YouTube ist nichts schwieriges – Haben die gesagt…

Es gibt immer mehr YouTuber, immer mehr Ideen und immer mehr hauptberufliche Onlineartisten. Ich habe mich in den letzten Monaten sehr intensiv mit YouTube beschäftigt und einen eigenen Kanal aufgeschaltet.

Ich wollte mir folgende Aussage bestätigen lassen:

«So schwer kann das wohl nicht sein.» Zum Kanal

Aber da lag ich falsch. Es ist ein enormer Zeitaufwand, welcher ausserhalb der Arbeitszeiten im Privaten auf einen wartet. Es braucht sehr viel Geduld und Ausdauer und ist nicht zu unterschätzen.

Es zeigt sich hierbei, dass sich die Videos trotz multimedialer Ausbildung dennoch immer weiterentwickeln. Für das erste Video gibt es keinen Schlüssel. Aber ein paar Anhaltspunkte kann ich mit gutem Gewissen niederschreiben:

How to YouTube in 10 steps:

  • Recherche nicht unterschätzen
  • Zielgruppe definieren
  • Es braucht mehr Zeit als eingeplant
  • Regelmässiges Posten ist das A & O (Abonnenten sind Kapital und brauchen Aufmerksamkeit)
  • Sämtliche Social Media Kanäle verwenden, um bekannt zu werden
  • Gute Kamera(s) verwenden
  • Nicht am Mikrofon sparen (Ein Video mit schlechtem Bild und gutem Ton schaut man eher als ein HD-Video ohne qualitativ guten Ton)
  • Licht, Licht, Licht, Licht
  • Jump – Cuts können ein Stilmittel sein, aber können auch nerven, wenn es zu viele sind
  • Satire ist ein sehr schmaler Grat. Freunde mit verschiedenen Meinungen bringen einen weiter.

(fs)

Kritik
von Steven Rohner

Bildlink zum Kanal

[caption id="attachment_96655" align="aligncenter" width="1202"]Startseite Startseite[/caption]

 

WTF - News

In den Medien gibt es heute 90% schlechte Nachrichten, vorgetragen im Anzug, ohne dabei auch nur einen Mundwinkel zu bewegen. Ich wollte aufzeigen, was hinter den Kulissen mit der Welt los ist. Grundsätzlich werden in der Redaktion nur Nachrichten niedergeschrieben, welche von mehr als zwei Medien bestätigt wurden und auch nur solche, welche es nicht in eine Ausgabe der z.B. Tagesschau schaffen. Ein weiteres Merkmal der Sendung sollte sein, dass es unterhaltsam vorgetragen wird. Jedoch gab es schon da einige Stolperfallen bezüglich Ethik und Recht.

Wie schmal ist der Grad zwischen Satire und Ethischer Korrektheit?

- Er ist sehr schmal und jeder setzt diese Linie anders. In einem ersten Video setzte ich noch komplett auf "meine" Vorstellung von Satire. Viele verstanden diese aber als ethisch inkorrekt und korrigierten mich sogleich. Dennoch gab es auch eine andere Seite, denn vielen hat das Format auf Anhieb gefallen. Was also tun? Die nächste Sendung war nämlich schon im Kasten.

Satire gemäss Duden: "Kunstgattung (Literatur, Karikatur, Film), die durch Übertreibung, Ironie und [beißenden] Spott an Personen, Ereignissen Kritik übt, sie der Lächerlichkeit preisgibt, Zustände anprangert, mit scharfem Witz geißelt."

 Die Lösung heisst: Genauer recherchieren und weniger "sich darüber lustig machen". Das Format wurde mit der Zeit seriöser. Jedoch war ich der Meinung, dass das Format qualitativ noch nicht auf dem Stand ist, den ich erreichen will. Es kamen Animationen und Veranschaulichungen dazu. Es ist der Prozess, der einen YouTube-Kanal ausmacht.

[caption id="attachment_97110" align="aligncenter" width="854"]Eine fortgeschrittenere Version der WTF - News Eine fortgeschrittenere Version der WTF - News[/caption]

 

Moshaholic-TV

Es gibt sehr viele Sendungen über Heavy Metal und Rockmusik. Aber ich habe noch keine auf Schweizerdeutsch gesehen, was schlussendlich der Anreiz war, genau so etwas zu machen. Heavy Metal wird in der Schweiz seit geraumer Zeit belächelt und von dem "Normalo" Schweizer bewusst unterbunden, obwohl es eine ernstzunehmende und anspruchsvolle Musik wäre.

[caption id="attachment_97140" align="aligncenter" width="499"]Hellhammer 1983 || Die Black Metal Pioniere vor dem Konzert Hellhammer 1983 || Die Black Metal Pioniere vor dem Konzert[/caption]

Vielen ist nicht bewusst, was die Schweiz für eine zentrale Rolle gespielt hat in der Entwicklung eines Subgenres. Ab den 80er Jahren, als Extreme-Music immer populärer wurde, wurde auch in der Schweiz an der Entstehung gefeilt. Was heute in Norwegen als einer der Hauptexportäste gilt, wurde in der Schweiz das erste Mal praktiziert: Die Rede ist von Black Metal. Einem Genre, das vor Allem mit okkulten und religiösen Themen für Aufregen sorgt. Es ist ein Genre des Untergrunds, welches nur von einem gewissen Prozentsatz gehört wird.

Im Unterschied zu den WTF - News merkt man allerdings, dass ich das Thema tief im Blut trage, was auch meine Berichterstattung verändert. Offenbar haben das die Zuschauer gemerkt. Denn die Heavy Metal Sendung wird immer sozial geteilt und auch um einiges öfter kommentiert. Das zeigt, wie wichtig es ist, authentisch zu wirken, was ein weiterer Punkt ist, warum ich mich für Schweizerdeutsch entschieden habe.

[caption id="attachment_97152" align="aligncenter" width="852"]Die erste Ausgabe des Moshaholic - TV Die erste Ausgabe des Moshaholic - TV[/caption]

 

Problematik politischer Themen

Ich wollte mich immer klar von politischen Themen distanzieren. Jedoch war dies kaum möglich, da es zu "leider" zwei undenkbaren Szenarien kam: Die iranische Regierung wollte eine iranische Groove-Metalband "Confess" zum Tode verurteilen wegen anarchistischem Gedankengut und ein sehr bekannter Sänger einer texanischen Band hat auf der Bühne einen "Hitlergruss" durchgeführt und "White Power" geschriehen. Ein absolutes Tabu in Zeiten von Metal gegen Rassissmus. Danach kamen die nächsten Probleme: Ohne mich auf eine Seite zu schlagen, wurde man von allen Seiten beschimpft. Man sagt immer, dass man objektiv berichten sollte, aber wissen die Leute überhaupt noch, was Objektivität bedeutet? Ich denke, immer weniger.

 

Live at IronForce Festival

Ich hatte das Glück, einen Zusammenschnitt von diesem Festival machen zu dürfen. Dieses Video hat bei den Zuschauern ins Schwarze getroffen, da man merkt, dass nicht irgendein Reporter vor der Kamera steht, sondern einer von Ihnen. Ich bedaure jedoch, dass ich kaum Zeit hatte, die Sendung zu planen und die Interviews nicht wirklich vorbereiten konnte, da ich nicht wusste, mit welchen Bands ich ein Interview machen konnte. Das hat man beim Video schlussendlich bemerkt.

Ein weiterer Punkt war die Technik. Das Mikrofon ist mehrmals ausgestiegen und ich musste mittels Adobe Audition sehr viel nachbearbeiten. Es lohnt sich also, alles doppelt dabei zu haben und nach jedem Take probezuhören.

[caption id="attachment_97661" align="aligncenter" width="854"]Bildschirmfoto 2016-06-14 um 11.42.36 Iron Force Festival 2016[/caption]

 

Zukunftsblicke

Das Format wird in Zukunft weiter ausgebaut, jedoch werde ich das Augenmerk nicht mehr auf die WTF-News richten sondern auf den Moshaholic-TV. Zudem ist ein neues Format geplant, welches ich aber noch nicht an die grosse Glocke hänge. Weiterhin soll ein Blog oder eine Website entstehen für sämtliche Publikationen. Nicht nur Bild und Ton, sondern auch Reviews und Text. Es bleibt spannend und ich freue mich auf neue Entwicklungen.

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