Meine eigene Filmmusik

Den perfekten Track für seinen Film oder sein Video zu finden ist nicht immer leicht. Oftmals vergehen Stunden und am Ende zahlt man für das auserwählte Lied dann auch noch eine ganze Menge Geld. Damit soll nun Schluss sein: Ich produziere meine Musik selbst!

Gelingt es mir wirklich, meine eigene Imagevideo- oder sogar Filmmusik zu produzieren? So ganz à la Hans Zimmer? Inspirationsmöglichkeiten gibt es en masse, und auch ein Klavier ist zufälligerweise vorhanden. Sogar Adobe Audition liegt auf meinem Laptop bereit. Die Grundvoraussetzungen sind also geschaffen. Ohne gross darüber nachzudenken, setzte ich mich also an mein Klavier und liess meiner Kreativität freien Lauf. Ich habe schon öfters eigene Lieder komponiert – jedoch nur für Weihnachtsgeschenke oder Insta-Storys und auch keine Lieder, welche ich als «Filmmusik» betiteln würde. Das Klavierspielen gibt mir die Möglichkeit, meinen Kopf zu leeren, abzuschalten und etwas Eigenes zu kreieren. Und genau das habe ich gemacht. Ich komponierte immer mit dem Hintergedanken und dem Ziel, dass die Soundtracks für Werbevideos oder eigene Filme eingesetzt werden könnten. Daher sind sie alle zwischen 1 und 2 Minuten lang. Hier die Ergebnisse:

Weightless

Ich habe diesen Soundtrack ausserdem gleich «getestet» und unter mein allererstes Drohnenvideo (welches bei meinem allerersten Drohnen-Flug entstand) gelegt. Natürlich ist das kein Film, Imagevideo oder Werbespot, jedoch passt der Track sehr gut und hat den Test somit bestanden. 🙂

 

 In the End 

 

Bright Side of Life 

 

Sunshine

Ich produzierte ausserdem noch 4 weitere Tracks. Das hier sind jedoch meine Lieblingsstücke.

(spu)

Kritik
von Shawna Küffer

Komposition

Ich war schon früher nicht unbedingt die «Nach-Noten-Spielerin», sondern viel mehr die «Nach-Gehör-Spielerin». Daher setzte ich mich einfach ans Klavier und klimperte drauf los. Tatsächlich entwickelten sich ein paar tolle Melodien, welche ich auf meinem USB-Stick aufnahm. Ich komponierte verschiedene Begleitmelodien dazu. Immer neben mir – ein Metronom, denn das Schwierigste an der ganzen Sache war, im Takt zu bleiben. Am Klavier mag alles noch schön klingen, doch wenn man die verschiedenen Tonspuren dann schliesslich übereinander legte, hörte man doch recht gut, wenn eine Spur nicht ganz genau auf die andere passte. Ich mag zu behaupten, dass ich ein sehr gutes Gehör für falsche Töne, komische Harmonien und Rhythmus habe, daher machte es mir die Aufgabe nicht leichter, da ich alles perfekt haben wollte und mich nicht damit zufrieden gab, wenn der Rhythmus nicht perfekt war. Für einen nächsten Versuch werde ich mich noch genauer darauf achten, die verschiedenen Tonspuren, so exakt wie möglich zu spielen und aufzunehmen.

 

Bearbeitung / Mischung

Da ich das alles noch nie gemacht habe, wusste ich anfangs auch gar nicht, mit welchem Programm ich die verschiedenen Spuren übereinanderlegen sollte. Ich versuchte mich mit Adobe Premiere Pro, merkte aber schnell, dass ich mich wohl oder übel nun mit Adobe Audition auseinandersetzen muss. Also begab ich mich auf YouTube und machte mich über das, für mich neue, Programm schlau. Zum Glück hatte ich nicht allzu grosse Probleme und fand mich in Audition schnell zurecht – ich brauchte ja schliesslich nur das Nötigste für den Anfang. Von Lied zu Lied wurden meine Fähigkeiten besser und von Komposition zu Komposition machte mir die Arbeit mehr Spass.

 

Instrumente / Sound Effekte

Irgendwann waren auch die Kapazitäten meines Klaviers ausgeschöpft. Ich besitze ein Clavinova von Yamaha, welches sich wieder einmal von seiner besten Seite präsentierte. Ich hatte nicht nur die Möglichkeit, Klaviermelodien aufzuzeichnen, sondern konnte mit einem Knopfdruck auch gleich Melodien aufnehmen, die dann auf der Geige oder von einem Chor «gespielt» oder «gesungen» wurden. Dies war natürlich enorm praktisch, da in einem Filmmusikstück die Streicher nur ungut wegzudenken sind. Die verschiedenen Instrumente machen das Stück erst so richtig dramatisch – und genau das wollte ich ja.
Auf einige Sound Effekte, wie zum Beispiel einem Trommelwirbel, konnte ich aber doch nicht verzichten und diese holte ich mir dann aus der gratis Sound Library von YouTube. Beats habe ich daher "zusammengeschnippselt" – nicht die eleganteste Variante, jedoch hat’s fürs Erste funktioniert. Für zukünftige Projekte nehme ich mit, dass ich zB. ein anderes Programm, wie Garage Band, in Betracht ziehen könnte, um eigene Beats zu erstellen. Ausserdem gibt es noch ganz viele andere Programme, welche sich bestimmt besser eignen würde, als Adobe Audition.

Learnings

  • Ich übte den Umgang mit Adobe Audition, welches ich für dieses Projekt tatsächlich zum ersten Mal benutzte. Die vielen Tutorials auf YouTube halfen mir jedoch sehr schnell, die wichtigsten Anwendungen und Werkzeuge zu verstehen. Manchmal ist es doch ganz gut, ein Programm vom Grund auf selbst zu «erlernen». Es braucht vielleicht etwas mehr Zeit, aber man versteht es dann auch wirklich.
  • Musik ist nicht gleich Filmmusik und Eine tolle erste Idee ist auch nicht immer gleich das Endergebnis. Ich bin zwar sehr zufrieden mit meinen ersten eigenen Tracks, jedoch weiss ich, dass keines der Stücke für einen annähernd professionellen Film gebraucht werden könnte, da es weder professionell produziert noch perfekt abgestimmt ist. Tracks, welche man auf Artlist und Co. kostenpflichtig herunterladen kann, haben oftmals ein Konzept dahinter und entstanden nicht einfach durch Ausprobieren. Denn schlussendlich ist ein Track nur spannend, aufregend, emotional oder inspirierend, wenn es wichtige Punkte erfüllt.
  • Für einen nächsten «Filmmusik-Versuch» werde ich mehr Zeit für die Konzeption und Komposition in Anspruch nehmen und mich noch mehr auf die Abstimmung der einzelnen Clips konzentrieren. Ausserdem werde ich versuchen, auch andere Instrumente entweder selber zu spielen oder mit einer App selbst aufzunehmen.

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