Selbstdarstellung und Fremddarstellung im Umweltaktivismus

Militant, exzentrisch, irrational. Obwohl Aktivismus einen wesentlichen Beitrag zur Entwicklung einer Gesellschaft leistet, bestehen Aktivisten gegenüber viele negative Stereotypen. Meine Bachelorarbeit verfolgte die Frage, wie Umweltaktivisten in Medien dargestellt werden und wie sie sich selbst darstellen (könnten).

In meiner Thesis untersuchte ich anhand von drei Fallbeispielen die Selbstdarstellung von Umweltaktivisten bei direkten Aktionen und verglich diese mit der journalistischen Fremddarstellung in klassischen Medien. Ergänzt mit Befragungen der betroffenen Aktivisten und Journalisten wollte ich herausfinden, inwiefern sich die Darstellungen unterscheiden und worin die Gründe für allfällige Diskrepanzen liegen.

Die Ergebnisse der Thesis stellten mein Lehrprojekt unter die These, dass Aktivisten persönlicher kommunizieren müssen, um so neue Identifikationspunkte zu kreieren. Als Lehrprojekt entstand das Konzept der Plattform «What Made Me». Hier erzählen Menschen multimedial ihre Geschichte, die sie dazu gebracht hat, sich im Umweltaktivismus zu engagieren. Als Beispiel setzte ich ein Portrait von Chloe um, einer 28-jährige Surferin aus Grossbritannien. Obwohl sie stets unsportlich war, verliebte sie sich als Teenager ins Surfen und ins Meer. Nach dem Studium der Meeresgeografie verschlug es sie als Meeresbodenkartografin auf Schiffe von BP und Shell. Diese Erfahrung prägte sie dermassen negativ, dass sie ihr berufliches Leben komplett umgestaltete und schliesslich einen anderen Weg fand, sich dem Meer zu widmen.