Zeig mir, was du letzten Sommer getan hast

Schläfrige Gesichter, ein übermotiviertes Paar und hunderte Fotos, die jedes noch so uninteressante Detail aus den letzten Ferien festhalten. Dieses Bild der langweiligen Dia-Abende ist noch immer fest in unseren Köpfen verankert. Auch heute, wo Diapositivs passé sind und die Bearbeitung von Fotos und Videomaterial so selbstverständlich wie das Zähneputzen ist, lässt die Präsentation der Aufnahmen oft zu wünschen übrig.

Natürlich wollen wir alle besonders schöne Momente mit unseren Liebsten teilen. Hat man eine coole Reise gemacht oder einen spannenden Event besucht, wird das digital festgehalten und Freunden und Verwandten vorgeführt. Das muss aber nicht immer eine 0815-Darbietung sein. Warum nicht einmal das Publikum mit einem kurzen Video überraschen? Dabei sollten aber nicht einfach nur Bilder fantasielos aneinandergereiht werden. Denn animierte Übergänge und Musik bewirken oft Wunder! Glaubt ihr nicht? Die zwei folgenden Videos beweisen, dass ein und dasselbe Material wie Tag und Nacht wirken kann:

Video ohne Effekte

Video mit Effekte

Was nach Unmengen an Arbeit aussieht, kann in Wirklichkeit relativ schnell umgesetzt werden. Für das Video hier wurde ein After Effects Template verwendet. So kann mit vernünftigem Aufwand ein sehr professionell wirkendes Video entstehen. Dazu können Fotos sowie Videoaufnahmen verwendet werden. Grundkenntnisse des Programms sind allerdings Voraussetzung. Eine breite Auswahl an Templates um euer eigenes Video zu erstellen, findet ihr hier.

Natürlich eignet sich eine solche Aufbereitung von Impressionen nicht nur für den privaten, sondern auch für den professionellen Gebrauch, was das Beispielvideo schön demonstriert. Auch Firmen können so bei ihren (potenziellen) Kunden punkten. Durch einen Film kann eine Firma seine Dienstleistung, das Unternehmen oder einen besonderen Event auf einer sehr emotionalen Basis darstellen. Allerdings sind hier oft Corporate Designs-Vorschriften ein Hindernis, da wesentlich mehr Elemente des Templates – wie Farbe – abgeändert werden müssen. Das zu bearbeitende Element im File-Meer zu finden, kann dabei ganz schön Nerven kosten und zeitintensiv sein. Fortgeschrittene Programmkenntnisse sind deshalb hierfür unabdinglich.

Nichtsdestotrotz macht das Ergebnis dem Zuschauer wesentlich mehr Freude als eine konventionelle Fotostrecke. Und besonders im privaten Bereich wird man auch als Ersteller immer wieder mit Vergnügen den Play-Button drücken.

 

Kritik
von Andreina Ravani

Idee

Fotos und Filmmaterial mal anders zeigen, dazu soll dieser Beitrag inspirieren. Denn mit gekonnten Übergängen, kleinen Animationen und Musik kann, wer etwas erfahren mit Animationssoftwares ist, leicht die Zuschauer ins Staunen versetzen. Ein Beispielvideo soll dies veranschaulichen und die Leser motivieren, sich selbst ans Werk zumachen.

Umsetzung  

  1. Mache ich alles selber oder benutze ich ein Template?
    Als Erstes stellte sich die Frage, mache ich alles Selbst oder arbeite ich mit einem Template. Die Aufgabenstellung war klar: ein möglichst professionelles Video in so kurzer Zeit wie möglich. Aus diesem Grund habe ich mich dazu entschlossen, mit einem Template zu arbeiten.
  1. Suche nach dem passenden Template
    Natürlich muss aber zuerst einmal eines ausgewählt werden. Via YouTube bin ich auf die Seite videohive.net aufmerksam und schliesslich fündig geworden.
  1. Storyboard
    Eine Vorlage gibt einem ganz klar schon eine Richtung vor, wie der Film auszusehen hat. Man ist relativ beschränkt in der Gestaltung. Nichtsdestotrotz oder vielleicht gerade deswegen muss man sich genau Gedanken machen, welche Inhalte im Video gezeigt werden. Die Caux-Konferenzen sind unglaublich vielseitig. Da die wichtigsten Facetten auszukristallisieren, war extrem wichtig, um den Kunden nicht zu enttäuschen. Ein Storyboard war daher elementar.
  2. Aufnahme Videomaterial
    Die Filmsequenzen wurden an verschiedenen Tagen aufgenommen. Verwendet wurde dazu eine Canon 7D und zum Teil eine Canon 5D.
  1. Bearbeitung Videomaterial
    Aus den gesammelten Aufnahmen habe ich die besten Szenen aussortiert und die Platzhalter des Templates damit ersetzt.
  1. Bearbeitung Text/Übergängen/Animationen
    Wesentlich zeitaufwendiger war die Bearbeitung des Texts. Nicht immer funktionierten alle Elemente der Vorlage einwandfrei. Oft kam es vor, dass ein „E“ im Bild umherflog, dass da eigentlich nichts zu suchen hatte. Die unglaubliche Masse an Dateien zu durchforschen und dieses „E“ zu finden, war nicht immer einfach. Besonders wenn man Elemente löschen oder die Farbe ändern wollte, musste man lange im File-Meer suchen.
  1. Musik
    Das Ganze galt es natürlich, mit Musik zu hinterlegen. Dazu wurde ein Lied gekauft und auf die gewünschte Länge zurechtgeschnitten. Beim Musikstück achtete ich mich vor allem darauf, etwas Ruhe in das Video zu bringen, da der Film doch etwas hektisch und sehr schnell wirkt.

Learning Nummer 1 – nicht unterschätzen

Ganz so schnell, wie es die Template Hersteller versprechen, ist so ein Video dann doch nicht erstellt. Man sollte also genügend Zeit einrechnen. Besonders wenn man viel abändern will.

Fazit

Für mich war es das erste Mal, dass ich mit einem Template gearbeitet habe. Als klarer Vorteil sehe ich die fixfertigen, aufwendigen Animationen und Übergänge, die man selbst nur unter Mühe so fertiggebracht hätte. Ein riesen Nachteil ist aber, dass diverse Sachen nicht so sind, wie man sie gerne hätte. Alles anzupassen benötigt dann wieder viel Zeit. Als eine Person, die gerne alles nach ihrem Kopf hat, tendiere ich also eher zum Do-it-yourself-Kurs.

Betreffend des Films bin ich ganz zufrieden. Als grosser Kritikpunkt sehe ich jedoch, dass das Video zu schnell ist und der Zuschauer kaum Zeit hat, die Bilder aufzunehmen und den Text zu lesen.

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