Ein Freund von mir veröffentlicht im Herbst seine fünfte Techno-Scheibe. «Weaponized Soul» ist der Titeltrack. Ein gelungenes Breakbeat-Stück mit DrumNBass-Elementen und düsterem Synthesizer. Während der Bass wummert, zwitschert der frühe Vogel bereits im Morgenrot. Diese Interpretation galt es in einen Videoclip zu verpacken. Der treibende, energiegeladene Rhythmus erinnerte mich an Asphalt, Lichter und Geschwindigkeit – daher rührt die Dashcam-Perspektive.
Umsetzung
Beim Autofahren zu filmen ist grundsätzlich keine so gute Idee. Was auf dem Display noch einigermassen gelungen aussieht, wirkt beim späteren Betrachten, als hätte ein betrunkener Affe einen Düsenjet-Start mit einer GoPro gefilmt. Deshalb entschied ich mich bei der ersten Testfahrt einen DJI Ronin Gimbal auszuleihen und diesen mit einem Magnetstativ auf der Motorhaube eines Autos zu befestigen. Die Enttäuschung danach war gross, denn die heftige, durchs Fahren verursachte Erschütterung konnte selbst der Ronin nicht ausgleichen. Eine Federung musste her. Mit einem Camera Vibration Isolator sah es nach der zweiten Fahrt schon deutlich besser aus.
Post Produktion
Drei Stunden Videomaterial auf acht Minuten Sound zuschneiden: Mit Tempowechseln und Breakbeats kein einfaches Unterfangen. Die Dynamik der Musik habe ich mit Loops, Beschleunigung und Slow-Motion versucht einzufangen und darzustellen. Dazu kommt noch der Strobo-Effekt, der ein bestimmtes Element des Tracks (ich nenne es mal DrumNBass-Drümmeli) unterstreicht und bei der Bridge des Tracks dann noch extremer zur Geltung kommt.
Schaut euch das Ergebnis selbst an:
Sound: Sport Recordings
(bae)