Your Turn

«Das war ja filmreif », sagen manche, wenn ihnen etwas widerfährt, das so nicht in ihren üblichen Lebensfluss passt. Aber warum werden gerade diese herausstechenden Momente als realitätsfremd angesehen?

Diese kurze Animation soll aufwecken. Sie soll dich darauf aufmerksam machen, dass diese sogenannten filmreifen Momente keineswegs nur in Filme gehören. Klar, du kannst nicht schnippsen und die ganze Welt ist hellblau. Und du kannst auch nicht plötzlich fliegen, aber du könntest doch wieder einmal bei deinem besten Freund spontan vor der Haustür auftauchen. Oder für deinen Schatz eine richtig kitschige Überraschung planen. Könnte ja sein, dass es dich glücklich macht.

Also mach einfach mal wieder etwas Ausgefallenes. Für dich selbst oder für andere. It’s your turn!

(fms)

Kritik
von Stephanie Waldvogel

Konzept / Prozess / Inspiration

Das Konzept hinter der Message von "Your Turn" (dass filmreif doch eigentlich lebensreif sein sollte) schwirrt mir schon lange im Kopf herum und liess sich passend mit einer Animation verbinden, in der Realität und Surrealität vermischt werden.

Als ich dieses Semester für das Studium ein Zeichnungs-Tablet kaufen musste, erweckte das mein langer Wunsch, eine Animation zu zeichnen. Dann suchte ich nach einer passenden Geschichte. Dass es mit einer Frau, die von hinten dargestellt wird anfängt war klar, doch die ursprüngliche Idee war, dass sich die Frau räkelt und zurechtmacht, bis sie sich umdreht und der Zuschauer damit überrascht wird, dass ihr Gesicht eine hässliche Fratze ist.

Ich begann zu zeichnen und merkte schnell, dass "Frame by Frame" zeichnen einen riesigen Zeitaufwand mit sich bringt. Weshalb ich das Projekt über mehrere Tage bearbeitete. In der Zwischenzeit fiel mir ein, dass ich mit den Möglichkeiten, die Zeichentrickfilme bieten, spielen kann. Warum alles naturgetreu darstellen, wenn ich jetzt endlich einmal etwas surreal umsetzen kann?

Als die Animation fertig war, suchte ich nach geeignetem Material um die Sache zu vertonen. So ganz ohne wäre der Film schon etwas karg. Ich war inspiriert vom Musikvideo "Halfway to Nowhere" von Chelou, das Zeichnungen von der britischen Künstlerin Polly Nor beinhaltet. Allgemein war Polly Nor ein wichtiger Einfluss für meine Zeichnungen. Natürlich habe ich meinen eigenen Stil aber für den surrealen Teil der Animation wollte ich die Flächigkeit, die in Polly Nors Bildern vorkommt mit einbinden.

Selbstreflexion

Ich hatte enorm viel Spass an dem Projekt doch ich hatte den Zeitaufwand definitiv unterschätzt. Nun weiss ich aber mit was für einem Aufwand ich für zukünftige Animationen rechnen muss. Problematisch fand ich, dass wenn ich nach einem Tag zeichnen den Stift hinlegte und zwei Tage später weitermachte, sich mein Zeichnungsstil leicht verändert hatte. Die Frames zu Anfang der Animation sind beispielsweise mit vielen, eher wilden Strichen gezeichnet, während die am Ende balkig und klar gezeichnet sind. Für ein weiteres Projekt werde ich mir mehr Gedanken über das Aussehen des Protagonisten machen, damit ich den Stil beibehalten kann.

 

Keine Kommentare

Schreibe einen Kommentar