Neutrons – die neue Generation von Robotern

Ein netter Roboter, der im Haushalt hilft und einem Gesellschaft leistet? Auf der Couch liegen, während der Roboter kocht, putzt und das Baby füttert? Genau ein solches Szenario zeigte das Zeitwerk Theater mit dem Stück «Interperfekt».

Eine neue Generation von Robotern wurde entwickelt. Die Robogenetikerin Dr. Kubrik konnte mithilfe der neusten Technologie einen Neutron entwickeln. Durch geschickte Verkaufstechnik mit einem charismatischen Entertain-Roboter ist die Gesellschaft nach einem ersten Aufschrei ruhig geworden. Mit Humor macht er der Bevölkerung den Kauf der Neutrons schmackhaft. Auch die Politik, die sich primär nur vage dazu äussert, verfällt dem Angebot. In 100 Minuten kannst auch du die Welt von morgen betrachten und dir die Neutrons anschauen. Werden sie unsere neuen Freunde der Zukunft? Schau dir das Theaterstück «Interperfekt» an und bilde dir deine eigene Meinung zu den Robotern von morgen.

(fms)

Kritik
von Lorena Pati und Alesch Jufer

Idee

Durch unser letztes Projekt "Enjoy your VU" haben wir die Schauspielerin Laila Bernet kennengelernt. Da diese auch für ein Theaterstück probte, fragte sie uns gleich an, ob wir ihre Aufführung im Dezember aufnehmen möchten. Da sich eine solche Chance, ein Theaterstück aufzunehmen, nur selten ergibt, sagten wir Laila sofort zu.

Umsetzung/Workflow

Nach der Zusage der Schauspielerin kontaktierte uns die Produktionsleiterin und Regisseurin des Theaterstücks im Herbst. Mit ihr vereinbarten wir die filmische Umsetzung und Konditionen. Für die Aufnahme reservierten wir Video- und Audio-Equipment von unserer Technikausleihe und der HKB. Wir wollten nicht nur eine Einstellung (Totale) des Theaters filmen, sondern auch eine zusätzliche zweite Kamera für Halbtotale und Nahaufnahmen. Deshalb haben wir uns für zwei Kameras entschieden, eine Sony FS7 und FS5. Die FS7 positionierten wir in der Mitte des Raumes und haben damit die ganze Bühne aufgezeichnet. Die FS5 haben wir auf der Seite des Raumes positioniert und als flexible Kamera für Halbtotale und Nahaufnahmen genutzt. Bei beiden Kameras hatten wir nicht die Standardoptiken, sondern Canon EF-Optiken im Einsatz. Mit dem Metabones Speedbooster (Adapter für EF zu Sony E-Mount) hat man bei EF-Optiken eine kleinere Blende als diese normalerweise haben. Dies war für uns im dunklen Käfigturm-Theater ein wichtiger Vorteil. Um einen guten Klang aufzunehmen, hatten wir an diesem Abend sechs Mikrofone (mit verschiedenen Charakteristiken) im Einsatz. Die abgespielte Musik wurde mit einem Zoom H6 separat aufgenommen.

Erkenntnisse/Herausforderungen

Vor der Aufführung

Wir starteten dieses Projekt zu zweit. Während der Planung merkten wir, dass wir die Aufgabe etwas unterschätzt haben. Denn zwei Kameras zu bedienen und gleichzeitig die Audio-Aufnahmen zu verwalten, sprich Pegeln, ist zu zweit kaum möglich. Wir wollten eine wirklich gute Aufnahme des Theaterstücks machen und entschieden uns für das Recording eine dritte Person ins Boot zu holen. Dabei teilten wir dann die Aufgaben auf, dass jemand die Audio-Aufnahmen macht und je eine Person eine Kamera bedient.

Wir wurden für die Hauptprobe des Theaterstücks eingeladen und konnten uns so ein gutes Bild der Aufführung, des Raumes und der Infrastruktur machen. Somit konnten wir planen, wo wir die Kameras und die Mikrofonstative hinstellen werden. Dabei stellten wir auch Probleme fest, wie eine grosse Säule mitten im Raum und dass der Raum allgemein nicht sehr viel Platz für Equipment und Kameraleute bietet. Dennoch erarbeiteten wir kurz eine Vorgehensweise mit der Regisseurin.

Während der Aufführung

Die Aufführung startete um 17 Uhr und wir gingen für die Vorbereitung schon um ca. 14 Uhr zum Theater am Käfigturm. Die Schauspieler sind auch schon um diese Zeit angekommen und die Regisseurin bereitete alle für den grossen Moment vor. In der vorhanden Zeit bauten wir unser ganzes Equipment auf und durchliefen einige Test. Mit den Schauspielern machten wir einige Audio und Kameratests. Da wir nicht viel Platz für Mikrofone hatten, stellten wir nur drei Mikrofone in der Nähe der Bühne auf. Ein Mikrofon mit Kugelcharakteristik befestigten wir am Zoom H6, welches das Publikum aufnimmt und die abgespielte Musik wurde mit einem zweiten Zoom H6 aufgenommen. An den Kameras waren ebenfalls Mikrofone, damit die Video- und Audioaufnahmen in der Postproduction problemlos synchronisiert werden können. Alle XLR-Kabel befestigten wir mit guten Klebeband am Boden, damit niemand stürzt.

Als das Publikum in den Saal hereinkam, mussten wir leider feststellen, dass wir mit unserer Kamera in der Mitte im Weg standen. Das Publikum konnte nicht gut vorbeilaufen. Wir konnten unsere Kamera auch nicht mehr umpositionieren, da schon alle Einstellungen und Verkablungen gemacht wurden. Trotzdem fanden alle Personen ihre Sitze und konnten die Aufführung geniessen. Insgesamt mussten wir ca. zwei Stunden filmen. In dieser Zeit machten sich die müden Beine bemerkbar.

Nach der Aufführung

Die Postproduction war in einigen Tagen erledigt. Die Aufnahmen mussten nicht gemäss eines Storyboards geschnitten und keine zusätzliche Musik oder Ambi-Aufnahmen eingepflegt werden. Die Schnitte zwischen Kamera 1 und 2 mussten gemacht werden. Da bereits Erfahrung in diesem Bereich vorhanden war, war dies für uns keine Herausforderung. Die vielen Audiospuren mussten durchgehört werden, doch man stellte schnell fest, welche Aufnahmen die besten waren. Am Schluss wurden noch ein Logoanimation / Titelbild und die Credits eingefügt.

Fazit

Nicht nach Storyboard und Shotlist filmen ist für uns ungewohnt. Ein zweites Mal nochmals durchzuspielen ist hier nicht möglich. Es war für uns eine tolle Erfahrung ein Theaterstück zu filmen und für die Schauspieler/innen und Regisseur/in ihr Meisterwerk festzuhalten. Unsere Vorbereitungen verliefen flüssig und unsere Aufnahmen waren sehr gut, um daraus ein Video zu erstellen. Da die Theatergruppe nur für dieses bestimmte Stück existierte und sie dafür ein ganzes Jahr probten, ist es umso schöner, dieser aufgestellten Gruppe die gemeinsame Erinnerung als Video präsentieren zu können.

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