Wie man einen Porno dreht

Wie man einen Porno dreht

Nackte Haut wird es hier keine zu sehen geben, schön hast du aber auf unseren Beitrag geklickt, du Lümmel. Und nein, pornografische Inhalte werden in diesem Beitrag auch nicht thematisiert, sondern es geht um die Gründung einer eigenen Kommunikationsagentur. Porno, gell?!

Schlendert man sonntagmorgens durch die leeren Gassen Churs, entdeckt manch einer ein schmuckes Lokal, über das er gerne mehr erfahren möchte. Das Handy gezückt und den Firmennamen eingetippt, macht sich rasch Ernüchterung breit: Keine Webseite, keine Social-Media-Kanäle, keine Präsenz. Lediglich ein paar unvorteilhafte Schnappschüsse von Google Maps zieren den Smartphone-Bildschirm. Nichts, um jemals wiederzukommen.

Lokal einzukaufen und kleine Geschäfte aus der Region gilt es unserer Meinung nach zu unterstützen. Diese Unterstützung endet jedoch, wenn uns Unternehmen mit schlecht-gemachten oder gar inexistenten Webseiten die Türe digital vor der Nase zuschlagen. «Das muss nicht sein!», haben wir uns gedacht und uns am WG-Tisch zur Gründung einer eigenen, kleinen aber feinen Kommunikationsagentur entschieden. Von der Visitenkarte, über einen frischen Look auf der Webseite bis zur Videografie und Fotografie wollen wir ein breites Spektrum an Kommunikationsmassnahmen für KMUs aus der Region Chur/Graubünden anbieten.

Dokumentation «Kommunikeischen – Wir geben zu reden.»

Über unseren Entstehungsprozess haben wir eine Dokumentation im Whatsapp-Style erstellt (schliesslich kommunizieren wir oft via Chat, obwohl nur ein WG-Zimmer voneinander entfernt). Der Leser sieht darin nicht nur die Konversation zwischen uns, sondern mit Mouseover auch unsere persönlichen Gedankengänge.

Am Ende des mehrmonatigen Gründungsprozesses steht folgende Kommunikationsagentur mit Corporate Design und Webseite:

Kommunikeischen – Wir geben zu reden.

Wir freuen uns auf euren Besuch und sagen noch «Sorry», dass Clickbait nun auch auf der Digezz-Plattform Einzug gehalten hat. Immerhin passt der Titel zu unserem Slogan: «Kommunikeischen – Wir geben zu reden».

Kommunikeischen – Wir geben zu reden.

(lhu)

Kritik
von Bernhard Aebersold und Selina Bärtschi

Idee

«Eyy Bärni, gründemer zemme en Kommunikationsagentur?», sagte Selina und das Digezz-Projekt war lanciert. Eigentlicher Hintergedanke der Gründungsidee war der Wille, bereits während dem Studium möglichst viel Praxiserfahrung draussen «in der Realität» zu holen. Davon würde unser Studium, wir persönlich und gegebenenfalls unser Portemonnaie profitieren. Viele Multimedia Production-Studierende gründen erst gegen Ende ihres Studiums ein eigenes Unternehmen. Wieso so lange warten?

Workflow

Zunächst erstellte Selina, die auch die initiale Gründungsidee hatte, ein erstes Grobkonzept. Nach Absprache mit dem Dozierendenteam wurde ersichtlich, dass das Projekt auch mit unseren Zweit-Semester-Skills durchaus machbar sei. Die Agenturgründung soll nämlich mit einem eigens programmierten Onepager dokumentiert werden. Darin soll aufgezeigt werden, welche Überlegungen wir uns gemacht haben und wie wir vorgegangen sind. Von da an war Bernhard primär für die Textinhalte und die Programmierung zuständig, während Selina sich auf die Konzeption und das Design fokussierte. Über Entwürfe wurde regelmässig am WG-Tisch die Köpfe zusammengesteckt und Verbesserungsmöglichkeiten erarbeitet. Neben der Dokumentation und dem Aufbau einer Agentur-Webseite wurden die Ziele definiert, zusätzlich ein Corporate Design Manual, ein Unternehmensleitbild und eine Präsentation für zukünftige Pitchs zu erarbeiten.

Bei der Erarbeitung des Leitbildes stützten wir uns auf Unterlagen (6-Fragen Modell von Michael Johnson) aus dem Modul «Corporate Communications» und adaptierten diese auf unsere Agentur.

Die Dokumentation sollte in Form eines Chatverlaufs umgesetzt werden. Dozenten empfahlen uns, ein entsprechendes Bootstrap-Template zu suchen. Sauber programmierte Vorlagen hatten allerdings Seltenheitswert. Die beste Vorlage beinhaltete innerhalb derselben index.html-Datei die CSS-Angaben, das Javascript und verfügte über zwei Head-Tags innerhalb einer Seite. Rückblickend wäre das Programmieren der Dokumentation ohne Template vermutlich nur geringfügig aufwendiger gewesen.

Die Agentur-Webseite betreiben wir mit WordPress. Dazu kauften wir vorgängig die Domain und das Hosting bei hoststar.ch. Nach einigen Versuchen mit Gratis-Templates entschieden wir uns, bei WordPress ein Template zu kaufen. Rückblickend eine lohnende Investition.

Selbstkritik

  • «Am Ende ging alles ziemlich schnell.» Bernhard hat am Anfang des Gründungsprozesses gedacht, dass wir Ende Semester bereits den einen oder anderen Kunden angesprochen haben würden oder gar Aufträge an Land gezogen hätten. Dieses Ziel erreichten wir nicht. Für Selina war dies ohnehin nicht realistisch und beurteilt den Verlauf des Projekts positiver.
  • Die Entwicklung des Corporate Designs ging zu Beginn nur schleppend voran – die konkrete visuelle Vision hatte Selina nämlich lange nicht. Etwas sehr lange beschäftigte sie sich mit scheinbar unnötigen Details, was den ganzen Arbeitsprozess etwas verzögerte. Letztendlich kann man aber sagen, dass sich diese sorgfältige Ausarbeitung gelohnt hat. Nur so konnte aus den ersten Ideen und dem Unternehmensleitbild ein stimmiges Corporate Design-Manual und eine bereits umfassende Pitchpräsentation kreiert werden.
  • Positiv hervorzuheben ist der Umgang untereinander. Obwohl wir in der gleichen WG leben und in die gleiche Klasse gehen, haben wir uns während des ganzen Projekts gut verstanden und mussten nicht um den heissen Brei rumreden, wenn dem einen oder der anderen etwas nicht gefiel.
  • Wir finden die Namensgebung und die Wortspielereien mit dem Slogan gelungen. Das Wording wie auch das Corporate Design haben während des Projektes eine bedeutsame Entwicklung durchlaufen und enden nun in einer stimmigen Form auf der offiziellen Webseite der Agentur und in der Pitchpräsentation.

... der Vollständigkeit halber ...

  • Alle Design betreffenden Unterlagen (CD-Manual, Icons, Pitchpräsentation, Mockups etc.) wurden mit den gängigen Layout-Programmen von Adobe umgesetzt (InDesign, Photoshop, Illustrator). Die Sketchs sind alle digital auf dem iPad mit der Zeichen-App «Procreate» entstanden.
  • Die kleine Animation auf unserer Webseite wurde als gif mit Photoshop erstellt. Dabei unterscheidet sich die Animation auf der Mobile- und Desktop-Ansicht – den Aspekt «responsive» haben wir also auch gestalterisch voll und ganz ausgekostet.
  • Die programmierte Dokumentation basiert auf dem Framework Bootstrap und wurde mit dem HTML-Editor Brackets umgesetzt.

Ausblick

Mit der Publikation der Webseite und den erstellten Vorlagen, sind wir nun gut aufgestellt, um erste Kunden anzusprechen. Parallel dazu müssen weitere administrative Belange geklärt werden (Was ist unsere Rechtsform, ist eine Eintragung ins Handelsregister nötig, wie führen wir eine Buchhaltung usw.). Weiter besteht mit dem Corporate Design Manual ein Fundament für den Aufbau eigener Social Media-Kanäle. Genaue Konzepte für die einzelnen Kanäle stehen aber noch aus.

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