360° Herbstperlen

Was gibt es schöneres als einen Spaziergang im Herbst? Es herrscht nicht mehr diese üppige Sommerhitze und der Winter ist auch noch nicht eingezogen. Die Welt ist farbig und facettenreich. Die Natur, in welcher wir uns täglich befinden, hat unglaublich viel zu bieten – «Üseri Heimat isch schön!».

Doch oft nehmen wir diese Welt wegen der Arbeit, dem stetigen Zeitdruck oder dem allgemeinen Alltagsstress kaum noch wahr. Die Zeit ist schnelllebig und doch brauchen wir sie. Schlussendlich sind wir auf sie angewiesen.

«Herbstperlen» soll uns wenigstens für eine kurze Zeit Entspannung schenken. Der Herbst ist in vielen Köpfen als öde, farblose und neblige Zeit verankert, in welcher sich einige am liebsten direkt in den Winterschlaf begeben möchten. Dabei hat der Herbst auch goldige Seiten – gerade im Kanton Graubünden, in der Bündner Herrschaft. Durch die Linse einer 360°-Kamera kannst du hier die Schönheit der Natur mit einer Rundumsicht entdecken.

(lhu)

Kritik
von Nicole Nett

Idee & Konzept
Inspiration für dieses Digezz-Projekt fand ich nach einem anstrengenden Schultag auf einem einer meiner üblichen «Kopflüften-Spaziergängen». Ich überlegte mir, wie ich den Rezipienten, welche vielleicht nicht jeden Tag die Gelegenheit auf eine natürliche und grüne Umgebung haben, diese Landschaft näherbringen könnte. Dieses Projekt mit einer 360° Kamera zu visualisieren fand ich von Anfang an die geeignetste Idee. Sie ist klein, benutzerfreundlich und fängt eine Rundumsicht ein. Wichtig dabei war mir stets, die Orte jeweils selber zu «erlaufen». So konnte ich mein Hobby gut mit diesem Projekt kombinieren.

Vorbereitung
Als Erstes legte ich die Orte fest, welche sich für die «Herbstperlen» am besten eignen. Ebenso überlegte ich mir, wie ich die Medien am besten ausspielen könnte. Schnell stellte ich fest: Es muss eine separate Webseite her, auf welcher die Rezipienten eine Gesamtübersicht zu den «Herbstperlen» bekommen. Dazu habe ich eine eigene Domain bereitgestellt, da es sehr grosse und viele Dateien waren.

Umsetzung
Das Wetter konnte ich (leider, aber logischerweise) nicht planen, so musste ich teils spontan nach der Schule noch in die Höhe steigen. Als ich dann alle Videos im Kasten hatte, fing ich an, diese mit dem Editor der Kamera «Insta360 Studio» zuzuschneiden. Einige nützliche Tipps (betreffend Programmierung usw.) durfte ich bei den Coachings mit Thomas Weibel einholen. Mit «a-videosphere» band ich die Videos ein. Diese waren dann aber nicht immer gut abspielbar, auch wenn ich sie auf ein Minimum verkleinert habe. Ich versuchte es weiter mit dem Asset «a-image», was dann aus unbekannten Gründen auch nicht richtig funktionierte. Schlussendlich stand ich vor der Entscheidung, entweder die Videos als Bewegtbilder auf YouTube auszuspielen oder mit Stills aus den Videos mit «A-Frame» zu arbeiten. Da «A-Frame» leider nicht zuverlässig lief, entschied ich mich für die erste Variante als Backup. Dazu erstellte ich einen separaten YouTube-Channel. Diese Variante funktionierte auf Anhieb einwandfrei. Sogar in der Mobileversion liessen sich auf der YouTube-Playlist die 360° Panoramavideos problemlos abspielen. Die Videos und Audios schnitt ich im Adobe Premiere Pro zusammen. Dazu erstellte ich ein einheitliches Logo, welches die «Herbstperlen» auf allen Kanälen vereinheitlicht. Das Raster auf der Webseite bietet dem Rezipienten einen kurzen Überblick über die Örtlichkeiten. Wenn er diese anklickt, gerät er jeweils auf eine Seite von «A-Frame». Auf der YouTube-Playlist kann er dann bei Bedarf alle Videos in Ruhe noch einmal mit Ton anschauen und anhand den jeweiligen Bild- und Videobeschreibungen zusätzliche Informationen über die jeweiligen Orte erhalten.

Selbstreflexion
Dieses Projekt war von Anfang an ein Experiment, welches mich als «Nicht-Programmierer» stark forderte. Ich kam schnell an meine Grenzen, da ich «A-Frame» nicht kannte und die Dateimengen der Videos unterschätzte. Anfänglich stimmte beispielsweise das Format der Videos nicht überein. Sie konnten auf den Browsern nicht abgespielt werden. So rechnete ich sie folglich erneut im MP4-Format heraus. Immer wieder stiess ich auf solche technischen Schwierigkeiten, welche mich programmiertechnisch lehrten, obwohl das Projekt technisch nicht wie gewünscht verlief. Trotzdem forderte es mich auf, meine erste «richtige» Webseite zu programmieren. Obwohl ich mich anfänglich dagegen sträubte, bin ich nun sehr zufrieden, es endlich einmal gewagt zu haben.

Schwierigkeiten & Learnings
Den Aufwand hinter diesem Projekt habe ich eindeutig unterschätzt. Trotz stundenlanger Mühe und Kopfzerbrechen funktionierte «A-Frame» am Schluss bedauerlicherweise nicht zuverlässig. Ursprünglich wollte ich sogar eine interaktive Karte machen oder der Sound der Position ausrichten, was sich später aber als ungeeignete Idee rausstellte, da sich der Ton an den jeweiligen Orten nicht wie vermutet veränderte. Im Gegenteil: Es hat viel gewindet, was in der Postproduktion mühsam zu pegeln war. Ebenfalls wollte ich Zonen definieren und Koordinaten festlegen, welche das Teleportieren zu einem anderen Ort ermöglichen. Das hat leider am Schluss auch nicht geklappt. Das grösste Learning ist sicherlich «A-Frame» nun bereits ein wenig zu kennen. Klar, wäre ich nach dem 4. Semester «A-Frame» vertrauter gewesen. Trotzdem ist dieses Projekt bestimmt eine gute Vorbereitung für kommende Semester. Ebenso hätten es für ein nächstes Mal 360° Reflexionsbilder auch getan, da in den Videos nicht viel passierte und diese enorme Dateigrössen hatten. Ein Learning war auch, die Ausrichtung der Kamera besser zu planen. Den Selfiestick hätte ich besser irgendwo separat hingestellt (also ohne dass ich dabei ersichtlich bin). Ich wollte mich in Adobe After Effects retuschieren, was dann aber nicht klappte, da es den Kopierstempel stets verschob und der Export ständig fehlschlug. Dieses Projekt war nervenauftreibend und zeitintensiv. Obwohl es mir viele Hindernisse in den Weg stellte, bin ich mit meinem Endergebnis zufrieden. Alle produzierten Inhalte konnte ich glücklicherweise mit aller Mühe noch auf irgendeine Art und Weise ausspielen – das war mein Hauptziel.

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