Journey Untold: Chapter IV & V

Der interaktive Web-Comic, der die Flucht einer jungen Familie aus Afghanistan erzählt, geht in die letzte Runde.

In den letzten beiden Kapiteln kommt die Familie in Europa an. Damit erreicht ihre Reise das Ungewisse. Eines ist aber gewiss: Zurück nach Afghanistan können sie nicht.

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(lhu)

Kritik
von Gino Knöpfel, Irem Bilen, Joanne Urwyler und Ricardo Fariña Mora

Gestaltung der Frames
Nach drei Kapiteln entwickelten wir einen Workflow zur Gestaltung der Frames, der sich etabliert hat. Zuerst erstellten wir abermals in Photoshop Collagen der verschiedenen Szenerien. Dabei achteten wir bereits darauf, auf welcher Ebene sich die verschiedenen Objekte befinden müssen, damit sie später anschaulich animiert werden konnten. Mit dieser Berücksichtigung wurden die Collagen anschliessend in Illustrator nachgezeichnet. Auch in diesen Kapiteln achteten wir erneut auf ein kontinuierliches Character-Design.

Audio
Damit wir zeitgleich Bilder entwickeln und Audioelemente vorbereiten konnten, wurde dieses Mal in einem ersten Schritt ein Drehbuch mit Skizzen erstellt, das als Vorlage und Hilfestellung für Bilder- und Foleysuche diente. So konnten wir einen dynamischen Workflow gewährleisten.
In den ersten drei Kapiteln wurden ausserdem nur wenige musikalische Elemente verwendet. Mit dem Einsatz untermalender Musik wird automatisch eine weitere Emotionalisierungsebene erschaffen. Diese auditive Gestaltung erinnert automatisch an Spielfilme. Da es sich bei der Geschichte allerdings um ein Portrait eines echten Lebens handelt, wäre der Einsatz von Musik oftmals kontraproduktiv gewesen. In den letzten beiden Kapiteln sind die Erzählungen der Protagonistin aber reflektierter und ruhiger. Zur Unterstreichung des Inhaltes griffen wir diesmal also öfters auf musikalische Untermalungen zurück. Dabei bewegen wir uns konstant auf der Tonart e-Moll. Sie teilt sich nämlich einen Grossteil der Noten mit der Tonart C-Dur. Somit wird ein gleitender Wechsel zwischen nachdenklich/trauriger Stimmung zu fröhlicher Stimmung gewährleistet. Gleichzeitig entsteht unbewusst ein roter Faden. Das Umsteigen vom Musikprogramm Cubase zu Ableton nach dem letzten Kapitel erwies sich als effektiv, gerade bei der Komposition der Musik.

Animationen
Wir griffen in diesen beiden Kapiteln auf die Animationsmethoden der aufwändigeren Frames der letzten Kapitel zurück. Da die letzten Kapitel aber mehr Hintergrundmusik haben, animierten wir diesmal viele Frames passend zum Takt. Das macht die Erzählungen einheitlicher und angenehmer anzuschauen.

Webseite
Auch in diesem Semester haben wir die Website um ein paar Funktionalitäten erweitert. Das Headerbild auf der Landing-Page besteht neu aus mehreren Layern, die sich beim herunterscrollen unterschiedlich schnell bewegen. Dadurch entsteht ein stärkerer Parallax-Effekt und die Ladezeit ist schneller als beim alten GIF.

Die Untertitelfunktion wurde ebenfalls etwas erweitert. So wird der Checkbox-Wert nun abgespeichert – wählt der User die Subtitles-Funktion an, bleibt die Checkbox auch bei den nächsten Kapiteln angeklickt und die Subtitles werden weiterhin angezeigt.

Bei den fünf Kapiteln haben wir zudem einen neuen Preloader implementiert. Statt des Spinners wird nun die Prozentzahl angezeigt, die den Ladeprozess des jeweiligen Kapitels widerspiegelt. Da die Website durch die vielen Videos gross ist und der Ladeprozess dementsprechend länger dauert, erhoffen wir uns mit diesem besseren Feedback eine tiefere Absprungrate.

Auf Mobile haben wir die Unterteilung eines Kapitels auf zwei Seiten nicht mehr implementiert. Wir haben festgestellt, dass kein spürbarer Unterschied bei der Ladezeit festzustellen ist und die Unterteilung somit keinen Mehrwert bietet.

Auch ein Cookie-Hinweis wurde neu implementiert, um den EU-Datenschutzrichtlinien zu entsprechen.

Publikationsplan
Parallel zu den letzten drei Kapiteln nahmen wir viele Änderungen hinsichtlich der Website, der Benutzerfreundlichkeit und des Character-Designs vor. Da das Gesamtprodukt nach dem dritten Kapitel auf einem guten Stand war und uns somit mehr Zeit zur Verfügung stand, entschieden wir uns, die letzten beiden Kapitel als Bündel zu publizieren. Inhaltlich sind sie ineinander verstrickt, weswegen ein Cliffhanger an der Stelle keinen Sinn gemacht hätte.

Epilog
Die Geschichte von Journey Untold nimmt nun ein ungewisses, jedoch hoffnungsvolles Ende, das nicht zuletzt das Schicksal einer Familie portraitiert, für die diese Geschichte mehr als nur ein Comic ist. Nicht zuletzt durch ihren Mut und ihr Einverständnis konnte ein solches Projekt entstehen, das uns und hoffentlich auch andere besser für die Thematik sensibilisiert hat. In diesem Sinne möchten wir der Familie und allen anderen Beteiligten für die Unterstützung und Anerkennung danken. Ohne sie hätte ein Projekt dieser Art nie realisiert werden können.

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