Stipendieninitiative

Am 14. Juni 2015 findet die Stipendieninitiative statt.

Es geht um eine schweizweite Harmonisierung des Stipendienwesens, da heute die Kantone für die Stipendien zuständig sind. Das heisst, sie bestimmen, wer stipendienberechtigt ist und wie die Stipendien berechnet werden. Um die Pro- und Kontra-Argumente abwiegen zu können, haben wir einen neutralen, journalistischen Bericht erstellt, um der Schweizerischen Bevölkerung bei der Entscheidungsfindung zu unterstützen.

Gerne verweisen wir im Anschluss auf unsere untenstehende Selbstkritik.

Kritik
von Anne-Kristin Höllwarth und Diego Sturzenegger

Idee

Die Idee kam ursprünglich in einer Vorstandssitzung des VSBFH (Verband Studierendenschaft Berner Fachhochschule), bei welcher Lea Oberholzer, Geschäftsleitung des VSS (Verband Schweizerischer Studierendenschaft), einen Vortrag über die Stipendieninitiative hielt. Ein Auszug aus deren Website fasst kurz zusammen: Es geht um eine schweizweite Harmonisierung des Stipendienwesens. Heute sind die Kantone für die Stipendien zuständig. Das heisst, sie bestimmen, wer stipendienberechtigt ist und wie die Stipendien berechnet werden. Dadurch ergeben sich massive Unterschiede sowohl beim Anteil der StipendienbezügerInnen als auch bei der Stipendienhöhe. Das führt dazu, dass der Zugang zur Bildung für Personen aus wirtschaftlich schlechter gestellten Familien unfair ausgestaltet ist. Wer auf Stipendien angewiesen ist, um eine Ausbildung zu absolvieren, erhält im Kanton Waadt viel eher ein Stipendium als im Kanton Glarus.

Geprägt von diesem Vortrag dachten wir zuerst an einen Pro-Film, nach Absprache mit der Schule entschieden wir uns hingegen für einen neutralen, journalistischen Beitrag. Im Endeffekt sind wir sehr froh über diesen Entscheid, da es uns zu einem vertieften Einblick in die Thematik geführt hat.

Vorbereitung

Die erste Anlaufstelle war Lea Oberholzer, welche uns Material zukommen lies. Des Weiteren erhielten wir alle Medienmitteilungen und Einladungen per Mail, sodass wir uns die spannendsten Events und Mitteilungen aussuchen konnten. Wir machten uns über die Kontra-Parteien schlau und suchten im Internet nach Kontaktpersonen, um diese zu interviewen und von ihnen ein Statement erhalten zu können.

Umsetzung

Insgesamt waren wir an zwei Demonstrationen, einer Medienkonferenz und einer Podiumsdiskussion mit unserer Kamera anwesend und konnten uns vier Interviews ergattern. An der Podiumsdiskussion war unter anderem Bundesrat Johann Schneider-Ammann anwesend, welchen wir bei seinem Referat filmen durften. Leider konnten wir ihn nicht mehr für ein Interview vor die Kamera ziehen, da er gleich danach wieder verschwinden musste. Ein Storyboard hatten wir nicht vorbereitet, da wir unseren Inhalt nach unseren Ergebnissen aus den Interviews richteten. Auch im Nachhinein wären wir nicht anders vorgegangen – es wäre anders auch kaum möglich gewesen, da von der Kontra-Seite sehr wenig im Netz auffindbar war.

Post Production

Die Story entstand erst in der Post Production, da wir noch nicht wissen konnten, welche Inhalte wir erhalten würden. Mit dem richtigen Umgebungsmaterial waren wir sehr flexibel beim Schneiden und konnten unsere Geschichte zurecht legen. Einzig mit dem Color Grading hatten wir wegen unterschiedlichen Kameraeinstellungen zu kämpfen. Dass die Kamera zwischen den Drehtagen in verschiedenen Händen war, bereitete uns am meisten Probleme. Bei der Beschriftung der Personen haben wir uns in der Farbwahl für ein neutrales Schwarz-Weiss entschieden, um unsere neutrale Position zu verstärken. Die Übergänge wurden grundsätzlich mit einem Hardcut versehen und nur in spezifischen Fällen haben wir einen White-Dissolve verwendet. Wir haben uns bewusst für keinen Hintergrundsound entschieden, da es sich um einen journalistischen Bericht handelt.

Selbstreflexion

Es war extrem spannend sich mit einem politischen Thema auseinanderzusetzen, den Ablauf einer Initiative hautnah mitzuerleben und schlussendlich auch ein Teil davon zu sein. Es war spannend sich zwischen Pro und Kontra hin und her zu bewegen und wir waren von beiden Seiten sehr positiv über die Hilfsbereitschaft überrascht. Für die Materialaufbereitung hatten wir mit viel mehr Selbstrecherche gerechnet, die Pro-Seite hatte jedoch selbstverständlich ihre ganzen Argumentationen und Statements online zur Verfügung gestellt und die Kontra-Seiten konnten wir direkt aus den Interviews entnehmen. Für unseren Film suchten wir uns die relevanten Infos heraus und stellten diese zusammen.

Das Projekt verlangte grosses Improvisationstalent bei den Interviews, da diese spontan stattfanden. Wir kämpften mit mühsamen Voreinstellungen auf den Kameras, welche von Vorgängern programmiert worden waren, mit nicht gespeicherten Daten, ein paar wackeligen Aufnahmen, teilweise schlechtem Sound und Hintergrundlärm und passenden Film-Übergängen. Auch war die Teilnahme an den verschiedenen Events sehr zeitaufwändig. Jedoch sind wir nun als „das Film-Team“ bekannt :-).

Wir haben tolle, neue Bekanntschaften gemacht, einen tiefen Einblick in die Initiative und Politik erhalten und konnten multimedial arbeiten mit Organisation, Medienrecht, Journalismus, Interviews und Film. Alles in allem sind wir sehr stolz auf unsere Arbeit und freuen uns den Film der Schweizer Bevölkerung zur Entscheidungsfindung präsentieren zu dürfen.

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