Üblihünd uf dr Lenzerheid

“Du spinnsch doch!”
Diesen Satz bekommt man als Downhiller einige Male zu hören. Als Nicht-Biker kann man sich kaum vorstellen, mit einem Velo über Schanzen zu springen und mit bis zu 60 km/h den Berg runter zu donnern. Einfach Kopf abschalten, Bremse lösen und Vollgas geben reicht jedoch nicht aus, um ein guter Downhiller zu sein. Nur wer sein Gefährt zu 100% im Griff hat, kann schnell fahren ohne die Kontrolle zu verlieren.

Die Jungs aus dieser Biketruppe sind jedoch nicht nur darauf spezialisiert schnell zu fahren. Ein stylischer Sprung über eine Schanze ist für sie genauso berauschend wie eine schnelle Talfahrt. Auf die Frage, was Ihnen beim Biken wichtig ist, sind sich alle einig: “FUN!”

Dass der Spassfaktor an vorderster Stelle steht, beweist auch die Art wie sie durch den Bikepark fahren; “Es ist geil möglichst eng am vorderen Fahrer dran zu sein und zu sehen wie er ein Hindernis fährt. So hat man stets den direkten Vergleich der verschiedenen Fahrstile.”

Wie es aussieht, wenn sechs Biker hintereinander den Bikepark Lenzerheide hinunter rasen, siehst du dir am besten gleich selbst an:

Die Idee war simpel: Ein Actionvideo, 6 Biker, 4 Kameramänner und 1 Drehtag im Bikepark Lenzerheide. Doch um spezielle Aufnahmen einzufangen, ist im Outdoorbereich ein grosses Equipment unabdingbar. Deshalb haben wir uns entschieden keinen Aufwand zu scheuen und von Slider, über Drohne bis zu Steadycam und Stativ alles auf den Berg zu schleppen. Am Vortag ging das Filmteam bestehend aus Marius Thut, Manuel Wenk, Luca Wieland und Marc Welschinger zur Besichtigung auf die Downhillstrecke um festzulegen, welche Aufnahmen gemacht werden sollen. Während des Drehtags wurde dann der Bikepark von oben bis unten abgearbeitet und alle Spots von verschiedenen Perspektiven aufgenommen.

Kritik
von Marius Thut, Manuel Wenk, Marc Welschinger und Luca Wieland

Rollenverteilung

Da jeder aus unserem vierköpfigen Filmteam am liebsten eine Kamera in der Hand hält, wollte jeder von uns filmen. Doch schon beim ersten Spot merkten wir, dass dies zu chaotisch werden würde, weshalb jemand bestimmt wurde, der den Dreh überwacht und die Regie übernimmt. Das hat unsere Dreharbeiten extrem erleichtert.

Verschiedene Kameras

3 DSLR Kameras (60D, 70D & 700D), eine Slowmotioncam (Sony Nex fs-700) und eine GoPro waren Bestandteil unseres Kameraequipments. Wir wussten schon im Vornherein, dass es schwierig werden würde, die Aufnahmen der verschiedenen Kameras farblich abzugleichen. Folglich entschieden wir uns im Farbstil „Cinestyle“, also entsättigt, aufzunehmen. Cinestyle ist ein beliebter Aufnahmemodus für DSLR-Filmemacher und soll einem möglichst viel Spielraum im Grading ermöglichen.

Downloadlink Cinestyle: http://www.technicolor.com/en/solutions-services/cinestyle-download

Grading

Beim Grading stellten wir jedoch fest, dass die Aufnahmen der Sony, mit der 4-2-2 Farbabtastung, deutlich besser waren, als jene der DSLR-Kameras. Leider mussten wir bei Besichtigung der DSLR-Shots feststellen, dass die natürlichen Farben nur schwer wieder rekonstruierbar waren. Ausserdem haben die Bilder, welche im Farbstil Cinestyle gefilmt wurden, stark an Schärfe verloren. Einmal angefangen mit der Farbkorrektur wurden verschiedenste Stile ausprobiert und genauso schnell wieder verworfen. Jedoch mussten wir uns eingestehen, dass wir betreffend des Gradings ziemlich an unsere Grenzen gestossen sind und auch im Endresultat noch Potential nach oben sehen. Ausserdem würden wir es vermeiden im Outdoorbereich nochmals im Cinestyle zu filmen, da wir dort möglichst natürliche Farben erreichen möchten und Cinestyle eher dafür gedacht ist einen künstlerischen Look zu kreieren und jeden Shot einzeln ausführlich zu graden.

Musik

Was uns lange Zeit Bauchschmerzen bescherte, war die Musiksuche. Wir wussten, dass wir tolle Actionaufnahmen im Kasten hatten und wollten deshalb mit actionbeladener Musik nachdoppeln. Es sollte etwas rockiges sein, das nicht allzu heftig ist und auch Platz für Slowmotion-Aufnahmen lässt. Schliesslich haben wir unseren Track auf Jamendo.com gefunden. Uns war es ein wichtiges Anliegen das ganze Video stark auf die Musik zu schneiden, um dem Film eine gute Dynamik zu verleihen.

Dauer

Die Dauer des Films ist am Limit. Länger dürfte er bestimmt nicht sein. Der Soundtrack wurde im Endergebnis bereits gekürzt. Hätten wir den Film 30 Sekunden kürzer gemacht, hätten wir wohl keinen Qualitätsverlust erlitten.

Sonstiges

Der Film ist chronologisch vom Berg bis ins Tal aufgebaut. Was in der Bildgeschichte jedoch unklar ist, ist die Verletzung eines Fahrers, die man bereits im Intro sieht. Allerdings sieht man im ganzen Film nie jemanden stürzen. Dies kommt daher, dass der Sturz nicht vor laufender Kamera geschah. Dieses etwas verwirrende Detail ist uns jedoch erst im Nachhinein aufgefallen.

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