Teure Schweiz – Günstige Schweiz

Das Leben in der Schweiz ist teuer! Starbucks-Kaffee oder McDonalds-Hamburger kosten im benachbarten Ausland beispielsweise nur die Hälfte. Aber warum vergleichen wir hierzulande eigentlich immer alles mit dem Euroland? Preislich gesehen gibt es nämlich auch in der Schweiz einige frappante Unterschiede.

Die Schweiz gilt innerhalb Europas als Hochpreisinsel. Wer hier lebt, hat es im Euro-Raum einfach: preiswerte Ferien und Einkaufstourismus lauten die Stichworte. Doch auch für Schweizer ist das Leben in der Eidgenossenschaft nicht günstig. Für eine Stange Bier bezahlt man in der Dorfbeiz vier Franken, in der Stadt legt man dafür gut und gerne einen Fünfliber auf den Tisch. Trotz der bescheidenen Grösse unseres Landes variieren die lokalen Preisunterschiede zum Teil stark.

Die Übersichtsgrafik «Teure Schweiz – Günstige Schweiz» zeigt dir die preislichen Unterschiede der Schweiz in den verschiedensten Kategorien – mit einigen spannenden Erkenntnissen. Das Projekt zeigt eine programmierte Karte der Schweiz, welche je nach Kategorie und Preis unterschiedlich eingefärbt ist.

Wieso also nicht einmal nach Basel ins Kino oder fürs Schwimmbad nach Bern gehen? Ganz nach dem Motto: Auch innerhalb unserer Landesgrenzen lässt sich Geld sparen!

(fms)

Kritik
von Luca La Rocca

Idee
Als Student lebe ich sehr preisbewusst und stelle mir jeweils einen konkreten Budgetplan auf. Da ich als Multimedia-Produzent Vorlesungen in Chur und Bern besuche und darüber hinaus noch in Basel lebe, reise ich mit meinem GA öfters quer durch die Schweiz. Schnell fiel mir auf, dass man für die gleichen Produkte, je nach Standort, unterschiedlich tief in die Tasche greifen muss. Kostet beispielsweise ein «Emmi Caffe Latte» in Basel 2.50.- Franken, muss man dafür in Chur nur 2.25.- Franken berappen. Dasselbe gilt für andere Kategorien. Deshalb habe ich mich entschieden, als digezz-Projekt einen Schweizer Preisvergleich umzusetzen.

Planung
Der einfachste Weg, einen informativen Preisvergleich darzustellen, ist mit einer Web-Page. Darauf kann sich der Benutzer beliebig oft und lange durchklicken und die Zahlen studieren. Dies wäre bei einem Film oder Audiobeitrag nicht möglich. Deshalb entschied ich mich, eine interaktive Schweizerkarte zu programmieren. Das Ziel sollte sein, dass man die Städte unterschiedlich einfärben kann - je nach "Kostenkategorie" wären diese dann rot (teuer) oder grün (günstig) eingefärbt. Nachdem ich mir das Grundgerüst der Karte zurechtgelegt habe, zeichnete ich alle grösseren Städte der Schweiz ein. Weiter erstellte ich die Unterkategorien, sodass sich der Benutzer je nach Thema beliebig lange Zeit nehmen und sich auch auf die jeweilige Kategorie konzentrieren kann. Die Städte färbte ich dann unterschiedlich ein, sodass beim drüberfahren (mouse hover) der Preis angezeigt wird. Schnell war mir klar, dass es zu den Preisen noch eine Erklärung bräuchte. Deshalb habe ich zum Schluss jede Kategorie mit einer kleinen Übersichtsbox ergänzt, in welcher jeweils ein Kurzer Text weitere Informationen zu den aufgeführten Preisen liefert.

Neben den Programmierarbeiten lief die grosse Recherche-Arbeit. Ich musste mich zuerst für einige Kategorien entscheiden. Dabei lautete die Fragestellung: Welche Produkte bzw. Dienstleistungen kann man in der Schweiz vergleichen? Zuerst schien es mir am einfachsten, Lebensmittelpreise zu vergleichen. Deshalb habe ich Brot, Kaffee und Bier in meine Liste aufgenommen. Es zeigte sich aber schnell, dass ein fairer Vergleich nicht repräsentativ wäre, wenn ich nicht in jeder Stadt etwa 20 Restaurants nach denselben Bedingungen abgeklappert hätte. Dafür fehlte schlicht auch die Zeit. Schliesslich entschloss ich mich für die folgenden Kategorien: Kino, ÖV, Taxi, Freibad, Kehricht. Ich finde es einen schönen Mix an Preisen, mit welchen wir im Alltag immer wieder zu tun haben. Also habe ich mir vor Ort und im Internet Notizen zu den offiziellen Preislisten gemacht, in einem Excel-Sheet fein säuberlich aufgelistet und schlussendlich ausgerechnet.

Herausforderungen
Ich bin und war noch nie ein IT-Crack, weshalb ich mir mit der Idee, eine kleine Website zu programmieren, selber ein Ei gelegt habe. Für die Erarbeitung der Codes (Nachforschungen, Tutorials, Einfärben der Kacheln, etc.) habe ich sehr viel Zeit aufgewendet. Bei der Recherche stiess ich manchmal auf Schwierigkeiten, was die Auswertung von Preisen in der Romandie oder im Tessin anbelangte. Dazu musste manchmal Google Translate aushelfen, wo möglich. Die Recherchearbeit war dann auch intensiver als gedacht. Um eine transparente Auswertung machen zu können, braucht es in jeder Stadt auch mehrere Preise, die man vergleichen kann. So suchte ich teils stundenlang, um einen Durchschnittspreis bei den Parkhäusern in Zürich zu berechnen.

Fazit
Ich finde, mein Preisvergleich ist mir gelungen. Die Karte ist informativ und spannend. Der Vergleich gibt einen ersten Eindruck, wo was in der Schweiz teurer oder günstiger ist. Die Seite wäre aber noch ausbaufähig: man könnte es viel interaktiver programmieren und noch x-beliebige Kategorien hinzufügen. Im Grossen und Ganzen habe ich viel Neues dazugelernt und bin gespannt, ob ich die neuen Fähigkeiten (insb. Programmieren, richtig recherchieren) auch bei nächsten Projekten wieder anwenden kann.

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