3 Tools for Fools

604’800 Sekunden – 1 Selbstversuch. Eine Woche geplagt von schmerzenden Füssen, hungrigen Mägen und verfilzten Haaren. Dieser Herausforderung stellten sich zwei Multimedia Production-Studentinnen in ihren Semesterferien.

Die Freunde Alina und Luana sind Kinder des Kapitalismus: Ihr Alltag ist geprägt von übermässigem Konsum. Eines Tages beschliessen sie, sich einer Herausforderung zu stellen: Für 7 Tage geben sie ihre Besitztümer auf. Jeden Tag bekommen sie drei Gegenstände wieder zurück. Dieser Verzicht auf jegliche materialistische Güter führt die beiden zu teils wichtigen und teils weniger wichtigen Erkenntnissen, die ihre Sicht auf das Leben und die Welt grundlegend verändern. Seht selbst!

Seht hier, was andere von unserem Experiment halten:

(sba)

Kritik
von Alina Haag und Luana Spinnler

Idee
Als wir gemeinsam im Kino waren und uns den Film "100 Dinge" ansahen, waren wir beeindruckt von der Idee, so minimalistisch zu leben. Da dachten wir uns kurzerhand: Wieso probieren wir's nicht selbst in unseren Semesterferien aus. Natürlich nicht gleich 100 Tage lang, dazu hatten wir dann doch zu wenig Motivation. Wir entschieden uns ein 7-tägiges Experiment zu machen und durften dazu in einem leeren Büroraum von ZebraBox leben. Wir kreierten unsere eigenen Regeln, welche wie folgt aussahen:

  1. Wir starten im Bikini, Hausschlüssel und Kameraequipment gehören zur Grundausstattung.
  2. 3 Gegenstände pro Tag / Person, dürfen jeweils um 12:00 Uhr geholt werden.
  3. Wir dürfen uns unsere Gegenstände teilen.
  4. Zuhause dürfen wir uns jeweils max. 20 Minuten aufhalten, dies nur um die Gegenstände auszuwählen und nicht um zu chillen.
  5. Wir dürfen nichts kaufen, ausser Lebensmittel. Dies nur für 20 CHF pro Tag / Person und erst, wenn wir die Bankkarte als einen Gegenstand wählen.
  6. In unseren Raum dürfen wir nichts anderes von aussen mitnehmen, ausser unsere Gegenstände und Lebensmittel.
  7. Wir dürfen die vorhandene Infrastruktur nutzen (Toilette, Herdplatte), aber keine anderen Gegenstände.
  8. Werden wir bei Gästen eingeladen, dürfen wir gemeinschaftliche Dinge wie Spiele oder Essen benutzen, nicht aber die Dusche etc.
  9. Toilettenpapier darf auf öffentlichen Toiletten genutzt werden, zuhause aber erst, wenn wir eine symbolische WC-Rolle als Gegenstand wählen.
  10. Das Handy sowie das Internet gelten als 2 Gegenstände.

Das ganze Experiment wollten wir filmisch begleiten. Es konnte losgehen!

Equipment
Bei der Auswahl unseres Equipments brauchten wir eine Kamera, welche gute Bild- und Tonaufnahmen macht und die trotzdem leicht war, um sie an möglichst viele Orte mitnehmen zu können. Daher entschieden wir uns für die Videokamera SONY HXR-NX70E mit dazugehörigem Mikrofon. Diese Videokamera ist sehr einfach zu bedienen und enorm handlich, was uns beim Filmen sehr entgegen kam.
Für den zweiten Teil, das "Reactionvideo", benutzten wir dann die Sony A7s, welche sehr lichtstark ist. Dies kam uns entgegen, da wir das Video an einem Abend drehen mussten. Als Mikrofon benutzten wir ein Sennheiser Richtmikrofon und ein Soundshield.

Umsetzung
Während den 7 Tagen war die Kamera unsere treue Begleiterin. Wir führten eine Art Videotagebuch und hielten darin unsere Gefühle und Gedanken fest. Manchmal stellten wir uns etwas unbeholfen an, da wir beide etwas kamerascheu sind, aber wir haben versucht möglichst natürlich rüberzukommen.

Als wir dann nach dem Experiment den Vlog zusammengeschnitten hatten, waren wir nur wenig überzeugt vom Resultat. Es war etwas langweilig und wir konnten uns nicht vorstellen, dass jemand den gesamten Film schauen würde. Also musste eine neue Idee her: Wir kombinierten unser Videotagebuch mit einem Live-Kommentar und peppten das Ganze etwas auf. So hatten wir auch die Möglichkeit, unsere eigenen Kommentare dazu abzugeben.

Wir haben lange überlegt, wie wir es schaffen, dass der Ton aus dem TV für uns drei zwar zu hören war, nicht aber für die Kamera. Wir entschieden uns dann dazu, ein Richtmikrofon auf uns zu richten und den Ton mit Soundshield in Richtung Kamera abzufangen. Leider hört man die Stimmen trotzdem manchmal noch doppelt, was dann als Hall wahrgenommen wird.

Im Schnitt stellte sich das Ganze dann als sehr kompliziert und zeitaufwändig dar, da wir die beiden Videos zuerst synchronisieren mussten und dann jeweils den passenden Moment finden mussten, um vom Film zur Kommentarstimme zu wechseln und zurück.

Fazit
Generell sind wir zufrieden mit unserem Film. Wir drehten das erste Mal ein Videotagebuch, es war eine komplett neue Erfahrung für uns. Es war toll, dass wir uns für einmal nicht viele Gedanken um Licht und Bildkomposition machen mussten, sondern dass wir einfach mal drauf los filmen konnten. Wir mussten uns beim Projekt dafür mehr auf die Story und den Ablauf konzentrieren und den Fokus auf gute Unterhaltung legen. Durch das Reactionvideo konnten wir den Punkt der Unterhaltung noch verbessern und das Ganze wirkt nun als einheitliches Video. Ausserdem haben wir durch den Selbstversuch auch viel auf der persönlichen Ebene dazugelernt.

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