Das Online-Tool von Paul Lamere verspricht Abhilfe für Audiophile. Nach dem Upload eines mp3-Files auf The Infinite Jukebox (funktioniert nur mit Google Chrome!) wird dieses an „The Echo Nest“ gesendet und dort in individuelle Takte zerlegt.
Jeder Takt wird anschliessend analysiert und es werden ähnlich klingende Takte im Song gesucht. Diese Informationen werden verwendet, um ein detailliertes Diagramm der ähnlich klingenden Takte zu erstellen. Wird nun der Song abgespielt, wird zwischen solchen Takten in unterschiedlichen Stellen des Liedes per Zufallsprinzip hin und her gesprungen. Auf diese Weise soll man sein Lieblingslied stundenlang hören können, ohne dabei Pausen oder Unregelmässigkeiten zu bemerken. Ausserdem wird zum Song eine Visualisierung erstellt, welche die möglichen Verbindungen zwischen den Takten darstellt (detailliertere Informationen dazu).
Der Standardablauf eines modernen Popsongs (hier: Adele – Rolling in the Deep)
Ob das Tool seine Versprechungen hält, habe ich mit zehn Songs aus verschiedenen Genres während jeweils 15 Minuten getestet und dabei grosse Unterschiede festgestellt. Anhand der Visualisierung zum Song, kann man erkennen, wann zu einer anderen Stelle im Song gesprungen wird. Diese Schnitte bleiben manchmal unbemerkt, manchmal sind sie deutlich zu hören. Besonders überzeugt hat mich das Tool beispielsweise bei Run DMC‘s „It‘s Tricky“: während der gesamten Spieldauer habe ich nicht einen Schnitt bemerkt. Bei anderen Titeln hingegen gab es sehr viele störende Übergänge.
Je komplexer ein Song ist, desto besser hörbar (und damit auch störender) sind die Übergänge. Um ein optimales Ergebnis zu erzielen, wählst du am Besten einen sehr einfachen Song ohne Spezialeffekte und Spielereien aus. Trotz einigen Schwächen ist das Tool faszinierend und einen Versuch mit deinem Lieblingssong auf jeden Fall wert!
Welcher Song hat wie gut mit The Infinite Jukebox funktioniert?
Run DMC – It’s Tricky
Foster The People – Don’t Stop
Daft Punk – Technologic
Miner – Hey Love
Queen – Another One Bites the Dust
Adele – Rolling in the Deep
Imagine Dragons – Radioactive
Gorillaz – Feel Good Inc.
The Killers – Runaways
Outkast – Hey Ya