Abenteuer in der Natur, Lagerfeuer, Freunde fürs Leben und noch viel mehr verspricht die Pfadi und bietet damit einen perfekten Kontrast zur heutigen digitalen Welt. Trotz diesen Voraussetzungen kämpft die Jugendorganisation täglich um Mitglieder.
Besonders der Bestand an Pfadfindern und Pfadfinderinnen in der Pfaderstufe, also von 12 bis 16 Jahren hat zu kämpfen. Mit nur 5 Teilnehmern an einer Übung oder gar nur 20 Teilnehmern in einem Sommerlager lässt sich nichts Gutes auf die Beine stellen.
Zwei Mal kam es in den letzten 20 Jahren vor, dass im Vergleich zum vorherigen Jahr mehr Mitglieder zu verzeichnen waren. Jedoch macht dies die Situation auch nicht besser, da der Anstieg nur minimal war. So zeigt sich, dass seit 1995 die Institution Pfadi einen Drittel ihrer Mitglieder verloren hat. Doch woher kommt dieser Rückgang?
Besonders die heute immer grösser werdende Anzahl von Vereinen und verschiedensten Aktivitäten jagt der Pfadi die Mitglieder ab. Dazu kommt das militärische Image, welches die Jugendorganisation noch immer nicht abschütteln konnte. Auch seltene negative Vorfälle werden meist sehr stark in den Medien thematisiert und schaden dem Bild und dem Vertrauen in die Pfadi. Doch auch das digitale Zeitalter hat die Pfadi getroffen, so sitzen heute viele Kinder und Jugendliche lieber zu Hause vor einem Bildschirm, anstatt sich in der Natur auszutoben.
Wo früher einmal zwei Abteilungen aus dem gleichen Einzugsgebiet haufenweise Mitglieder zusammenbrachten, muss heute fusioniert werden. Dies geschah so auch in Wittenbach (St. Gallen). Die einst florierenden Abteilungen Falkenstein und PPErlach konnten nur noch schlecht nebeneinander überleben. So wurde beschlossen die beiden Abteilungen aufzulösen und die neue Abteilung Peter & Paul zu gründen.
Um die sinkenden Mitgliederzahlen zu stoppen und vermehrt Neumitglieder zu gewinnen wurde nun einiges unternommen. Einerseits wurde die Biberstufe eingeführt. Diese richtet sich bereits an Kinder zwischen 4-7 Jahren und stösst auf grossen Zuspruch. Andererseits wird versucht auch Kinder und Jugendliche mit Migrationshintergrund für die Pfadi zu begeistern. So werden neu auch Flyer in den verschiedensten Sprachen verteilt. Diese Bemühungen scheinen zu wirken, denn seit 2007 ist der Mitgliederschwund beinahe gestoppt.
Es bleibt nun zu hoffen, dass es die Jugendorganisation Pfadi endgültig schafft den richtigen Pfad zu finden.