10 Tipps: Jugendevents richtig kommunizieren

Jugendliche und Kinder verbringen heutzutage einen Grossteil ihrer Zeit am Handy und im Internet. Wer Events oder Lager für Junge veranstaltet, sollte sie deshalb auch auf diesem Weg ansprechen. Doch gute Werbung ist nicht immer einfach und oft teuer. Mit zehn einfachen Tipps ist aber auch die öffentliche Kommunikation keine grosse Hürde mehr.

Besonders für Jugendevents ist selten ein grosses Budget vorhanden. Deshalb sind die Veranstalter stets auf sich allein gestellt. Selbst wenn in einem Team Talent und gute Ideen vorhanden sind, kann die Kommunikation eine grosse Hürde sein. Doch sie ist unumgänglich, wenn neue Leute angesprochen werden sollen.

Diese zehn Tipps sollen für die Organisatoren von Events, Lagern und Projekten für Jugendliche und Kinder eine Hilfe sein. Bevor das nächste Lager oder der nächste Event stattfindet, kann man sich damit kurz einen Überblick verschaffen, was alles dazugehört. Und für geübte Organisatoren sind diese Tipps eine gute Kontrolle, um keine wichtigen Punkte in der Kommunikation zu vergessen.

Hier geht es zur Website: 10 Tipps – Jugendevents richtig kommunizieren

(fms)

Kritik
von Timo Stump

Idee
Über viele Jahre habe ich selbst in einer Jungschar geleitet und damit viele Events und Lager mitorganisiert. Für unsere Veranstaltungen haben wir immer Werbung gemacht – mit Flyern, Programmen, Plakaten und später auch mit Videos. Da wir keine Profis aus diesem Bereich im Team hatten, übernahm jeweils einer nach dem anderen eine solche Aufgabe. Somit waren immer Laien am Werk, denen teilweise die nötigen Grundlagen fehlten.

Als ich während einem Praktikum mehr Einblick in die Medienwelt erhielt, begann ich auch für die Jungschar vermehrt, die Medienarbeit mitzugestalten. So brachte ich die Website auf einen neuen Stand, gestaltete Flyer und produzierte die ersten Trailer für unsere Lager. Da ich damit einige Erfahrungen sammeln konnte, kam ich auf die Idee, mein Wissen weiterzugeben. Viele Jugendarbeiter und Leiter von Jungscharen und anderen Jugendorganisationen müssen Werbung machen, aber ihnen fehlt das nötige Knowhow. Mit einer kompakten Website wollte ich deshalb meine Erfahrungen und Learnings weitergeben.

Vorbereitung

Um meine Tipps auszuarbeiten, wollte ich noch einmal konkret in ein Projekt eintauchen. Deshalb entschied ich mich, für das Sommerlager der Jungschar Rheineck einen Trailer zu machen. Dieser sollte all meine Kriterien erfüllen, welche ich später auch anderen Veranstaltern empfehlen wollte. Deshalb steckte viel Planung hinter diesem Projekt – von der Vorbereitung bis zur Postproduction.

Anfangs setzte ich mich zur Ideenfindung für den Trailer mit einem anderen Leiter zusammen. Wir überlegten, welche wichtigen Punkte unbedingt im Trailer vorkommen müssen. Die Zielgruppe waren Kinder von der 1. bis zur 7. Klasse. Zusammen haben wir uns eine Geschichte überlegt, welche mit dem Lagerthema (Indianer) in Zusammenhang steht.

Pre-production

In den Trailer wollten wir alle aktiven Jungscharleiter einbauen um die Jungschar vorzustellen. Deshalb konnten wir jedoch nur einen einzigen Drehtermin finden. Somit musste der Trailer in sehr kurzer Zeit gedreht werden, weshalb ich mich entschied, einige Szenen parallel zu filmen. Diese Aufnahmen konnte ein anderer Leiter der Jungschar machen. Um in dieser kurzen Zeit mit zwei Filmsets gut durchzukommen, plante ich mit einer exakter Shotliste, Zeitplan und Storyboard. Dabei musste ich sehr sorgfältig arbeiten, damit der zweite Kameramann genau wusste, was er zu tun hat.

Wegen der knappen Zeitverhältnissen sollte unser Drehort für die Leiter schnell erreichbar sein. Ausserdem mussten die Locations für die einzelnen Szenen nah beieinander sein. Wir fanden einen passenden Ort mit einem Tipi und einem grossen Wald direkt daneben. An diesem Ort konnten wir alle Szenen auf sehr engem Raum filmen.

Für das Lager, das im Sommer stattfinden soll, mussten die Leiter so oder so Indianer-Verkleidungen und Accessoires wie Waffen und Schmuck organisieren. Diese Ressourcen wollten wir für den Trailer nutzen. Jeder sollte seine Ausrüstung bereits beim Dreh dabeihaben. Einige weitere Requisiten liehen wir bei verschiedenen Bekannten aus und kamen somit sehr günstig zu verschiedenstem Material.

Filmdreh

Den Trailer habe ich mit folgendem Material gefilmt:

  • 2 Canon EOS 5D Mark III
  • 2 Glidecams
  • Manfrotto Videostativ
  • Reflektor
  • Røde Videomic
  • Sennheiser Richtmikrofon
  • Zoom H6 Recorder

Da wir Szenen parallel gefilmt haben, haben wir zwei gleiche Kameras verwenden. Somit konnten wir die Optik einheitlich gestalten. Bei den meisten Szenen nahmen wir Audio mit dem Røde Videomic auf; diese Qualität reicht aus für die Geräusche und Ambi. Bei Szenen mit Dialogen verwendeten wir jedoch zusätzlich ein Sennheiser Richtmikrofon, um die Gespräche in optimaler Qualität aufzunehmen. Diese Aufgabe konnte ich ebenfalls mit einem kurzen Crashkurs einem Jungscharleiter übertragen.

Das Wetter an unserem Drehtag war eher bewölkt, was sich auf unseren Film positiv auswirkte. Wir mussten kaum den Reflektor oder Diffusor einsetzen und hatten stets weiches angenehmes Licht für die Gesichter.

Bei den Aufnahmen waren insgesamt 14 Personen anwesend – mit allen Schauspielern, Helfern und Location-Sponsoren. Das war teilweise eine Herausforderung, da stets alle mehr oder weniger beschäftigt sein müssen. Gleichzeitig mussten wir darauf achten, dass niemand am falschen Ort im Bild steht oder zur falschen Zeit zu laut ist.

Post-production

Den Schnitt des Trailers habe ich vollständig selbst übernommen. Mir war es wichtig, den Trailer kurz und spannend zu schneiden, damit die Zuschauer bis zum Schluss dranbleiben – da dann die wichtigen Infos erst kommen. Beim Colorgrading habe ich mich für einen Look entschieden, der einem Western oder Indianerfilm ähnelt, um in die entsprechende Stimmung zu kommen. Ausserdem habe ich das Bild auf Kinoformat (2.35:1) zugeschnitten, um zusätzlich einen filmischen Look zu erzeugen.

Um passende Musik auf legalem Weg zu bekommen, habe ich die Jungschar um ein kleines Budget gebeten. Damit konnte ich lizenzfreie Musik für den Trailer zukaufen, die trotzdem sehr gute Qualität aufweist. Das Schlussbild des Trailers habe ich ausserdem vom Sommerlager-Flyer übernommen, welcher ein anderer Leiter der Jungschar designt hat. Somit konnte ich den Stil der restlichen öffentlichen Kommunikation übernehmen.

Um die Geschichte optimal zu erzählen, entschieden wir uns ausserdem für einen Sprecher, welcher die ganze Szenerie ein wenig erläutert. Die Infos werden dank diesem Sprecher ausserdem nicht nur visuell, sondern auch akustisch erwähnt. Um hier kein Budget aufzuwenden, habe ich den Sprecherteil selbst eingesprochen.

Website

Aus all diesen Erfahrungen habe ich mit dann überlegt, welche Punkte am wichtigsten sind, um die Zielgruppe anzusprechen. Ich versuchte mich dabei in einen Anfänger zu versetzen, der zwar weiss, dass er Werbung machen möchte, aber dem das Knowhow fehlt. Gleichzeitig sollte es als Checkliste dienen für Leute mit mehr Erfahrung. Um diese Inhalte optimal zu präsentieren, habe ich die 10 Tipps in eine Website eingebettet.

Die verschiedenen Punkte habe ich auf der Website relativ schlicht aufgelistet, per Klick wird ein kleiner Text aufgeklappt, welcher den Tipp weiter erläutert. Um die Liste visuell ansprechend zu gestalten, habe ich aus dem Indianer-Trailer sowie aus dem letztjährigen Gallier-Trailer jeweils kurze Ausschnitte gewählt. Diese sollten den Punkt verdeutlichen. Die kurzen Ausschnitte habe ich als GIFs in die Website eingebettet.

Ganz am Ende der Website habe ich zusätzlich die zwei Sommerlager-Trailer von eingebettet, um Inspiration zu bieten und ein Beispiel zu machen.

Fazit

Rückblickend habe ich den Eindruck, dass der Trailer, den ich als Beispiel produziert habe, tendenziell zu aufwendig war. Die Idee dahinter war, eine gute Vorlage zu bieten, an welcher sich Veranstalter und Leiter von Jugend- und Kinderevents orientieren können. Der zeitliche Aufwand und das Equipment, das ich eingesetzt habe, steht jedoch kaum einem Veranstalter zur Verfügung. Deshalb könnte der Trailer sogar etwas entmutigend wirken, anstatt eine praktische einfache Vorlage zu sein.

Ein weiterer Kritikpunkt beim Film ist das Seitenverhältnis. Ich habe mich für ein anamorphes Seitenverhältnis (2.35:1) gewählt. Das vermittelt zwar einen filmischen Look, ist aber z.B. für mobile Geräte nicht optimal, da es dort eher klein angezeigt wird. Zusätzlich könnte dieses Format ebenfalls die Zielgruppe (Organisatoren/Veranstalter) verwirren, da sie dieses Seitenverhältnis nicht wirklich nachvollziehen können.

Ausserdem habe ich mich bei den Tipps relativ stark an Trailern bzw. Filmen orientiert. Für Organisatoren, welche z.B. Werbung mit einem Plakat oder mit einem Zeitungsartikel machen, könnte die Liste deshalb unvollständig oder auch zu umfangreich sein. Ein weiterer Blickwinkel könnte vermutlich noch mehr Leute ansprechen.

Bei der Umsetzung der Website bin ich zwar überzeugt, dass die GIFs ein passendes Element sind, um die Seite visuell ansprechend zu gestalten. Allerdings nehmen diese bewegten Bilder sehr schnell übermässige Dateigrössen an. Die Ladezeit der Website wird dadurch erheblich verlangsamt – womit ich mit grosser Wahrscheinlichkeit einige Nutzer verliere.

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