von Marco Egger, Michael Fischer und Philipp Becker
Idee
Durch einen Mitstudenten sind wir auf ein Video von «Hombre_McSteez» auf YouTube gestossen. «Hombre_McSteez» ist Animationszeichner bei einer der grossen Animationsfilm-Firmen. Die Kombination aus gezeichneten Figuren und realer Umgebung hat es ausgemacht, dass wir uns entschlossen haben, ebenfalls einen solchen Kurzfilm selber zu produzieren. Kurz: Einige Comic-Helden ohne die gewohnten Animationsprogramme ins Abenteuer loszuschicken.
Die Idee für das Projekt war somit entstanden. Jedoch fehlten noch die Ideen für die Zeichnungen. Diese entstanden in unseren Köpfen in den darauf folgenden Tagen, und wir legten los mit ersten Skizzen auf Papier. Die Fantasie wurde stetig mehr angeregt, und wir entwickelten unsere ersten Ideen immer weiter.
Eine wichtige Frage stellte sich bald: «In welcher Grösse sollen die Bilder sein? Wie viele Zeichnungen braucht es pro Figur, und wo sollen diese platziert werden?»
Den Titel «SURREAL» wählten wir aufgrund der realen Umgebung und den eingebauten Comicfiguren.
Vorbereitung
Die Fragen zu den Bildern klärten sich kurz vor Beginn der Zeichnungen. Nach dem intensiven Durchsehen von ähnlichen Videos konnten wir feststellen, dass es je nach Figur mindestens zwei oder mehrere Zeichnungen sein müssen und dass die Grösse mit dem Abstand zur Kamera im Verhältnis stehen muss.
Mit einer Hunderter-Packung transparenter Folien (A4) und frisch gekauften UniPosca-Markern in Schwarz und Weiss machten wir uns an die Zeichnungen ‒ ein grosser Zeitfresser, wie sich schnell herausstellen sollte. Mehrere Stunden zu zeichnen für ein paar Sekunden Film!
Umsetzung
Nachdem die Zeichnungen vollbracht waren, trafen wir uns zu einem gemeinsamen Shooting-Tag. Die Fotos schossen wir mit einer Canon 7D und einem Sigma-Objektiv 18-35 1.8 Art.
Pro Zeichnung mussten mehrere Fotos geschossen werden. Aufgrund des schlechten Wetters und des aufkommenden Windes waren wir gezwungen, die Zeichnungen zu zweit in die Kamera zu halten. Wegen des Nieselregens haben wir jede Zeichnung sofort nach dem Fotografieren sofort in Schutz gebracht. Einige Folien überlebten wegen des Regens die Aufnahmen nicht.
Unser Ziel war es, dass wir alle Shots an einem Spot machen konnten, damit wir keine unterschiedlichen Lichtverhältnisse hatten. Wir haben uns mit der Kamera und der Story um 360 Grad gedreht und dadurch einen fliessenden Ablauf erhalten.
Postproduktion
Für die Postproduktion verwendeten wir 344 Fotos, um unseren Film zu produzieren.
Zuerst sortierten wir die Bilder im Lightroom, dann passten wir mit dem Holy Grail im LR Timelapse die Bilder aufeinander an. Zurück im Lightroom, gab es nochmals einige Anpassungen beim Zuschnitt der Bilder. Das Grading und die zusätzliche Behebung einiger Kameraabweichungen sowie das Framing entstanden im After Effects.
Sounddesign
Die kompletten Sound-Effekte haben wir absichtlich selbst produziert. Diese haben wir einzig mithilfe unserer Stimmen hergestellt. Freie Soundeffekte für Explosionen, Comic-Heldenrufe und dergleichen gibt es schon genügend.
Die Begleitmusik ist ein kostenloser Free Sound von der Seite http://incompetech.com/.
Schluss-Fazit
Bei weiteren Produktionen eines solchen Films würden wir mehr Zeit in die Suche der geeigneten Marker investieren. Bei grösseren Flächen waren wir gezwungen, ein paar Minuten die Farbe trocknen zu lassen. Jedoch konnte die Wartezeit mit einem gut überlegten Arbeitsablauf ein wenig gemindert werden. Wichtig ist, dass man zwei bis drei Figuren auf den Folien mit dem schwarzen Marker zeichnet, um dann dazwischen die trockenen Figuren auf der Rückseite der Folien mit Weiss oder mit Farbe auszufüllen.
Bei unseren schlechten Wetterverhältnissen wären rasch trocknende Marker von Vorteil gewesen. Gerne hätten wir auch unser Titelbild mit Farbe ausgefüllt. Allerdings bringt dies Abwechslung ins Spiel.
Des Weiteren würden wir beim nächsten Mal versuchen, mehr reale Objekte in die Zeichnungen mit einzubeziehen, um das Ganze noch ein wenig aufzupeppen. Zudem kann es von Vorteil sein, wenn man die Figuren an Ort und Stelle zeichnet ‒ ausser es ist egal, vor welchem Hintergrund sich die Geschichte abspielt.
Ein interessantes Projekt wäre natürlich ein längerer Kurzfilm. Dies erfordert aber enorm viele Zeichnungen und logischerweise auch einen enormen zeitlichen Aufwand.
Dies ist definitiv ein Projekt, welches Lust auf mehr macht!