Nationalratswahlen 2019

Am 20. Oktober 2019 überrollte die Schweiz eine «doppelt grüne Welle». Nach monatelangem Wahlkampf wurde an der Urne abgerechnet. Bei den Nationalratswahlen waren die Grünen und die Grünliberalen dabei die klaren Gewinnerparteien.

Wir haben drei verschiedene Nationalrats-Kandidierende vor und während den Wahlen begleitet. Wie bereitet man sich auf so einen grossen Tag vor? Wie läuft der Tag der Wahlen ab? Und wie kommt man überhaupt auf die Idee, einen Sitz im Parlament ergattern zu wollen? Mit solchen Fragen löcherten wir unsere Interviewgäste und gestalteten daraus verschiedene Radiobeiträge.

Der Countdown läuft – Noch rund eine Woche bis zu den Wahlen

Manuel Wüthrich – GLP  (Beitrag Thomas)
Jacqueline Wunderer – SVP (Beitrag Yannick)
Tobias Vögeli – GLP (Beitrag Luana)

20. Oktober 2019 – Der Wahltag

Manuel Wüthrich – GLP (Beitrag Thomas)
Jacqueline Wunderer – SVP (Beitrag Yannick)
Tobias Vögeli – GLP (Beitrag Luana)

(lhu)

Kritik
von Luana Spinnler, Thomas Zürcher und Yannick Darms

Idee

Da wir uns politisch sehr interessieren und die Wahlen im Herbst 2019 ein aktuelles Thema waren, wollten wir uns diesem Thema etwas genauer widmen. Dabei suchten wir individuell nach passenden Interviewpartnerinnen und -partner und führten mit diese je zwei Interviews. Wir trafen sie zum Einen einige Wochen vor den Wahlen und zum Anderen am Wahlabend selbst.

Persönliche Motivation für den Interviewgast

Luana: Seit Jahren wähle ich immer die gleiche Partei und kenne mich bei deren Einstellungen sehr gut aus. Aber wie sieht das Ganze eigentlich bei den anderen Parteien aus? Diese Frage stellte ich mir zu Beginn, ich wollte durch das Interview meinen politischen Horizont etwas erweitern und was Neues herausfinden. Da es die Grünliberale Partei noch nicht sehr lange gibt und ich selbst nicht viel darüber wusste, war für mich daher schnell klar, dass ich diese Partei genauer unter die Lupe nehmen wollte. Dies auch, weil es eine Mitte-Partei ist und sie ein breites Publikum anspricht. Ich wollte also herausfinden: Was für Personen und Ideen stecken wirklich hinter dieser Partei? Nachdem ich mich für eine Partei entschieden hatte, brauchte ich eine geeignete Person für die Interviews. Auf Tobias Vögeli kam ich, weil ich ihn in der Arena vom 27.09.2019 « Zoff um die Zukunft» sah. Er war mir mit seinen Aussagen sympathisch und vor allem fand ich es spannend, dass er im ungefähr gleichen Alter wie ich bin. So war das persönliche Interesse stärker, da ich wissen wollte, warum und vor allem wie sich die Jungpolitikerinnen und -politiker einsetzen.

Thomas: Als sehr politikinteressierte Person verfolgte ich bereits im Vorfeld der Wahlen genau, welche Kandidaten und Kandidatinnen für Stände- und Nationalrat sich in den Vordergrund drängten oder als Favoriten auf die begehrten Sitze im Bundeshaus angepriesen wurden. Daher war es auch wenig überraschend in Berichten über die Wahlen immer wieder von denselben Politiker/innen zu hören. Doch mit 651 Kandidierenden für den Nationalrat im Kanton Bern, waren dies so viele, wie noch nie zuvor. Auch war der Wahlumschlag in diesem Jahr gefühlt nochmal doppelt mit Unterlagen beladen, wie 4 Jahre zuvor. Daher fragte ich mich, wer genau sind eigentlich die Leute, die in der Öffentlichkeit kaum wahrgenommen werden? Die Listenfüller, die Exoten, die ohne Chance auf einen Sitz, und wieso macht man bei einer Wahl mit, ohne Aussicht auf einen persönlichen Erfolg. Also ging ich die Listen durch und wurde auf einen alten Schulkameraden aufmerksam, der sich für die jungen Grünliberalen hatte aufstellen lassen. Manuel Wüthrich, ein 27 Jahre junger Rechtwissenschaftsstudent, mit selbem beruflichen Hintergrund, ähnlichen privaten Interessen und im selben Alter wie ich. Ich musste einfach die Gründe wissen, wann er auf den Geschmack der Politik kam, und wieso er an einem Rennen teilnimmt, das bereits vor dem Start so gut wie entschieden ist.

Yannick: Seit 3 ½ Jahren bin ich im Gemeinderat in Röschenz, Kanton Baselland. Die Nationalratswahlen habe ich bereits im Vorfeld verfolgt. Insgesamt haben im Kanton Baselland 75 Kandidaten und 59 Kandidatinnen für den Nationalrat kandidiert. Mich haben vor allem diejenigen Menschen interessiert, welche für den Nationalrat kandidieren, jedoch noch nicht im Nationalrat sind. Jemand dieser Personen ist Jacqueline Wunderer. Sie ist Gemeinderätin in Röschenz und gleichzeitig Landrätin. Sie führt mit ihrem Sohn zusammen erfolgreich einen Gastronomiebetrieb und setzt sich vorallem für eine grosse Medienvielfalt und eine einhemische Landwirtschaftsproduktion ein. Da sie mit mir zusammen im Gemeinderat in Röschenz ist und sie noch nicht im Nationalrat ist, nahm es mich Wunder, wieso sie nun für den Nationalrat kandidiert und was ihre Ziele sind für die Kandidatur.

Inhalt

Die Radiobeiträge sollten locker und ansprechbar gestaltet sein. Da das Thema die Schweiz betrifft und unsere Interviewgäste schweizerdeutsch sprechen, entschieden wir uns dazu das Ganze auf Mundart zu machen. Da die Radiobeiträge nicht ausgestrahlt wurden, erlaubten wir uns die Beiträge etwas länger als typische Radiobeiträge zu gestalten. So konnten wir mehr Material verwende und unterschiedliche Sachen ausprobieren.

Umsetzung

Luana: Zuerst setzte ich mich mit Tobias Vögeli per Mail in Verbindung. Schnell bekam ich von ihm eine Zusage und ich traf ihn rund zwei Wochen vor den Abstimmungen. Bei diesem ersten Beitrag wollte ich den Schwerpunkt auf seine Persönlichkeit legen. Daher habe ich mich im Vorhinein so gut es ging über ihn informiert und kam so dann zu den passenden Fragen. Bei der Vorbereitung des Interviews konzentrierte ich mich bewusst auf eher wenige Fragen, so dass ich mich auf diese fokussieren konnte und sich durch seine Antworten weitere Fragen im Gespräch ergaben.

Mein zweites Interview mit Tobias Vögeli war dann am Wahlabend selbst. Während des Tages war ich bereits im Rathaus unterwegs, um die Stimmung und die Resultate vor Ort zu beobachten. Das Interview fand dann am späteren Abend statt und war eher eine spontane Angelegenheit und weniger vorbereitet als noch das erste Interview. Hier ging es mir vor allem darum die Stimmung der Wahlen 2019 rüberzubringen und eine kurze Zusammenfassung der Wahlergebnisse zu demonstrieren.

Thomas: Für die Vorbereitung kontaktierte ich Manuel Wüthrich, um bei einem gemütlichen Feierabendbier über Politik zu diskutieren. Dabei überlegte ich Fragen und Themenschwerpunkte auf die ich meinen Gesprächspartner ansprechen wollte. Anschließend an das Interview, begann ich die Arbeit mit Nachhören und dem Zusammenschneiden des Gesprächs. Ein wichtiger Teil bei einem Bericht ist natürlich auch das Verfassen und Einsprechen des Kommentartextes.

Auf Grund der Feierlichkeiten der Grünliberalen am Wahlsonntag fand das zweite Interview am Tag darauf statt. Dabei erwartete mich allerdings ein leicht verkatert doch sehr siegesbewusster Interviewpartner. Anschliessend wiederholte ich nochmal den ganzen Prozess der Post.

Yannick: Zuerst kontaktierte ich Jacqueline Wunderer, um abzuklären, ob ich das Interview mit ihr durchführen könnte. Nach der Zusage führte ich das Interview ca. 1 Woche vor den Nationalratswahlen durch. Im Interview legte ich den Hauptfokus auf ihre Interessen bezüglich der Nationalratswahl. Anschliessend schnitt ich das Interview zusammen und bereitete mich auf den Wahlsonntag vor.

Am Wahlsonntag ging ich mit Jacqueline Wunderer nach Liestal und wir verfolgten die Wahlen live vor Ort. Währenddem immer wieder Wahlresultate aus den einzelnen Gemeinden erschienen, interviewte ich Jacqueline Wunderer immer wieder zur aktuellen Situation und ihrer Ausgangslage. Danach schnitt ich das Interview auch zusammen.

Equipment & Programm

Bei den Interviews waren wir mit dem Yellowtec Flashmic iXm unterwegs. Dies ist praktisch in der Handhabung und liefert eine sehr gute Qualität. In der Postproduction nutzen wir alle das Schnittprojekt Adobe Audition. Bei der Bearbeitung mussten wir die passenden Interviewtöne rausschneiden, eine geeignete Moderation schreiben und aufnehmen und einen Musikteppich unter das Ganze legen.

Fazit

Dadurch, dass die Politikerinnen und Politiker sehr unkompliziert waren, hat das ganze Projekt reibungslos funktioniert. Das Yellowtec Flashmic iXm Recording hat sich ein weiteres Mal als perfektes Reportermikrofon erwiesen. Obwohl die zweiten Interviews, je nach Wahlerfolg, in einer lauten Umgebung stattgefunden haben, gibt es keine störenden Nebengeräusche auf den Aufnahmen.

Für die Interviews haben wir uns gut vorbereitet, wir wussten alle über die aktuelle, politische Situation bescheid. Ein nächstes Mal würden wir uns vielleicht für etwas andere Parteien entscheiden. Dadurch, dass sich zwei von uns für die Grünliberalen entschieden haben, sind die Beiträge politisch gesehen ähnlich. Gerade bei dem Thema der Wahlen wäre dies sicherlich auch sehr interessant gewesen.

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