Wolkenwelten

An einem warmen Sommernachmittag liegst du auf dem Rücken in einer Wiese und starrst in den Himmel. Was siehst du? Hast du sie etwa schon verloren, deine Fantasie?

Kinder würden jetzt sofort loslegen. Ein Teddybär dort, ein Delfin da – in jeder Wolke entdecken sie verschiedene Gestalten, die Erwachsene oft nicht nachvollziehen können. Aber wieso eigentlich? Liegt es daran, dass man als Erwachsener sowieso schon alles gesehen oder gehört hat und sich nichts mehr Neues vorstellen kann? Oder ist das Erwachsenenleben mit so viel Verantwortung und Stress verbunden, dass für Fantasie gar keine Zeit mehr bleibt? Vielleicht ist Fantasie auch Übungssache und je weniger man sie benutzt, desto mehr verlernt man sie. In einem Punkt sind wir uns wahrscheinlich einig: Fantasie ist etwas wirklich Tolles. Sie inspiriert Menschen, sie macht das Leben abwechslungsreich und lebenswert.

Deshalb noch einmal die Frage: Du liegst an einem warmen Sommernachmittag auf dem Rücken in einer Wiese. Was siehst du? Wenn du Chicken Wings, kopflose Buddhas oder schlafende Cowboys siehst, dann ist deine Fantasie noch immer blühend wie eh und je – gratuliere! Wenn du aber auf dieser Wiese «halt eifach Wolkä» siehst, dann solltest du dir mein Projekt dringend genauer ansehen. Und auch für alle anderen, die herausfinden wollen, was es mit den Chicken Wings und Co. auf sich hat: Hier geht es zu meinem Projekt: Wolkenwelten.

(fms)

Kritik
von Chiara Lardelli

Idee
Die Welt wieder durch Kinderaugen sehen, das wäre doch etwas Schönes. Kinder entdecken immer und überall Faszinierendes, selbst in den normalsten Alltagsobjekten, wie z.B. Wolken. Ich war früher selbst eine begeisterte Wolkenbeobachterin und -interpretiererin. Schade nur,
das man diese fantasievolle Lebensart mit der Zeit meistens verliert.
Auf jeden Fall wollte ich meine Kindheitsfantasien wieder zum Leben erwecken, indem ich das Digezz-Projekt Wolkenwelten durchführte. Die Idee war, über eine Zeit lang Wolkenbilder zusammenzutragen. In einem zweiten Schritt wollte ich dann von Hand darüber skizzieren, welche Gestalten oder Figuren ich in den Wolken entdecken konnte.

Workflow
Um überhaupt die eigentliche Arbeit beginnen zu können musste ich zuerst einige Wolken zur Auswahl haben. Eigentlich habe ich schon im Winter 2017 begonnen, vermehrt auf Wolken zu achten und sie zu fotografieren. Der eigentliche Workflow begann aber erst später. Sobald ich eine ungefähre Idee im Kopf hatte zu einer bestimmten Wolke, habe ich das Bild ausgedruckt und ein Transparentpapier darüber gelegt. Darauf habe ich dann erst mit Bleistift, dann mit Fineliner gezeichnet, was mir meine Fantasie zu flüsterte. Natürlich musste ich immer darauf achten die Wolkenform einzuhalten und war so in meinen Zeichnungsfreiheiten eingeschränkt. Wenn ein Werk fertig war, habe ich das Transparentpapier auf den Scanner gelegt, die Zeichnung eingescannt und im Photoshop bearbeitet.

Webseite
Damit meine Wolken eine coole Plattform zur Präsentation hatten, kam ich nicht darum herum einen One-Pager zu programmieren. Zum guten Glück gibt es Bootstraptemplates. So verbrachte ich meine Zeit hauptsächlich mit dem Abfüllen von Inhalten und Anpassen vom Design.
Vergleichsslider mit einem Vorher- und einem Nachherbild waren optimal geeignet um die Zeichnungen für den User interessant zu präsentieren. Dank den Slidern kommt es auch noch zu einer Interaktion mit dem Betrachter. So weit so gut, allerdings hatte ich einen “Chrampf” bis die Slider schlussendlich standen.

Schwierigkeiten
Ich hätte es überhaupt nicht erwartet, aber die Fotografie der Wolken hat sich als Knackpunkt des Projekts herausgestellt. Tatsächlich gibt es nicht viele Wolkenarten, die für mich geeignet waren. In all diesen faserigen, fluffigen Schleierwolken kann man schlicht und einfach keine Figuren erkennen, auch mit noch so viel Fantasie. Wenn der Himmel komplett bewölkt ist, und keine Wolke irgendwo alleine auf blauen Himmel steht, wird es auch schwierig. Ausserdem schaut man ja auch nicht permanent in den Himmel hinauf. Und wenn man es dann doch mal tut, hat man keine Zeit ein Foto zu schiessen. So kommt es, dass die Qualität der Fotos nicht immer die allerbeste ist, weil ich aus der Spontanität heraus oft nur mit dem iPhone fotografieren konnte. Ich entschied aber dann, dass es in meinem Projekt ja nicht um Fotografie geht und so zog ich eine spannende Wolkenform einer guten Bildqualität vor.
Schwierigkeiten hatte ich ausserdem auch beim Erstellen der Foto-Slider auf der Website. Programmieren und ich sind ohnehin nicht die besten Freunde und es waren einige Google-Sessions, Kaffees und motiviernde Songs nötig, bis es schliesslich einwandfrei funktionierte.

Fazit
Das Projekt hat mir von Anfang an riesig viel Spass gemacht. Ich habe es richtig genossen, wieder einmal alleine arbeiten zu können. Ich denke es sind viele kreative Zeichnungen entstanden und ich bin zufrieden mit dem Endresultat. Was auch super war, ist dass man unendlich viele Wolken zeichnen könnte wenn man wollte, und so konnte ich auch den zeitlichen Aufwand ziemlich gut steuern.

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