Luftschlösser

«Eigentlich wollte ich Elefantendompteuse werden.» – «Wenn ich nicht mehr weiter weiss, nehme ich mir ein paar Bananen.» – «Klimawandel hin oder her.» – «Sie verstarb dann mit der Diagnose ‹Herzschmerz› ein halbes Jahr später.»

Das sind nur wenige kleine Ausschnitte aus zwölf durchgeführten Interviews.

«Es gibt so viele interessante Menschen!»

Mit dieser Ausgangslage startete das Projekt «Luftschlösser». Die Weltanschauung anderer ist oftmals sehr bereichernd, regt zum Nachdenken an und kann zum Lachen bringen. Doch darüber gesprochen wird selten. Das sollte sich ändern! Den verschiedensten Menschen wurden in kurzen Interviews dieselben drei Fragen gestellt.

  • Was wolltest du werden und was möchtest du noch werden?
  • Wie sieht die perfekte Welt in deinen Augen aus?
  • Wenn du einen Wunsch zur Verfügung hättest, was würdest du dir wünschen?

Die Antworten der interviewten Personen findest du auf meiner Website.

(fs)

Kritik
von Nadia Etter

Motivation

Diskussionen über komplexere Themen sind unglaublich interessant. Sie sagen viel über das Gegenüber aus, können lustig sein und vor allem bringen sie dich selbst zum Nachdenken. Das Ziel meines Projektes war, die Leute, die meinen Beitrag anschauen und lesen, zum Nachdenken zu bringen. Zudem wollte ich ein weiteres Mal die Möglichkeit haben, selber eine Website zu erstellen, darum entschied ich, das Projekt nicht als normalen Beitrag zu publizieren, sondern in eine Untersite in Digezz zu verpacken.

Vorgehensweise

Der Rahmen meines Projektes war mir schnell klar. Ich wollte eine Website mit einzelnen «Portraits» von Personen. Diese werden mit Bild und Text sehr simpel gestaltet. Der Text soll im Vordergrund stehen und das Kernstück bilden. Schwierigkeit Nummer eins war die Ausarbeitung der Fragen. Es sollten drei sein. Kurz, knapp und so offen gestellt wie möglich. Für den Interviewten soll es kein Richtig oder Falsch geben, und er sollte die Fragen auf verschiedene Weisen auffassen können. Das habe ich bei Frage eins versucht zu generieren. «Was möchtest du einmal werden, beziehungsweise was möchtest du noch werden?» Hier fragte ich bewusst, nicht direkt nach den beruflichen Zielen. Glücklicherweise haben das auch viele so aufgefasst. Bei Frage zwei, «Wie stellst du dir die perfekte Welt vor?», hatte ich etwas Angst, dass viele Antworten gleich ausfallen würden. Schlussendlich sind sie das nicht. Der Ansatz war immer ein ähnlicher, kein Krieg, keine Gewalt, Gleichberechtigung usw. Doch dieses Problem wurde immer mit anderen, interessanten Lösungsansätzen angegangen, was diese Antworten extrem spannend gestalten. Mit Frage Nummer drei, diese «des einen Wunsches», wollte ich herausfinden, wie, überspitzt formuliert, egoistisch unsere Mitmenschen sind.

Das Finden der richtigen Interviewpartner war ein eher einfaches Unterfangen. Die einzige Schwierigkeit dabei war das Zeitmanagement. Der Zeitpunkt zu dem ich die Interviews führte, die Vorweihnachtszeit, war wie zu erwarten, schlecht gewählt. Einige angefragte Personen hatten keine Zeit und es musste relativ rasch nach Alternativen gesucht werden. Bei einem nächsten Mal muss ich dafür eine andere, grössere Zeitspanne auswählen.

Anfangs des Projekt habe ich mir gedacht, dass ich meinen Interviewpartnern die Fragen vorher nicht sagen werde, um den ersten Gedanken erfassen zu können. Dies stellte sich nach dem ersten Gespräch als schlechte Idee heraus. Die Fragen sind zu komplex, um sie sofort, einfach «von der Leber» zu beantworten. Bei den nächsten 11 Interviews teilte ich die Fragen im Voraus mit. Dazu erhielt ich auch immer das Feedback, dass dies wichtig sei, weil man sich über so etwas gern länger Gedanken macht.

Nach dem Führen der Interviews kam ich zum Transkribieren. Dies stellte eine sehr grosse Herausforderung dar. Ich fragte mich, wie sehr ich den Wortlaut der Leute abändern darf, damit ich die Aussagen von niemanden verfälsche oder sie falsch präsentiere. Schlussendlich entschied ich mich, so viel wie möglich wortwörtlich zu übernehmen und kurze Sätze zu schreiben. Beim Lesen der Texte merkt man somit ziemlich schnell, dass die meisten ihren Ursprung im Schweizerdeutschen haben. Ich kann mir vorstellen, dass man sich als schweizerdeutschsprachige Person besser mit den Personen identifizieren kann. Wirken sie für einen Hochdeutschsprachigen vielleicht etwas merkwürdig.

Für die Website wählte ich ein Template aus dem Web. Die Boxen für die einzelnen Portraits sollten bereits vorgefertigt sein, um mir Arbeit abzunehmen. Diese Wahl stellte sich als grosser Fehler heraus. Der Code war unglaublich unübersichtlich und je länger ich daran arbeitete wurde er chaotischer. Ich bereute die Wahl des Template. Doch hatte ich zu diesem Zeitpunkt bereits so viel Zeit darin investiert, so dass ich dabei blieb und versuchte das Beste herauszuholen.

Ein ansprechendes Titelbild soll die Website vervollständigen. Ich suchte ein Bild das meinen Vorstellungen entsprach, fand es auf der extrem empfehlenswerten Site für Lizenzfreie Bilder unsplash.com und gestaltete dies mithilfe von Illustrator und Photoshop. Da ich selbst nicht sehr geübt bin in der Handhabung von Illustrator, habe ich für das Schloss ebenfalls ein vorgefertigtes Template übernommen und meinen Bedürfnissen angepasst.

Fazit

Ein wichtiges Ziel von mir war, die Website selbst zu Erarbeiten und zu Gestalten. Doch mit dem Produkt bin ich nicht wirklich zufrieden. Ich konnte mithilfe des Templates die Seite nicht so gestalten wie ich sie mir vorgestellt hatte. Beim nächsten Mal werde ich mir für diese Wahl mehr Zeit lassen, die Site besser planen und vielleicht den Code selbst schreiben und kein Template mehr verwenden. Vor allem mit der mobilen Site bin ich nicht zufrieden und damit wird sicher der Grossteil der Page-Views erfolgen. Beim nächsten Programmieren gilt für mich Mobile-first!

Inhaltlich bin ich jedoch, bis auf die bereits erwähnten Schwierigkeit des Transkribierens und den damit einhergehenden Folgen, zufrieden. Der Leser erhält sehr viele spannende Einblicke, die hoffentlich zum Nachdenken anregen. Auch die Fotos finde ich mehrheitlich sehr gelungen. Die Texte und Bilder müssten, meiner Meinung nach anders verpackt sein, um das Zielpublikum wirklich anzusprechen.

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