brauchen. Anschliessend stellten wir in Muse ein Grundgerüst unsere Seite her, fügten Bilder ein und die Karte ein. Wir waren etwas nervös, da wir nicht wussten, ob das wirklich so klappt wie wir und das vorstellten. Aber es sah alles gut aus. Als die Karte eingebunden war, mussten wir für jeden Shot ein Tooltip mit den gewünschten Inhalten herstellen. Nach zwei drei Beispielen machten wir einen Kontrollversuch und sahen, dass alles funktioniert. Anschliessend erstellten wir die restlichen Tooltips.

Fazit
Wir sind mit dem Ergebnis mehr oder weniger zufrieden. Natürlich gibt es andere, bessere und schönere Lösungen, um eine interaktive Karte herzustellen. Da wir aber nichts dafür bezahlen wollten, finden wir unsere Lösung gut, abgesehen davon, dass die Seite nicht responsive ist. Leider braucht es ein teures Widget, um die Tooltips responsive zu machen und dieses konnten/wollten wir uns nicht leisten. Dadurch ist die Karte für das Smartphone leider nicht sonderlich gut geeignet. Aber durch die lange Recherche sind wir auf gute Beispiele gestossen und haben uns für weitere Projekte inspirieren lassen und wer weiss, vielleicht haben wir irgendwann die Möglichkeit etwas Ähnliches mit einem Budget umzusetzen.

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