Löwe & Wüste oder Karton & Wald

In Kürze und mit keinem finanziellem Aufwand ein aussagekräftiges Musikvideo zu produzieren, dazu fragte uns Ferox, ein junger Schweizer Rapper an. Ferox hat im Frühling 2015 seine EP Osiris herausgebracht und wollte in diesem Zusammenhang als Promotion ein Musikvideoclip herausgeben.

Der Musikvideoclip war ein Null-Budget-Projekt und so waren wir gefragt unter diesen Bedingungen eine gute Projektidee auszuarbeiten und umzusetzen, die den Inhalt des Titels „Millione Jahr“ passend veranschaulicht. Die Thematik des Musikstücks: Gefangenschaft und Freiheit. Der Protagonist darin spielt ein Löwe in der Savanne. Da ein Dreh in der Wüste und mit einem lebendigen Löwen nicht möglich war, übersetzten wir die Szene in den Wald mit Käfig und Kartonlöwe.

Kritik
von Mirjam Bischof

Idee

Da wir nicht in der Wüste mit einem Löwen drehen konnten, sassen wir für ein Meeting zusammen und analysierten den Text des Raps nach Themen und versuchten diese in andere Situationen zu übersetzen. Im Internet suchten wir nach Möglichkeiten, wie ein Löwe anders als ein lebendiges Tier dargestellt werden konnte. Vor allem Masken und Gesichtsbemalungen fanden wir vor. Schliesslich kamen wir auf die Idee, aus Karton einen Löwenkopf zu basteln.

Umsetzung

Kurz vor Ostern suchten wir im Wald nach einem passenden Ort, organisierten das Metallkäfig und bastelten aus Karton einen Löwenkopf. Am Drehtag selbst bauten wir die Szenerie dann im Wald auf. Zuerst drehten wir mit Ferox alle Szenen mit dem Löwenkopf, dannach folgten die Rapszenen. Per Musikbox spielten wir das Musikstück ab und so hatte Ferox immer das korrekte Tempo. Für die Flugszenen setzten wir eine Drohne ein, die leider an diesem Tag im Fluss abstürzte.

Postproduction

Die Postproduction gestaltete sich wie immer ähnlich: Schnitt, Grading und kleine Anpassungen bis der Musikclip schliesslich stand.

Learnings und Fazit

Der Clip ist nach unserer Meinung nach gelungen und veranschaulicht die Thematik des Musikstücks passend. Betreffend Einsatz der Drohne haben wir schliesslich nach Gesprächen mit Technikern folgendes gelernt: Unsere Phantom 2 ist mit einer GoPro Kamera ausgestattet. Bei der Übertragung der Signale der Phantom 2 auf die Steuerung und bei der Bildübertragung auf das iPhone von der GoPro Kamera her, kann es zu Störungen kommen, da beide auf einer ähnlichen Frequenz Signale senden. Ebenso sendet die Phantom 2 Signale zum Boden, um die aktuelle Höhe zu messen. Wenn sich die Phantom 2 aber über dem Wasser befindet, kann es sein, dass die Signale verloren gehen oder abdriften wegen der unruhigen Wasseroberfläche. Dadurch meint die Drohne, dass noch ein grosser Abstand zum Boden besteht. Wahrscheinlich ist unsere Drohne aufgrund einer dieser Tatsachen abgestürzt. Nun überlegen wir uns eine Drohne zu kaufen, die mit einem integrierten Kamerasystem funktioniert, damit sich wenigstens die Signale der Kamera und der Drohne nicht in die Querre kommen.

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