1. Die Bewerber sind Könige
Der Arbeitsmarkt hat gedreht, in vielen Berufen sind die Stellensuchenden am längeren Hebel. Früher Bittsteller, heute Kunden, ja vielleicht sogar Königin oder König. Die Verantwortlichen in den Unternehmen müssen umdenken – und die Bedürfnisse ihrer Zielgruppen konsequent in den Mittelpunkt ihres Denkens und Handelns stellen. Personalgewinnung ist Einstellungssache.
2. Wortwahl im Stelleninserat
Weltmarktführer. Dynamisch. Teamfähig. Seit Jahrzehnten schon klingen Stelleninserate gleich – gleich langweilig. Wer seine Werbeinserate dermassen lustlos textet, muss sich nicht wundern, dass auch die Talente lustlos sind. Mit Verben statt Substantiven, mit präzisen Informationen statt Floskeln und mit einem knackigen Call to Action lässt sich in den Inseraten kräftig stosslüften.
3. Bewerben einfach machen
Kaum zu glauben: Da beisst der Traumkandidat oder die Traumkandidatin an, doch dann: Ein kompliziertes Bewerbungsverfahren lässt die Schmetterlinge im Bauch schon vor dem ersten Date flügellahm werden. Geht gar nicht: Bewerben muss unglaublich einfach sein – zwei Minuten müssen reichen.
4. Menschen brauchen Freiheit
Ablaufdiagramme. Prozesse. Richtlinien. Weisungen. Handbücher. Reglemente. Merkblätter. Protokolle. Traktanden… Menschen wollen Freiräume, etwas ausprobieren, selber entscheiden. So manches Unternehmen zementiert den Alltag – und wundert sich, dass es keine Querdenker gibt. Weg mit unnötigen Regeln – mehr Freiheit für die Kreativität.
5. Transparenz statt Lohnpoker
Wieviel hätten Sie denn gern? Diese Frage ist beim Metzger angebracht – aber als Einstiegsfrage in den Lohnpoker zutiefst unfair. Bewerber werden geradezu genötigt, zu pokern, um nachher nicht Monat für Monat zu verlieren. Das Bewerbungsgespräch ist kein Basar. Schaffen Sie von Anfang an Transparenz, auch in Geldfragen.
6. Ein vielversprechendes Bewerbungsdate
Ein kahler Besprechungsraum. Ein Tisch, die Hausherren auf der einen Seite. Die Bewerberin allein auf der anderen. Die beiden auf der einen Seite wissen alles über die andere. Diese jedoch nichts über ihre Gegenüber. Und in der Mitte eine Flasche Wasser. Ein ziemlich schräges Setting für ein erstes Date… Mit einer schönen Getränkeauswahl, einem reservierten Parkplatz, der Übernahme von Reisespesen, dem besten Raum und schon im Vorfeld verschickten Informationen zu den Interviewern wird das erste Date zum Erfolg.
7. Zeig, was du hast
Wer sein Produkt verkaufen will, muss die Vorzüge ins Schaufenster stellen. Das gilt für Staubsauger, Waschmittel oder Hotels genauso wie für Jobs. Bloss keine falsche Bescheidenheit!
Musik: Joakim Karud
Text: Jörg Buckmann und Linus Spitz
(lhu)