Aufbau
Zu Beginn des Projektes haben wir uns entschlossen, die Farben auf schwarzem Hintergrund zu filmen. Dadurch haben wir das ganze Set-up in einem dunklen Raum aufgebaut. In dieser Umgebung war die Platzierung des Lichts ein zentraler Faktor für den Dreh. Um Spiegelungen im Aquarium zu vermeiden, haben wir die Lichter auf der Seite und unterhalb des Wassers platziert. Die genaue Platzierung aller Elemente ist auf der unten stehenden Grafik ersichtlich.
Vorgehen
Zu Beginn mussten wir das Mischverhältnis der Farben ermitteln. Zu wenig Wasser in der Farbe führte dazu, dass die Tropfen wie Steine auf den Grund des Aquariums fielen, zu viel Wasser und die Farbe schwamm auf der Wasseroberfläche. Als wir ein grobes Rezept ausgearbeitet hatten, konnten wir die Sinkgeschwindigkeit noch feiner justieren, was es uns erlaubte, verschiedene Effekte zu kreieren. Jedoch war alles rund um die Farben ein grosses Ausprobieren frei nach dem Motto “Try and Error”.
Um die Farben zielgerecht ins Wasser zu bringen, benutzten wir Pipetten. Diese liessen auch eine feine Dosierungen zu. Da sich das Wasser nach kurzer Zeit stark trübte, musste regelmässig das ganze Aquarium geleert, gereinigt und neu befüllt werden. Über den ganzen Tag hinweg durften wir diesen Vorgang etwa 15 Mal wiederholen. Ein kleiner Tipp am Rande: Mit Hilfe eines kurzen Schlauches lässt sich das Wasser schnell abpumpen.
Für die Aufnahmen entschieden wir uns, nebst der Kamera mit dem Makroobjektiv (105mm F2.8) eine zusätzliche Kamera mit einem anderen Objektiv (12mm, F 2.8) zu platzieren. Diese Herangehensweise diente dazu, dass wir mehr Aufnahmen in einem Durchgang machen konnten, da das Wasser wie erwähnt oft gewechselt werden musste.
Für einige Aufnahmen verwendeten wir nebst den 25 Bildern pro Sekunde auch 96 Bilder pro Sekunde, was es uns ermöglichte, Zeitlupenaufnahmen zu filmen.
Postproduktion
Für den Schnitt suchten wir zuerst eine passende Musik, welche die entstandenen Bilder nicht nur unterstützt, sondern die Effekte noch verstärkt. Durch diese passende Musik kamen der Schnitt und die Ideen fast von selbst.
Beim Erstellen von solchen DIY-Effekten kommen Vor- und Nachteile gegenüber digital erstellten Effekten ans Licht. Hier unten eine kleine Auflistung:
Vorteile
- Renderzeit
- sehr individuell
- realistisch
- keine Softwarekosten
Nachteile
- an physikalische Gesetze gebunden
- Vorbereitungszeit
- Materialkosten
- Nachbearbeitung eingeschränkt
Fazit
Das Projekt wurde als Experiment aufgegleist und auch als solches von uns betrachtet. Nach anfänglichen Schwierigkeiten mit den Farben und der richtigen Beleuchtung konnten wir unserer Kreativität freien Lauf lassen. Nach dem Dreh waren wir zuerst verunsichert, ob die gewünschten Aufnahmen so wie wir sie uns vorgestellt hatten geglückt waren. Nach der Sichtung des Materials verschwanden die Zweifel jedoch rasch, da wir Bilder sahen, die unsere Vorstellungen sogar noch übertrafen. Schliesslich sind wir mit dem Ergebnis unseres Experiments durchaus zufrieden und können uns gut vorstellen, dass wir analoge Effekte für zukünftige Projekte in Erwägung ziehen werden.