Macro on a Budget

Gemüse aus dem Lidl, Bier aus der Dose, Möbel aus der Broki – das Budget eines Studenten ist limitiert. Für Multimedia Studenten die auf Technik angewiesen sind, kann die finanzielle Limitierung ein Grauen sein. Doch für Selbstbastler und Sparfüchse gibt es immer eine Discount-Variante.

Für unseren Beitrag für den 72 Stunden Filmwettbewerb des Zürcher Film Festivals haben wir uns als Ziel gesetzt Makrobilder die in unserem Budget liegen zu generieren.

Der Preis für ein brauchbares Makroobjektiv fängt bei ca. CHF 300 an. Für CHF 50.- haben wir auf Ricardo einen neuen Satz aufsetzbarer Makrolinsen gekauft. Im ausklappbaren Etui haben fünf Linsen mit verschiedenen Vergrösserungen platz.

Die gekauften Linsen haben einen Durchmesser von 52mm und passen somit auf Objektive mit dem gleichen Gewinde-Durchmesser, hier auf das Canon EF 50mm f/1.8 II Objektiv. Hat man die richtigen Linsen zum richtigen Objektiv, kann man gleich loslegen. Einfach die Linsen auf das Objektiv schrauben und ausprobieren.

Zu beachten: Je stärker die Vergrösserung, desto kleiner der Fokusraum. Man kann mehrere Linsen aufeinander schrauben. Die Linsen erlauben es, die Kamera näher ans Objekt zu halten

Fazit: Die Linsen bringen logischerweise nicht die gleiche Leistung eines Makroobjektivs, sind aber auf jeden Fall eine gute Investition für solche kleinen Projekte. Das Ausprobieren macht Spass und es können schöne Bilder entstehen.

Und so kann das aussehen:

Kritik
von Celia Gerber und Luca Steiner

Der 72h Wettbewerb des Zürcher Filmfestival ist immer eine tolle Gelegenheit um Neues auszuprobieren. Dieses Jahr hiess das Thema "Mein erstes Mal" und uns kam sofort das schlechte, für diesen Contest aber doch irgendwie interessante Wortspiel "Mein erstes Mahl" in den Sinn. Also machten wir uns daran, die Idee auszuarbeiten. Ziel war es die Illusion eines Vorspiels zu kreieren, welche sich dann aber sofort klärt, sobald man die Schlussszene sieht. Die Herausforderung bestand nun darin, mit Frühstücks-Utensilien eine solche Szene nachzustellen. Es war schnell klar, die Aufnahmen müssen extrem nah sein, nur so kann uns diese Illusion gelingen.

Wir waren überrascht, wie gut die günstigen Makrolinsen funktionierten. Einzig das Fokussieren in der Bewegung war nicht ganz leicht, da der Schärfebereich mit zunehmender Vergrösserung abnimmt. Trotzdem sind wir sehr zufrieden mit den entstandenen Makroaufnahmen und erhielten durch diverses Feedback während dem dreitätigen Voting die Bestätigung, dass unsere Illusion des Vorspiels geklappt hat.

Für die Farbkorrektur hatten wir dann leider kaum mehr Zeit. Wir sind mit den Farben des gesamten Clips nicht vollständig zufrieden. Sie wirken durchgehend etwas flach. Zudem arbeiteten wir mit einem LED Scheinwerfer und nutzten das Tageslicht als ergänzende Lichtquelle. So entstehen durch den Tag natürlich verschiedene Lichtsituationen, welche dann in der Farbkorrektur angeglichen werden müssen. Auch da kann man den Einfluss der Zeit gut sehen. Auf dem Tisch in der Schlussszene sind bei den Jumpcuts die unterschiedlichen Lichtsituation zu erkennen.

Insgesamt sind wir mit dem in den 72 Stunden entstandenen Ergebnis zufrieden. Der Clip kam beim Publikum gut an und wir haben es mit Platz 50 unter die 72 nominierten Filme geschafft.

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