Kolumbien – Zwei Blickwinkel

Die Kolumbianer sind ein offenes und herzliches Volk, doch eher ungern sprechen sie über die politische Situation ihres Landes. Anders ist es bei Jenn. Jenn erzählt gerne.

Jenn erzählt von den Fischern, die immer wieder Kilos von Kokain im Meer finden, von den korrupten Polizisten, den Guerillas, die im Urwald ihre Lager aufgestellt haben, den schwangeren Teenagerinnen und machistischen Männern. Aus all den zahlreichen Themen zum Land wurden drei ausgewählt. Es sind die Armut, der 50-jährige bewaffnete Konflikt und Kolumbiens LGBT-Gemeinschaft.

Die junge Kolumbianerin wurde inmitten des Bürgerkrieges geboren. Sie wuchs in Siloe, einem der ärmsten Quartiere der kolumbianischen Metropole Cali, auf und ist stolze Vertreterin der in ihrem Land grösstenteils verachteten LGBT-Gemeinschaft.

Es werden Jenns Gefühle und persönlichen Erfahrungen zu den Themen beschrieben. Dem gegenübergestellt werden Zahlen und Fakten.

Hier geht es zur Website.

(lhu)

Kritik
von Larissa Renger, Simone Steiner und Jasmine Zwicki

Vorbereitung

Jenn ist eine unglaublich interessante Person mit vielen Facetten. Dass sie spannendes Material für eine Arbeit liefern kann, wurde somit schnell klar. Zuerst ging es darum, sie als Person genauer kennen zu lernen und sie für das Projekt zu begeistern. Danach wurden Interviews allgemein über ihr Leben und ihre Meinungen geführt und aufgenommen. Langsam kristallisierten sich verschiedene Themen heraus, welche Jenn beschäftigen und zu denen sie etwas zu sagen hat. Es stand zur Auswahl ein Thema sehr vertieft zu behandeln oder verschiedene Themen anzusprechen. Als Mittelweg schienen uns drei ausgewählte Themen optimal. Darüber dass allgemeine Fakten Jenns Erleben ergänzen sollten, waren wir uns einig.

Das grobe Material war da, nun ging es darum, in welcher Form die Geschichte erzählt werden sollte. Nach mehreren Brainstormings fanden wir unseren Weg. Die drei Themen sollen einzeln behandelt werden. Es soll dem Leser eine Übersicht geben und die Masse an Informationen in kleinen Häppchen bereitstellen. Die allgemeinen Fakten werden getrennt von den Meinungen und Erfahrungen von Jenn aufgeführt und mit Grafiken unterstützt. Jenns Meinungen sollen den Fakten einen Spiegel bieten. So werden die jeweiligen Themen aus zwei Blickwinkel behandelt. Das schien uns wichtig. Denn beispielsweise wirken die Zahlen über die kolumbianische Armut für uns Schweizer schrecklich. Jenn dagegen findet ihre Situation nicht schrecklich, ist glücklich und bemitleidet andere denen es schlechter geht. Die Fotos sollen dem Ganzen ein Gesicht geben.

Die Arbeit wurde unter den Teammitglieder aufgeteilt in Text, Webseite, Fotos und Grafiken. Es war wichtig, dass wir untereinander gut kommunizierten.

Umsetzung

Text
Für die Texte musste erstmal viel Zeit in Recherche investiert werden, welche dann unter den Themen Fakten auf das Papier gebracht wurden. Wir lasen Texte aus dem Internet auf Deutsch, Englisch und auch Spanisch. Zusätzlich haben wir verschiedene Bücher über Kolumbien gelesen. Es wurde darauf geachtet, dass nur vertrauliche Quellen gebraucht wurden.

Für die Abschnitte welche Jenns Meinungen und Erfahrungen behandeln, mussten die bereits vorhanden Informationen strukturiert, sortiert und gebündelt werden. Zusätzlich mussten zu den ausgewählten Themen weitere vertiefte Interviews geführt werden. Zum Teil wurde es emotional und anstrengend. Was auch immer wieder Schwierigkeiten bereitete, war, dass Jenn nur Spanisch spricht. Immer wieder musste nachgefragt werden oder Wörter mussten nachgeschlagen werden. Es wurde viel Zeit mit ihr vor Ort verbracht. Wir begleiteten sie, besuchten ihr Zuhause, ihre Familie und Freunde, ihr Quartier und ihre Stadt. Zurück in der Schweiz wurden mehrere Skype-Konversationen geführt. Die Texte über Jenn wurden beschreibend gestaltet, so dass sich der Leser ein Bild machen kann.

Grafiken
Es galt herauszufinden, welche Informationen sich als Grafik umsetzen lassen und auch relevant sind. Danach haben wir im Internet recherchiert, ob irgendwo Zahlen und Fakten dazu vorhanden waren und ob die Quellen verlässlich sind. Sowie bei den Texten nahm auch hier die Recherche sehr viel Zeit in Anspruch.

Die Farben der Grafiken sind der Flagge von Kolumbien angepasst. Die Schrift ist identisch mit der Schrift, die auf der Webseite verwendet wurde. Die Icons wurden von uns erstellt. Wir mussten uns überlegen, welche vereinfachte Darstellung am besten zu den Themen passte. Für die Karten haben wir eine Umrisskarte heruntergeladen und diese für unsere Verwendung angepasst. Die Klimazonen unter dem Menü «Geografie» mussten selber eingezeichnet werden. Für die beiden Zeitstrahle in den Kategorien «Der bewaffnete Konflikt» und «Die LGBT-Gemeinschaft» wurde sehr viel recherchiert und die wichtigsten geschichtlichen Ereignisse zusammengetragen.

Die Informationsgrafiken haben wir gemacht, um mit einer Visualisierung der Fakten den Text etwas aufzulockern. Das Ziel war es, blosse Zahlen grafisch einander gegenüberzustellen und somit auch komplizierte Inhalte einfach darzustellen. Hierfür haben wir verschiedene Grafiktypen verwendet. Sie sollen einfach und schnell eine Botschaft transportieren. Teilweise haben wir für eine Information ein Balken- und ein Kreisdiagramm erstellt, um dann zu vergleichen, welches die Information besser transportieren kann.

Eine Schwierigkeit, die wir hatten, war es, dass der Text mit den Grafiken übereinstimmte. Hatte jemand den Text geändert, mussten die Grafiken angepasst werden und umgekehrt. Einige Grafiken wurden umsonst gemacht, da wir die Information später aus dem Text gelöscht hatten. Auch eine Karte von Südamerika wurde erstellt, jedoch wurde schlussendlich kein Platz gefunden dafür. Alle Icons, Karten und Infografiken wurden im Adobe Illustrator erstellt.

Website
Wir haben zuerst verschiedene Layouts für unsere Website ausprobiert, bis wir schlussendlich zu einem Design kamen, welches uns allen gefiel. Die Website haben wir mit Hilfe von Bootstrap erstellt. Wir haben die verschiedenen Themen, mit Ausnahme des Portraits, so aufgebaut, dass sie einander gegenübergestellt sind und somit zwei Blickwinkel zeigen. Die Unterthemen im «Portrait» haben wir untereinander platziert, damit zuerst das Land und anschliessend Jenn vorgestellt wird.

Beim Portrait über Kolumbien haben wir mit einem Bootstrap-Accordion gearbeitet, bei welchem man die verschiedenen Themen aufklappen kann. Es hat uns einige Zeit gekostet, bis wir herausgefunden haben, warum jeweils immer nur eine Card des Accordions geöffnet sein konnte. Diesen Fehler konnten wir dann aber zum Glück beheben. Die Navigation haben wir bewusst erst beim Scrollen ersichtlich gemacht, damit man nichts überspringt und durch die Seite geleitet wird.

Mit Hilfe eines Carousels haben wir die Bilder auf der Website eingebunden. Beim Thema «Armut» hat es nur zwei Bilder. Darum haben wir diese zuerst einzeln platziert. Das zeigte sich dann aber als Problem für die Bildlegenden. Aus diesem Grund haben wir diese zwei Bilder schlussendlich auch mit einem Carousel eingebunden, was ein grosses Durcheinander im Code auslöste und uns viel Zeit gekostet hat, bis wir es wieder beseitigt hatten. Die Bilder haben wird jeweils bewusst am Ende der Sections platziert, um die Themen besser voneinander abzugrenzen. Die korrekte Strukturierung der Seite und dass alles responsive ist, hat sehr viel Zeit beansprucht.

Um die Gegenüberstellung der Themen noch mehr zu verdeutlichen, haben wir AOS-Animationen verwendet. Die Textblöcke der Fakten erscheinen jeweils von links mit einem Fade-Effekt und die Texte von Jenn erscheinen von rechts. Auch das Anpassen von Korrekturen hat viel Zeit in Anspruch genommen, da es den Arbeitsprozess immer wieder unterbrochen hat. Alle Quellen, die wir verwendet haben, wurden jeweils am Ende jedes Themas mit Hilfe eines Accordions eingebaut und korrekt verlinkt.

Bilder
Wir hatten eine grosse Sammlung an selber geschossenen Bildern für unser Projekt. Aus dieser Sammlung haben wir die besten und passendsten ausgewählt. Zudem haben wir für fast alle Bilder eine Legende geschrieben. Probleme waren, dass einige Bilder in schlechter Qualität oder in einem falschen Format waren, und somit nicht verwendet werden konnten oder stark optimiert werden mussten.

Fazit

Die Arbeit über Jenn war bereichernd und hat Spass gemacht, auch wenn es manchmal anstrengend war. Aufgrund der aufgetretenen Schwierigkeiten, ob technisch oder persönlich, haben wir viel gelernt. Zudem konnten wir uns viel neues Wissen über Kolumbiens Kultur und Politik aneignen. Wir haben als Team gut und effizient zusammengearbeitet, uns gegenseitig unterstützt und uns immer wieder mit neuen Ideen bereichert. Alle Inhalte von Grafiken, über Bilder und Texte sowie die Webseite selber, wurden von uns produziert.

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