Behind the Scenes: Unter die Haut

Berlin – BTS: Unter die Haut

«Fuck» – «Mist, das hätte anders sein sollen.» – «Nein, der war für das andere gedacht.» – «Hahaha, das war nicht geplant.»

Jeder kennt es, jeder lacht darüber: die Versprecher und Patzer eines Filmes oder einer Serie. Hauptsächlich findet man die sogenannten Bloopers und Gag-Reels in fiktionalen Produktionen von Hollywood & Co. Doch wie ist es eigentlich bei non-fiktionalen Produktionen wie Berichten und Reportagen?

Bewaffnet mit einer dritten Kamera haben wir bei unserer Berlin-Reportage über die Tattoo-Szene alles festgehalten, was schief lief oder nicht gelingen wollte. Das Resultat ergab dann ein ganz anderes Bild, als von uns zunächst erwartet. Doch seht selbst:

(fms)

Kritik
von Rahel Buri, Dominik Roth und Isabelle Belser

Als wir den Auftrag für Filmisches Gestalten 3 erhielten, wussten wir noch nicht, dass gleichzeitig noch ein Digezz-Projekt entstehen wird. In den ersten Vorbereitungen für das Reportagen-Projekt und die Berlin-Woche fing es an. Wir verlegten Dinge, hatten einen fusseligen Mund von den vielen Telefonaten und wussten schon fast gar nicht mehr, was wir eigentlich genau planten.

Immer wieder entschlüpfte uns die Aussage: «Hätten wir doch das nur gefilmt, dass wäre witzig gewesen», und das war die Geburtsstunde unseres Projekts. Wir überlegten uns, was wäre eigentlich, wenn wir genau das in Berlin machen würden? Wir dachten nach, wie wir das umsetzen konnten und mit der Sony FDR-AX33B ging es dann auf Berlin.

Am ersten Tag begannen wir wie verrückt zu filmen, während wir parallel unsere Tattoo-Reportage filmten. Ab dem dritten Tag bemerkten wir dann, dass die Reportage viel mehr im Vordergrund stand und wir unsere Behind the Scenes-Kamera nicht mehr so oft in der Hand hielten oder mit ihr filmten. Gegen Ende der Woche achteten wir darauf, die Kamera wieder vermehrt laufen zu lassen.

Zuhause ging es ans Eingemachte. Wir mussten unser ganzes Material durchschauen und entscheiden, was wir gebrauchen konnten und was nicht. Obwohl wir während der Berlin-Woche dachten, dass wir zu wenig gefilmt hätten, gab es dann viel mehr Material als erwartet. So entstand dann auch der erste Rohschnitt von fast 10 Minuten. Was für unser Projekt und unsere Idee viel zu lang war. Denn unsere Ideengeber Hollywood & Co. hielten ihre Videos stets kürzer. Nach dem Motto «Kill your Darlings» kürzten wir unser Video schliesslich auf etwa 4 Minuten herunter.

Fazit über den Gesamt-Prozess:

Wir mussten feststellen, dass schon nur das Filmen in Berlin ein Job für eine weitere Person gewesen wäre. Da wir eigentlich für die Reportage nach Berlin sind, ging durch diese fehlende Person unser Digezz-Projekt ein bisschen verloren. Hätten wir eine sechste Person dabei gehabt, die ausschliesslich für das Filmmaterial hinter der Kamera zuständig gewesen wäre, hätten wir vermutlich mehr oder besseres Material gehabt. Zudem wirkte sich, dass dann auch auf den restlichen Prozess aus. Gewisse Szenen waren ganz anders gedreht, hatten andere Lichtverhältnisse oder waren zu verwackelt, weil man ja eigentlich mit der Reportage beschäftigt war. Das alles könnte man mit einer weiteren Person vermeiden, da diese sich ausschliesslich auf das Behind the Scenes-Projekt konzentrieren würde.

Die grösste Feststellung ist jedoch, dass im Bereich non-fiktional eher selten Versprecher oder sonstige Patzer vorkommen. Da wir kein vorgegebenes Drehbuch mit Text hatten, gab es keine wirklich lustigen Versprecher. Zudem hatten wir einen fixen Drehplan, was dafür sorgte, dass wir keine spontanen Pannen beim Dreh hatten. Dennoch gibt es Situationen, die einem zum Schmunzeln bringen und gar zum Lachen, jedoch nicht so oft wie bei fiktionalen Produktionen.

Keine Kommentare

Schreibe einen Kommentar