Schritt in die Selbständigkeit

Nach langjähriger praktischer Erfahrung in Grossunternehmen im Bereich Gesundheitswesen entscheidet sich Jürg Schläfli, neue Wege zu gehen. Er möchte in Zukunft seiner Passion, Unternehmen in ihrem Entwicklungsprozess zu unterstützen, mit einem eigenen Geschäft nachgehen.

Das Gesundheitswesen ist im Umbruch. «Rasch wechselnde Umweltfaktoren, technische und organisatorische Innovationen, intensiver Wettbewerb, Kostendruck und regulatorische Vorgaben zwingen Gesundheitsorganisationen, sich laufend neu auszurichten», erklärt Herr Schläfli. Unternehmen in diesem Prozess zu begleiten und zu beraten, ist das Kerngeschäft von schläfli healthcare consulting. Alle Leistungen sind zugeschnitten auf die Eigenheiten des Gesundheitswesens und justiert auf die Anforderungen der Kunden, dies ist Jürg Schläfli wichtig. Seriosität und Professionalität sollten sich in seiner neuen Marke widerspiegeln. Das Logo, die Webseite sowie die Kommunikationsmittel erscheinen darum in einem schlichten Design. Die Farbe Blau ist ein dominantes Gestaltungselement, es soll Sympathie und Vertrauen vermitteln. Der neue Auftritt findet Gefallen. «Bisher erhielt ich nur positive Rückmeldungen», erzählt Herr Schläfli stolz. Er freue sich nun auf die neue Herausforderung mit schläfli healthcare consulting.

schlaefli-healthcare.ch

Der Gesamtauftritt wurde zusammen mit Judith Urfer von konfettipr.ch entwickelt. Sie kümmerte sich um den Namen und den Slogan sowie um das Verfassen der Texte für die Webseite. Mein Fokus lag auf der Gestaltung der neuen Marke und der Realisierung aller Endprodukte.

(sba)

Kritik
von Seline Freiburghaus

Idee

Durch mein letztjähriges Projekt «Neue Flügel für Papillon Kosmetik» ist Jürg Schläfli auf mich aufmerksam geworden und hat mich angefragt, ob ich für ihn ebenfalls ein CI/CD für sein neues Unternehmen entwickeln möchte. Nach einem Gespräch vereinbarten wir, dass ich für ihn ein Logo, eine Visitenkarte und eine Webseite gestalten werde. Wie bei Papillon Kosmetik würde sich auch hier Judith Urfer von konfettipr.ch um die Texte kümmern.

Umsetzung

Bei einer längeren Sitzung mit Jürg Schläfli und Judith Urfer sprachen wir über Ideen, Wünsche und Zukunftspläne. Dabei waren Judith und ich bestrebt, die Bedürfnisse und Anliegen unseres Kunden zu verstehen. Wir bemerkten jedoch, dass seine Vorstellungen noch etwas schwammig waren. Also versuchten wir zusammen mit Jürg, genaue Werte zu definieren, welche er nach Aussen vermitteln möchte. Diese bildeten die Grundlage für alle weiteren Arbeitsschritte.

Nachdem wir den Namen bestimmt hatten, begann ich mit der Entwicklung des Logos. Mittels Handskizzen hielt ich all meine Ideen fest. Die Besten davon habe ich im Illustrator umgesetzt. Nach einer ersten Sichtung durch Jürg arbeitete ich vier Entwürfe weiter aus. Schliesslich waren noch zwei Logos im Rennen, nach längeren Überlegungen entschied sich Jürg für die Schriftmarke. Nun ging es noch um den Feinschliff des Logos, dabei beschäftigte ich mich mit Details wie Logogrösse, Proportionen, Schriftschnitten und Farben.

Nach der Fertigstellung des Logos begann ich mit der Gestaltung der Visitenkarte sowie mit dem Layouten der Webseite. Die Visitenkarte sowie auch die Webseite sollten, genau wie das Logo, in einem schlichten Design daherkommen.
Ich erstellte drei mögliche Varianten für die Visitenkarte, Jürg Schläfli konnte sich glücklicherweise schnell für einen meiner Vorschläge begeistern. So musste ich nur noch kleine Anpassungen vornehmen und konnte dann die Druckdaten aufbereiten.

Die Webseite sollte so aufgebaut werden, dass der Inhaber die Inhalte später selber bearbeiten kann. Das bedeutete, dass ich die Seite mit einem CMS aufbauen musste. Ich entschied mich, Wordpress dafür zu verwenden. Um mir viel Arbeit zu ersparen, suchte ich ein geeignetes Theme im Internet. Bei der Suche legte ich den Fokus auf die Funktionalität der Webseite, das Aussehen war zweitrangig. Das Design würde ich später mittels Child-Theme an die Bedürfnisse von schläftli healthcare consulting anpassen können. Child-Themes haben den Vorteil, dass bei einem späteren Update des Themes meine eigenen Anpassungen nicht verloren gehen werden. Ich entschied mich also für ein Theme und erstellte anhand dessen Struktur ein Mockup mit Beispielinhalten. Dabei habe ich mir auch überlegt, wie die Bilder aussehen sollten. Nachdem Jürg meinen Designvorschlag gutgeheissen hatte, begann ich mit der Umsetzung. Während des Gestaltungsprozesses hatte ich bereits die URL reserviert und einen Hostingplatz organisiert, so konnte ich gleich mit dem Aufsetzen beginnen. Danach erstellte ich ein Child-Theme und passte die gewünschten Elemente an. Schliesslich ging es noch darum, die Inhalte abzufüllen.
Während der Entwicklung berücksichtigte ich stets Mobile und Web. Eine responsive Gestaltung ist in der heutigen Zeit unumgänglich.

Die Fotos für die Webseite habe ich bei Adobe Stock bezogen. Der Aufwand wäre zu gross gewesen, alle Bilder selber zu schiessen. Einzig das Portraitfoto von Jürg Schläfli habe ich selber gemacht. Dabei habe ich darauf geachtet, dass es locker, aber trotzdem seriös wirkt. Ich habe die Kamera Nikon 7200d mit einem Zoomobjektiv benutzt. Durch eine zusätzliche Tiefenunschärfe konnte ich Jürg noch etwas mehr in den Vordergrund rücken. Der Raum war leider ziemlich klein, darum war eine Tiefenunschärfe eher schwer zu erreichen. Also habe ich bei der Kamera eine möglichst kleine Blendenzahl und eine möglichst grosse Brennweite gewählt, so konnte der Tiefenunschärfe-Effekt erhöht werden. Durch eine Vergrösserung des Abstandes von der Kamera zum Objekt hätte ich die Unschärfe zusätzlich beeinflussen können, aufgrund des kleinen Raums hatte ich hier aber nur einen kleinen Spielraum. Nach dem Fotografieren folgte die Selektierung der besten Fotos und deren Bearbeitung in Photoshop.
Bei der Auswahl der restlichen Bilder achtete ich darauf, dass sie zum Stil des Portraitfotos und natürlich inhaltlich zu den Themen der Unterseiten passten.

Nach der Fertigstellung der Webseite schulte ich Jürg Schläfli in der Verwendung des Backends.

Schliesslich wünschte der Auftraggeber noch eine Brief- und Rechnungsvorlage und ein passendes Kuvert.

Bei all diesen Arbeiten legte ich den Fokus auf ein einheitliches Erscheinungsbild. Schlichtheit stand stets im Vordergrund. Das wichtigste Gestaltungselement war dabei natürlich das Logo sowie die Farbe Blau.

Nach dem Aufschalten der Website beschäftigte ich mich noch mit dem Thema SEO (search engine optimization). Ich installierte in Wordpress ein SEO-Plugin und generierte eine XML-Sitemap, damit die Seite schneller gefunden werden kann und so Google die SEO-Indexierung erleichtert. Nebst einer Sitemap spielt auch der Aufbau, der Inhalt der Seite und weitere Faktoren eine wichtige Rolle. Im Umfang dieses Projekts beschäftigte ich mich jedoch nicht mehr vertieft mit dieser Thematik.

Herausforderungen

Beim Entwerfen des Logos hatte ich zu Beginn etwas Mühe, die Dienstleistung grafisch darzustellen, da es sich dabei um etwas Immaterielles handelt. Die klassischen Symbole wie Hände oder Sprechblasen wollte ich vermeiden. Mein Ziel war, dass sich die Marke von der Konkurrenz abheben kann und modern wirkt. Also habe ich versucht, andere Aussagen zu visualisieren (z.B. Beratungen on Point, etc.). Letztendlich entschied sich der Kunde für ein Logo ohne Bild, das Endergebnis ist eine Schriftmarke.

Bei der Entwicklung der Visitenkarte war die Schriftgrösse eine Herausforderung. Die Karte sollte schlicht und nicht überfüllt wirken, aber zugleich muss die Schrift gut lesbar sein.

Die Programmierung der Webseite sollte so erfolgen, dass alle Inhalte durch den Inhaber möglichst einfach selber mutiert und abgeändert werden können. Mittels Child-Theme habe ich einzelne Elemente der Seite angepasst. Dabei war es nicht immer einfach, die entsprechenden Bereiche in der bestehenden Vorlage zu finden.

Wie weiter oben beschrieben, war es nicht ganz einfach, in einem kleinen Raum Tiefenunschärfe im Portraitfoto zu generieren.

Das Thema SEO kannte ich bisher nur theoretisch, praktische Erfahrungen fehlten jedoch. Für diese Arbeit konnte ich erste Massnahmen umsetzen, eine komplette Optimierung ist jedoch noch nicht erreicht. Suchmaschinenoptimierung ist ein komplexes Thema. Ich finde es sehr interessant und werde mich zu einem späteren Zeitpunkt bestimmt noch tiefgründiger damit auseinandersetzen.

Fazit

Der Prozess von der ersten Idee bis zum ausgereiften Logo braucht viel Zeit, diese man nicht unterschätzen sollte. Das Hirn verarbeitet Gedanken, auch wenn man nicht bewusst an einem Auftrag arbeitet. Dieser Tatsache sollte man sich stets bewusst sein und Ruhepausen im Gestaltungsprozess miteinberechnen.

In einem persönlichen Gespräch kann man Bedürfnisse und Anliegen des Kunden am besten herausspüren. Man sollte sich also laufend Zeit nehmen für Besprechungen mit dem Auftraggeber. So kann man sich viel überflüssige Arbeit ersparen.

Alleine arbeiten hat Vor- und Nachteile. Alleine bin ich einerseits flexibel und muss nicht meine Arbeitseinsätze mit anderen Gruppenmitgliedern koordinieren. Andererseits wäre ich ab und zu sehr wohl froh gewesen, wenn ich mich mit jemandem über das Projekt hätte austauschen können, der darin involviert gewesen wäre. In meiner Situation blieb mir lediglich, mit Leuten zu kommunizieren, die nichts mit dem Auftrag zu tun hatten und die nicht im gestalterischen Bereich tätig waren. So erhielt ich allerdings Inputs von aussen, von einer anderen Perspektive, welche ich bis zu diesem Zeitpunkt nicht berücksichtigt hatte. Auch diese Gedankenanstösse haben mich weitergebracht, was ja durchaus wiederum ein Vorteil sein kann.

Mit dem Endergebnis bin ich sehr zufrieden. Die Marke schläflli healthcare consulting wurde im Juli 2019 veröffentlicht und der Geschäftsbetrieb lanciert. Ich habe viele positive Rückmeldungen erhalten, was mich natürlich sehr freut.

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