Endversion der Zeichung

Pirates of 91

Wie aus einer Idee Wirklichkeit wird – Während meines letzten WK versprach ich meiner Kompanie im Geb Inf Bat 91 einen Badge zu gestalten. Ein kurzer Abriss über die Entstehung einer Zeichnung.

Nach vier Semester als MMP-Student konnte ich nicht anders und musste insistieren. Während meines letzten Wiederholungskurses im Militär beim Gebirgsinfanteriebataillon 91, kam der Gedanke auf, einen Kompanie-Badge als Erinnerung zu gestalten. Leider waren aus meiner Sicht die Vorschläge mehr als nur dürftig und so musste ich wie gesagt insistieren. Nach diesen grossen Worten, musste ich jedoch meine Ehre als MMP-Stundet auch verteidigen und so machte ich mich an die Arbeit.

Moodboard und Inspiration

Während des Wiederholungskurses, ob ihr es glaubt oder nicht, hatte ich nur begrenzt Zeit, um den Badge auszuarbeiten und so versuchte ich wenigstens bis Ende WK die Grundidee ausgearbeitet zu haben und in einem Moodboard festzuhalten. Gerne würde ich euch hier an dieser Stelle mein Moodboard präsentieren, doch mehrere Monate nach Ende meines WK verabschiedete sich meine Festplatte und trotz Backup, wie kann es auch anders sein, blieben mein Moodboard und auch der Badge selbst (an dem ich während Monaten gearbeitet habe) verschollen. Glaubt mir, ich rege mich heute noch über mich selbst auf, dass ich kein zusätzliches Back-Up für den Badge erstellt habe.

Wieder bei Null – nicht ganz

Zum Glück war der Funke aus meinem Moodboard bereits auf mich übergesprungen und so habe ich zwar die Dateien verloren, doch hatte sich die Idee bereits in mein Hirn eingebrannt. Hinzu kam, dass ich beim zweiten Anlauf nicht mehr mühselig verschiedene Pinselarten und Farben ausprobieren musste, sondern den Weg bereits kannte. Die Zeit bis ich wieder auf dem gleichen Stand war, wie vor meinem Datenverlust verging deshalb auch deutlich schneller – beinahe mit Leichtigkeit, war es mir gelungen den zweiten Versuch aus meinem Kopf auf das Papier zu bringen. In meinem Fall war das Papier übrigens von Adobe und nennt sich Illustrator ?.

Mein Hut der hat drei Ecken – nicht ganz, meiner ist rund

Nachdem ich also meinen Datenverlust wieder aufgearbeitet hatte, konnte ich meine Arbeit fortführen. Wie ihr sehen könnt, gab es noch einiges zu erledigen. Die Kopfbedeckung und die Fackeln mussten noch gezeichnet werden – und Farbe darf natürlich auch nicht fehlen. Bei der Kopfbedeckung entschied ich mich, wie kann es auch anders sein, für einen Helm. Vorlage hierfür diente mein eigener, auch wenn ich im Nachhinein sagen muss, dass die Kreativität etwas mit mir durchging und der Helm nicht mehr viel mit einem Helm aus dem Militär zu tun hat – doch seht einfach selbst:

Farbe kommt ins Spiel

Anfangs hatte ich zwar die Absicht, mit so wenig Farben wie möglich zu arbeiten. Doch irgendwie verspürte ich den Drang brennende Augen zu zeichnen – ob das wohl daran lag, dass ich den Film Ghost Rider während dieser Zeit gesehen habe? Wie auch immer, ich erstellte mir in Illustrator eine Farb- und Pinselpalette und fing an. Schnell merkte ich, dass Feuer zeichnen ziemlich schwer sein kann, vor allem wenn man mehr als nur eine einfache Strichzeichnung haben möchte. Doch Strich für Strich ergeben zusammen ein brennendes Auge, das sich sehen lassen kann (wobei Strich für Strich etwa 250 Pinselstriche sind).

Ein Klacks zu viel Farbe korrigiert man am besten mit mehr Farbe

Nachdem ich ein Auge gezeichnet hatte, musste ich mir selbst eingestehen, dass die Augen nicht den gewünschten Effekt erzielten – viel mehr bin ich sogar der Meinung dass der Badge bisher ohne brennende Augen besser aussieht oder was meint ihr? Nun denn, ich entschied mich dazu, da ich immerhin alles auch wieder löschen konnte, dem Ganzen mit mehr Farbe entgegenzutreten und so begann ich damit, den Kopf und die Helmschnallen mit Farbe aufzufüllen.

Die Farbe bringts

Mit mehr Farbe habe ich meiner Meinung nach rechtbehalten, nun wurde mir auch klar, dass ich es nun auch so zu Ende bringen musste – mit mehr Farbe. Im Endspurt galt es noch zwei Fackeln zu zeichnen, welche – typisch «piratisch» eben – sich im Hintergrund überkreuzen sollen. Gut möglich, dass ich mich hier von einem weiteren Film inspirieren liess. Doch aufgrund meiner eben gemachten Erfahrung im Feuer zeichnen, dachte ich mir bleibe ich doch gleich dabei und spare so etwas Zeit.

Doch daraus wurde leider nichts, trotz meiner Bemühungen gelang es mir nicht eine anständige Fackel mithilfe von Illustrator zu zeichnen und so entschloss ich mich einen zweiten Versuch mithilfe von SketchBook zu starten. Et Voilà, die Fackeln waren da! Leider ist es mir hier nicht mehr möglich, euch anzugeben wie viele Striche nötig waren, um die Fackel, resp. dieses Teilstück zu zeichnen – aber es waren gefühlt 1’000.

Das Feuer entfachte und meine Motivation brannte allmählich aus

Im Endspurt galt es noch das Feuer der Fackeln zu zeichnen. Jedoch ging mir die Motivation nach mehreren Fehlversuchen ein vernünftiges Feuer zu zeichnen definitiv aus. Aus diesem Grund entschied ich mich hier etwas zu schummeln oder zumindest einen komplett neuen Ansatz zu wählen. Ich entschied mich ein Foto einer Flamme zu nehmen und die Flamme darauf mithilfe von Photoshop auszuschneiden – was übrigens einfacher ging als ich mir es vorgestellt habe. Nachdem ich das Feuer ausgeschnitten hatte und mit Hilfe der Farbkorrektur etwas «aufgepeppt» hatte. Galt es noch die einzelnen Elemente zusammenzuführen.

Paretoprinzip

Den Hintergrund für meine Zeichnung hatte ich schnell gefunden, gerne gebe ich zu, dass es sich beim Hintergrund um eine gekaufte Datei von Adobe Stock handelt. Dazu kam es jedoch aus reinem Zufall, denn damit ich meinen Kameraden aus dem WK meine Zeichnung präsentieren konnte, musste ein weicherer Hintergrund her, da der weisse Hintergrund alleine viel zu grell ist. Von einem früheren Projekt wusste ich, dass ich noch diesen Hintergrund irgendwo abgelegt hatte – ja die Datei hat den Datenverlust überstanden – und so fügte ich ihn kurzerhand ein. Dabei war es nie die Absicht gewesen den Hintergrund so zu belassen, da er lediglich zur Veranschaulichung dienen sollte und meine Zeichnung eigentlich ohne Hintergrund auskommen sollte. Da der Hintergrund meinen Kameraden aber dermassen gefiel, beliess ich es einfach dabei. Nun aber zum Paretoprinzip. Beim Zusammenführen der einzelnen Dateien «verplemperte» ich wohl am meisten Zeit. Ich denke ihr alle kennt es nur zu gut – soll ich die Fackeln 2 Pixel weiter nach oben verschieben oder soll ich das ganze Bild noch etwas abdunkeln? Die Feueraugen muss ich hier und hier noch etwas ausbessern…  Nach langem hin und her gab ich mich dann doch zufrieden und beendete mein Projekt. Wie gesagt, meine Kameraden freuen sich über diesen Badge, wie findet ihr meine Zeichnung ist sie mir gelungen?

(bae)

Kritik
von Stephan Gois

Ich gebe mit Stolz zu, dass es sich bei diesem Projekt um mein bisher grösstes bzw. ehrgeizigstes Projekt handelt. So war ich auch mehr als nur frustriert als meine Festplatte den Geist aufgab und weder OneDrive noch Google Drive trotz automatischen und auch permanenten Backups nicht weiterhelfen konnte! Nun den alle guten Dinge sind drei. Von nun werde ich grösser Projekte zusätzlich auf einer externen Harddisk von Zeit zu Zeit abspeichern. Mein Top Learning aus diesem Projekt ist definitiv Backups kann man nie zu viele haben.

Weitere Learnings aus diesem Projekt sind definitiv meine Erfahrungen die ich mit den Programmen Illustrator, Photoshop und SketchBook machen konnte. Hierbei sticht vor allem die Kombination der verschiedenen Programme heraus. Des Weiteren war spannend zu sehen wie sich ein Bild im Kopf allmählich in eine echte Zeichnung entwickelt. Dabei musste ich selbst feststellen, dass auf dem Weg zur fertigen Zeichnung mehrere «Prototypen» entstanden sind, die an sich auch schon sehenswert sind oder etwa nicht?

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