Tüür

Gedankenspiele.
Eine Tür.
Mitten im Wald.
Warum im Wald?
Einfach so…

Wohin führt die Tür? In eine andere Dimension? An einen anderen Ort? Hmm… Muss die Tür irgendwohin führen? Darf eine Tür nicht auch mal eine andere Funktion erfüllen?

Die Tür steht also mitten im Wald und führt nirgendwohin. Was wäre, wenn die Tür alles kopiert? Was würde man kopieren? Was würdest du kopieren? Geld. Logisch. Reicht es, das Portemonnaie einmal zu verdoppeln? Natürlich nicht. Wann würdest du damit aufhören? Was wäre, wenn du den Zeitpunkt zum Aufhören verpasst? Was wäre, wenn du aus Versehen dich selbst kopierst? Was würdest du mit deinem Klon machen? Ihn, also dich selbst… töten?

Die Tür käme dich teuer zu stehen.
Zum Glück sind alles bloss…
Gedankenspiele.

(fms)

Kritik
von Fabian Rymann

Motivation

Ich wollte bereits seit längerer Zeit einen Kurzfilm über eine Tür realisieren. Die Tür sollte irgendeine verrückte Funktion haben. Sie sollte an einen anderen Ort führen oder etwas mit dem Protagonisten anstellen. Sie sollte etwas Positives tun, das jedoch mit einem negativen Aspekt verbunden ist. Zum Beispiel hätte der Protagonist jedes Mal beim Durchgehen um 20 Jahre altern können. Viele Ideen scheiterten jedoch an der Realisierbarkeit. Bis mir die Idee mit den Drillingen kam.

Prozess – Von der Idee zum Film

Angefangen hat alles mit einigen Skizzen. Erst musste geklärt werden, ob und wie die fiktionale Tür funktioniert. Dann wurde es bereits ziemlich konkret. Mit einigen Brettern bastelte ich einen überdimensionalen Türrahmen, damit dieser später auf die Protagonisten fallen konnte, ohne diese zu erschlagen. Ich baute mit Scharnieren und Pflöcken eine Kippvorrichtung, welche ich mit einigen Schlägen im Schlamm versenken konnte. Am Ende sollte die Tür frei „im Raum“ stehen können und doch mit einem kleinen Schubs auf den Boden kippen. Wie üblich misslangen alle meine handwerklichen Versuche. Am Ende lag die Kippvorrichtung zersplittert und verbogen im Schlamm.

Es stellte sich zum Glück heraus, dass die Tür auch ohne Verankerung bzw Kippvorrichtung stehen und fallen konnte.

Nachdem dies geklärt war, fragte ich die Drillinge an, ob sie mir bei diesem Kurzfilm helfen würden. Sie erklärten sich dazu bereit und so ging es in grossen Schritten weiter. Meine Eltern mussten für einen ersten Probedreh herhalten. Ich testete verschiedene Einstellungen und hinterfragte noch einmal alles auf die „Logik“. Dank einem ersten Probeschnitt merkte ich, dass ich bei der fallenden Tür die Kamera auf den Boden legen musste. Die Tür musste exakt von der Seite gefilmt werden, damit man nicht zwischen die Türrahmenwände sehen konnte, womit ein „verschwinden“ des Protagonisten unmöglich gewesen wäre.

Der Dreh selbst verlief ohne Probleme. (mehr oder weniger) Der Schnitt verschlang dafür sehr viel Zeit. Insbesondere das Vertonen des ganzen Filmes, von jedem einzelnen Schritt über die Vögel im Hintergrund bis hin zum „Brummen“ der Tür, war sehr Aufwändig. Die Aufnahmen waren alle etwas zu hell, womit ich beim Grading grosse Probleme hatte. Auch fiel es mir schwer, mich für eine Musik zu entscheiden.

Selbstkritik

Grundsätzlich bin ich mit dem Produkt zufrieden. Dank Roys Unterricht fühlte ich mich beim Audiodesign ziemlich sicher. Grading ist noch immer mehr „Pröbeln“ als Wissen, doch sieht es – zumindest auf meinem Bildschirm – einigermassen Akzeptabel aus. Die Handlung versuchte ich so gut es ging zu kürzen und zu verdichten. Gerade fehlt mir die Distanz um wirklich beurteilen zu können, ob die Geschichte klar verständlich und doch nicht zu langweilig rüberkommt. Mit der Qualität der Aufnahmen bin ich nicht zufrieden. Es sollte so aussehen, wie ein professioneller Fernsehfilm (nicht die Handlung, sondern der „Look“ des Filmes) doch bin ich davon noch weit entfernt.

Natürlich hätte man den Film auch nur mit einem Protagonisten realisieren können. Digital hätte man diesen einen Protagonisten kopieren können. Mir gefiel jedoch die Idee, einfach Drillinge zu nehmen. Weshalb digital, wenn es auch „echt“ geht? Meine drei Protagonistinnen sehen sich ähnlich, doch hält man sie kaum für „eine“ Person. Besonders wenn beide, oder alle drei in einem Bild zu sehen sind. Zudem unterschied sich die Kleidung und die Frisur. Rückblickend hätte ich nicht nur drei Schirme und drei Portemonnaies, sondern auch drei Jacken kaufen sollen. Doch lag dies ausserhalb des Budgets. Das Resultat wäre mit „digital kopierten“ Menschen sicherlich glaubhafter. Weiter war das Wetter ein Problem (es war kalt und begann zu regnen). Auch meine Zeitplanung stellte sich als ZeitUNplanung heraus. Ich brauchte doppelt so lange für die Aufnahmen wie angekündigt, meine Protagonistinnen frohren und so war alles ein wenig stressig.

Das fertige Produkt ist wahrlich kein Meisterwerk, doch zumindest weiss ich nach jedem Projekt einige Dinge, die ich beim nächsten Mal anders machen werde.

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