Astrofotografie Tutorial

Hast du dich auch schon gefragt, wie die eindrucksvollen Fotos der Milchstrasse entstanden sind, die du auf Instagram und co. findest? Wir auch!

Die Faszination der Menschen für die Sterne begann schon in der Steinzeit. Die Beobachtung von Himmelskörpern gehörte zur kultischen Verehrung. Bereits im Jahr 1840 hat der Naturwissenschaftler John Draper Mond und Sonne fotografiert. Dafür nutze er die «Daguerreotypie», ein Verfahren zur Bildentwicklung. Dazu wurden versilberte Kupferplatten mit Chemikalien lichtempfindlicher gemacht und anschliessend belichtet.

Dank der heutigen Technologie bleibt die Astrofotografie nicht mehr nur Forschern vorenthalten. Heute kann man bereits mit einer DSLR-Kamera, einem lichtstarken Objektiv und einem Stativ Fotos von der Milchstrasse machen. Dazu muss jedoch einiges beachtet werden, beispielsweise die Lichtverschmutzung und die Mondphasen. Für die Aufnahmen eignen sich abgelegene Orte, wie Pässe, am besten.

Wann hast du das letzte Mal unter freiem Himmel übernachtet, und dabei die Sterne beobachtet? Na also. Rucksack packen und los geht’s!

Ein Tutorial von der Vorbereitung bis hin zur Postproduktion findest du auf unserer Webseite.

(mm)

Kritik
von Jasmine Chastonay und Tabea Sadok-Bouziane

Idee

In der Nacht, wenn es dunkel ist, funkeln tausende Sterne über uns. Oft sind aber nur wenige tatsächlich sichtbar, da die Lichtverschmutzung in unseren Breitengraden gross ist. Aber wie wäre es, die Sternenpracht mit der Kamera einzufangen und nicht einfach nur mit dem blossen Auge anzusehen? Hier setzt unsere Motivation ein, die Milchstrasse mit der Kamera festzuhalten. Die Bilder wollten wir aber nicht ohne Kontext präsentieren, daher haben wir uns für eine Website entschieden. Uns war es wichtig nicht nur das Resultat zu zeigen, sondern auch unsere Erfahrungen und unser Wissen zu teilen. Da bietet sich natürlich ein Tutorial gut an. Storrytelling durfte hier nicht fehlen, daher wählten wir die Form eines One-Pagers aus.

Umsetzung

Fotografie

Bevor wir uns ins Abenteuer hineinstürzten, war einiges an Vorbereitung nötig. Wir gingen ziemlich ähnlich vor, wie auf unserer Website beschrieben. So suchten wir vorerst Orte mit wenig Lichtverschmutzung, beobachteten die Mondphase und wählten sorgfältig das unserer Meinung nach nötige Equipment aus.

Die Bilder der Astrofotografie entstanden an unterschiedlichen Tagen, da immer nur sehr wenig Zeit blieb bis die Milchstrasse sowie ihr galaktisches Zentrum nicht mehr sichtbar war. Wir wählten verschiedene Pässe und den Crestasee aus für unser Vorhaben. Diese Orte waren sehr dankbar bezüglich der Lichtverschmutzung.

Um uns das Leben etwas zu vereinfachen, nutzen wir das Astrofotografie-Simulations-App Photopills. Bevor es tatsächlich dunkel wurde, hielten wir unser Smartphone an den Himmel und konnten ziemlich genau die Lage der Milchstrasse hervorsagen. Und jetzt Action. Anstatt einfach mal draulos zu knipsen, suchten wir sorgfältig einen passenden Bildausschnitt aus und unternahmen bei unseren DSLR-Kameras alle nötigen Einstellungen. Bis aber wirklich Mal ein anständiges Bild im Kasten war, brauchte es eine Menge Geduld. So wurde beispielsweise der Kamerasensor zu lange belichtet. Das Resultat war ein komplett überbelichtetes Bild. Ab und zu bewegte der Wind die Kamera, oder vorbeifahrende Autos zerstörten das Bild mit ihren hellen Scheinwerfern. Oder der Selbstauslöser war auf Automation gestellt und wir wunderten uns, warum wir in der Kamera kein Bild mehr ansehen konnten, vor allem bei einer Belichtungszeit von 30 Sekunden. Das Wetter spielte auch eine grosse Rolle. Bei Regen einfach mal ins Auto zu sitzen und loszufahren war eher destruktiv und zeitraubend. Trotzdem hatten wir die Hoffnung eine geeignete Location zu finden.

Nachbearbeitung

Es ist echt faszinierend was die Kamera aus einem Sternenhimmel herausholen kann. Die entstandenen Bilder zeigten bereits ziemlich genau die Milchstrasse mit ihren abertausenden von Sternen. Noch fehlte aber etwas und zwar die Nachbearbeitung. Mithilfe von Videotutorials begannen wir die Fotografien in Photoshop und Lightroom aufzubessern. Was im Tutorial aber immer so leicht und schnell aussah, war in der Realität um einiges anspruchsvoller. Am Ende kam es auf Feinheiten an. Mit der Zeit merkten wir auf welche Einstellungen es ankam. So konnte das gewünschte Ergebnis erzielt werden.

Website

Das Tutorial wird, wie bereits erwähnt in Form einer Onepager-Website präsentiert. Die Webseite soll Schritt für Schritt erklären, wie Astrofotografien am besten gelingen und worauf geachtet werden muss. Ausserdem war uns wichtig, dass die Astrofotografie Bilder auf der Webseite präsent sind. So haben wir diese mit einem Parallax-Effekt versehen. Nachdem die Inhalte der Webseite klar waren, haben wir ein Mockup erstellt. Die Webseite basiert auf dem Template Modus. Wir haben hauptsächlich mit Boostrap gearbeitet. So haben wir einen Bootstrap Slider verwendet. Für den Vergleich der Fotos vor und nach der Bearbeitung wollten wir ein Plugin für einen solchen Comparison Slider verwenden. Dabei gab es jedoch einen Konflikt mit der Javascript Version. So verwendete das Template eine ältere Version, als das Plugin. Stattdessen verwendeten wir "Juxtapose". Mit diesem Online Tool kann der Link der gewünschten Bilder eingegeben werden und das Tool erstellt ein iframe, welches in die Webseite integriert werden kann.

 

Lesson Learned

Die Erfahrung den Sternenhimmel einzufangen und die Nacht im Freien zu verbringen, war ein eineindrückliches Erlebnis. Damit die Bilder aber wirklich naturgetreu aussehen, gab es doch mehr zu beachten als Anfangs gedacht. Vor allem das Sommerwetter in der Schweiz stellte eine grosse Herausforderung dar. Es fiel oft Regen. Tatsächlich einen Tag mit einem klaren Nachthimmel zu finden war nicht einfach. Nur wenige Tage boten sich an um zu fotografiere. Neben dem Regen machte uns teils die Kälte zu schaffen. Genügend warme Kleidung ist wichtig, da in der Höhe die Temperaturen in der Nacht drastisch sinken können.

Im Nachhinein hätte die Belichtungszeit je nach Umegumg noch länger sein können, da es in der Astrofotografie einfacher ist aus einem zu hellen Bild Informationen zu holen als aus einem zu dunklen. Ausserdem machten wir die Erfahrung, dass wir zu viel und zu schweres Equipment dabei hatten. Wir konnten wir nur einen Teil mit an die Foto-Location nehmen, da vom Parkplatz oft ein Stück zu Fuss zurückgelegt werden musste. Schlussendlich hängt ein gutes Foto nicht alleine vom Equipment ab sondern von vielen weiteren Faktoren. Sobald es wieder wärmer ist freuen wir uns auf eine nächste Astrofotografie-Session.

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