Jeder kennt sie: Sie sitzen ganz hinten in der Klasse, lenken alle ab. Sie sind die Klassenclowns oder nerven alle nur gewaltig. Für viele bricht man diese Kinder ganz einfach herunter auf eine Diagnose: ADHS. Wenn man nach strengen Kriterien aussortiert, hat geschätzt eines von 100 Kindern diese Störung. Als Rechenbeispiel: 2016 hat das Bundesamt für Statistik veröffentlicht, dass es in der Schweiz rund 1.7 Millionen Menschen zwischen 0-19 Jahren gibt. Also gibt es nach diesen Kriterien 17’000 Kinder, bei welchen ADHS diagnostiziert werden kann. Und das nur in der Schweiz.
Die klassischen Symptome sind etwa die namensgebende Hyperaktivität und die fehlende Fähigkeit sich langfristig auf etwas konzentrieren zu können. Allerdings steckt dahinter noch viel mehr. ADHS ist nicht nur eine nervige Störung, sondern kann auch ein Hilfsmittel zum Erfolg werden. Menschen mit einer Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätsstörung können sich stärker, fast schon hedonistisch, für etwas begeistern und können dadurch bessere Leistungen erbringen. Als Beispiel dient hier etwa der Schwimm-Olympionik Michael Phelps. Er hat 28 Olympia-Medallien gewonnen, davon 23 goldene. Begonnen mit dem Schwimmen hat er als Ausgleich zu seinem ADHS – und darin seine Berufung gefunden.
In unserem Video wollen wir das Stigma vom Zappelphilipp aufbrechen und zeigen, was ADHS sein kann – mit einem persönlichen Beispiel eines ADHSlers.
(bae)