The Frequent Traveller

Die Welt ist auf Reisen: können sich heute bereits 4 Milliarden Leute ein Flugticket leisten, bis im Jahr 2036 wird sich diese Zahl knapp verdoppeln. Normalerweise buchen wir die Angebote, die uns am günstigsten erscheinen. Das muss aber nicht zwingend der beste Weg sein. Der folgende Beitrag zeigt, was es heisst, ein Vielflieger zu sein, und welche Vorteile es mit sich bringt, Statuskunde bei einer Airline zu sein.

Im Jahr 2016 fertigte der Flughafen Zürich über 27 Millionen Passagie ab, das sind 75’000 Personen täglich! Zürich-Kloten, das Herzstück der Schweizer Luftfahrt, gilt im Gegenzug zu seinen beiden Mitstreitern, dem Euroairport Basel und Genf-Cointrin, als der teuerste Flughafen hierzulande. Billigairlines meiden Zürich bisher soweit wie möglich, und weichen auf die anderen beiden Alternativflughäfen aus. Dies aus gutem Grund: Schon nur die Start- und Landegebühren sind in Zürich viel höher als anderswo.

Zürich ist Drehkreuz und Homebase der nationalen Airline, der «SWISS International Air Lines». Diese ist gleichzeitig Tochtergesellschaft der mächtigen «Lufthansa». Zusammen mit der Schwestergesellschaft «Austrian Airlines» bilden sie einen grossen Teil von «Miles&More», Europas grösstem Vielflieger- und Meilensammlerprogramm. Wenn ein Passagier eine gewisse Anzahl an qualifizierten Flügen oder Meilen für das Programm sammelt, kann er sich unter Umständen zum Statuskunden «hocharbeiten». Als Statuskunde warten diverse Vorteile wie Business Class CheckIn und Lounge-Zugang.

Da ich im Laufe des Jahres 2017 bereits einige Flüge mit denselben Fluggesellschaften unternommen hatte, setzte ich mir zum Ziel, bis zum Ende des Jahres Statuskunde zu werden. Dieses Experiment habe ich auf meiner Projektwebseite dokumentiert. Auf dem Reiseblog «The Frequent Traveller» finden Reisebegeisterte allerlei Informationen, Interviews und Videos zum Thema. Viel Spass beim Lesen, hier gehts zum Projekt: «The Frequent Traveller»

(mm)

Kritik
von Luca La Rocca

Idee
Die heutige Gesellschaft ist im Reisewahn. Jährlich steigen die Passagierzahlen an Flug- und Bahnhöfen. Oft bucht man das erstbeste Angebot, welches man im Internet findet. Dabei wird teilweise willkürlich gemixt und umgestiegen was das Zeugs hält. Vielen Personen ist nicht bewusst, dass man bei Reisen im Flugverkehr von vereinfachten Reisen profitieren kann, wenn man immer über die gleiche Gesellschaft bucht. Dabei kommt man ab einem gewissen Reisevolumen auch in den Genuss von Vorteilen und Privilegien. Ich bin auf die Idee gekommen, eine Übersicht zu geben, da ich eine Diskussion mit Freunden führte, welche für einen Roadtrip durch Europa etwa 10 verschiedene Flug- bzw. Reisegesellschaften gebucht haben. Hätten Sie - natürlich für den gleichen Preis - immer auf die selbe Gesellschaft gesetzt, hätte die Reisegruppe womöglich einfacher und komfortabler reisen können. Meine Erfahrungen zeigte: Wenn ich einen Flug von Süditalien nach Rom mit Fluggesellschaft A und den Weiterflug nach Basel mit Fluggesellschaft B buche, gehe ich ein grosses Risiko ein. Hat Flug A Verspätung, wartet Flug B nicht auf mich. Um von Flug A nach Flug B zu kommen, muss ich nochmals Einchecken. Dies kann man verhindern, wenn man die ganze Route mit demselben Anbieter bucht; zudem ist man gegen Ereignisse geschützt.

Umsetzung
Da ich selber begeisterter Flugreisender bin, habe ich es mir zum Experiment gemacht, die verbleibenden Flüge bis zu einem entsprechenden Vielfliegerstatus genauer zu planen und zu dokumentieren. Auf einer eigens dafür eingerichteten Homepage schaffe ich dem Thema "Vielflieger" einen Rahmen und dokumentiere meine Trips in Videos. Ich erkläre kurz, was ein Vielflieger ist und welche Programme es dafür gibt. Für die aktive Teilnahme an der Homepage habe ich ein Bilderquiz erstellt, welches Panoramaaufnahmen aus der Flugzeugkabine zeigen. Dabei kann der User mittels einem Slider erraten, welche Stadt sich am Boden befindet. Zusätzlich habe ich einen Vielflieger getroffen, welcher mir in einem Interview in Reportageformat von seinem Leben in der Luft erzählt hat. Erstelle animierte Visualisierungen dienen zudem der besseren Verständlichkeit.
Zeitlicher Ablauf: 1. Recherche des Themas "Vielflieger / Meilensammeln", 2. Recherche Buchungsstrategien, 3. Eigene Buchungen durchführen, 4. Videos und Dokumentationen vor Ort auf den Reisen, 5. Animationen erstellen mit After Effects, 6. Homepage bauen, 7. Interview mit Vielflieger, 8. Rohmaterial Interview und Reisedokumentationen verwerten, 9. Homepage mit Inhalt bespielen, 10. Bilderquizz erstellen

Equipment
iPhone 7
iPhone X
Canon EOS 550D
Sony Alpha7s2 + Sigma 35mm f1.4
Canon 5D Mark 3 + Sigma 85mm f1.4
DJI Mavic Pro Drohne
DJI Osmo Mobile Gimbal
Sennheiser Lavelier-Mikrofon

Musik und Schnitt
Passende Musik habe ich auf Free Licence-Pages wie "Frametraxx" oder "Terrasound" gefunden und auch verwendet. Die Filme habe ich mit EDIUS und Adobe Premiere Pro bearbeitet und erstellt.

Herausforderungen
Ich konnte mich manchmal nicht festlegen, über was ich berichten will. Deshalb habe ich den Text schlussendlich relativ klein gehalten. Schöne Aufnahmen auf Reisen zu machen ist manchmal auch ein bisschen tricky: Im Herbst war es in Berlin oft trüb und nass. Die Aufnahmen zeigen dies auch. Mit blauem Himmel wären die Drohnenbilder sicher schöner geworden. Im Winter war es in Wien schnell dunkel, sodass ich oft wenig Zeit hatte, um Aufnahmen zu machen. Zudem hatte ich vor Ort mit der Sonnenstellung zu kämpfen. Im Ausland gelten andere Regeln für Drohnen, bei deren Aufarbeitung ging auch viel Zeit verloren. Bei der Buchung von Meilenoptimierten Routings musste ich einige Ratgeber lesen, um das System noch besser kennenzulernen. Somit buchte ich nicht einfach das erste Resultat in der Suchmaske, sondern befasste mich viele Stunden damit, Buchungstricks auszuprobieren, welche zwar nicht visualisierbar sind, dafür aber massgeblich zum Endprodukt beigetragen haben. Schlussendlich wusste ich nicht, wie ich meine Homepage hosten sollte. Diese funktioniert zwar ohne CMS, aber für das Hosting über die HTW-Seite war die Zeit zu knapp. Deshalb entschied ich mich, einen Teil meines Privatservers zu nutzen, worauf ich auch die Homepage eines Kinder- und Jugendvereins verwalte (deshalb die spezielle Domain).

Fazit
Ich bin mit dem visuellen Ergebnis meiner Arbeit sehr zufrieden. Ich habe grossen Wert darauf gelegt, verschiedene Medien zu präsentieren: so habe ich animierte Visualisierungen, Interviews in Reportageform und Erlebnisvideos bzw. Tripreports erstellt. Darüber hinaus ist natürlich die Homepage ein weiteres Medium und das Bilderquiz auch, welches ich mithilfe meiner Programmierkenntnissen erstellt habe. Ich denke, dass es gut sein kann, dass für den Nutzer der Homepage die Bilder, Videos und Visualisierungen durchaus spannend sein können, er das Oberthema aber vielleicht nicht ganz begreift. Ich habe mich vielleicht ein bisschen in diesem sehr breit gefassten Thema verloren und jeweils rein inhaltlich nur an der Oberfläche gekratzt, anstelle mich für ein Thema genau zu entscheiden und da auch zu vertiefen. Mit professionellerem Filmequipment auf Reisen hätte ich bestimmt schönere Aufnahme erstellen können, als in meinen Tripreports. Zum komfortablem Reisen gehört aber auch, dass man mit wenig umständlichen Gepäck reisen kann. Deshalb habe ich es für angenehm empfunden mit dem iPhone 7 und X, welche mittlerweile hervorragende Qualitäten bieten, Aufnahmen zu machen. Stabilität gegeben hat mir das Mobile Gimbal von DJI. Der Zeitaufwand hat die ECTS-Vorgabe klar überschritten. Dies vor allem, da ich die verschiedene Skills (Programmieren, Fotografieren, Filmen, Schneiden, Visualisieren, Animieren) alle selber anwenden musste. Schlussendlich hat mir die Arbeit, trotz eines enormen Aufwandes sehr viel Spass bereitet, da ich mich auch in der Freizeit für dieses Thema interessiere.

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