Bewusste Kosmetik

«Effektiver Schutz und bis zu 48 Stunden Halt!» «Feuchtigkeitsspendend. Aufpolsternd. Glättend. Ein Boost mit Sofort-Effekt!» «Intensiv-regenerierendes ‘Gold’-Serum!»

Bunte Fläschchen, Dosen und Tuben. Ein Produkt preist mehr an als das andere.

Kosmetik verspricht oft viel. Die Frage ist nur: Kann sie es auch halten? Beziehungsweise wenn ja, welche Inhaltsstoffe werden dafür verwendet und tun diese unserem Körper wirklich gut?

Solche und ähnliche Fragen werden in der heutigen Zeit immer öfters gestellt.

Bewusst Entscheidungen treffen | Qualität vor Quantität | Eine gesunde Balance finden

Das sind die Ziele vieler (vor allem) junger Menschen. Klingt auch ganz vernünftig. Nur ist dies nicht ganz einfach, in unserer schnellen, reizüberfluteten, überall vernetzten Welt. Trotzdem hat sich in den letzten Jahren eine Art «Gegenbewegung» zu dieser Schnelllebigkeit entwickelt.

(nachhaltig, lokal, biologisch, ganzheitlich)

Von «Slow Food» und «Slow Fashion» haben wir alle schon mal gehört, aber auch in der Kosmetik-Branche tut sich ‘was. Genau wie bei Lebensmitteln oder in der Mode stehen bei den «Slow Cosmetics» oder der «Slow Beauty» drei Dinge im Mittelpunkt: Der bewusste Konsum, der Schutz der Natur, sowie der Schutz des eigenen Körpers. Dazu gehören Dinge wie die Müllreduzierung, den Energieverbrauch zu senken sowie sich selbst besser kennenzulernen.

Spezifisch in der Kosmetik werden ganz alltägliche Dinge wie Zähneputzen, Händewaschen und allgemein die Körperpflege von einer anderen Seite betrachtet. Auch hier werden die eigenen Aktionen hinterfragt:

  • Was ist eigentlich genau in dieser Body Lotion drin? Kenne ich diese Begriffe? Und braucht sie mein Körper?
  • Muss es einfach schnell gehen oder möchte ich lieber meinen Körper vor Chemikalien schützen?
  • Warum achte ich beim Essen darauf, ob die Lebensmittel keine künstlichen Zusatzstoffe enthalten, aber bei der Pflege meines Körpers ist es mir egal?

Sich von heute auf morgen vegan zu ernähren, umweltfreundliche Kleider zu tragen und nur noch zu Fuss zur Arbeit zu gehen, das ist unrealistisch. Aber gerade die kleinen Dinge, wie eben die tägliche Körperpflege zu überdenken, kann deinem Körper und der Umwelt nur gut tun. Wenn du weisst wie. Und das ist leider der Punkt, an dem viele scheitern. Gerade weil wir in der heutigen Zeit überall tonnenweise Informationen zu allem finden, ist es schwierig, den Überblick zu behalten.

Man weiss durch jahrelange Forschung, dass es in der Natur eine ganze Palette an Pflanzen und Nahrungsmitteln gibt, die die natürlichen Prozesse unseres Körpers, und vor allem unserer Haut, unterstützen können. Es gibt bereits ein vielfältiges Angebot an «grüner» Kosmetik. Auch in grossen Supermärkten haben sie gemerkt, dass die Naturkosmetik immer mehr an Beliebtheit gewinnt.

Allerdings ist auch hier Vorsicht geboten. Man sollte darauf achten, dass man nicht auf die trügerischen Werbungen oder Verpackungen hereinfällt. Denn theoretisch kann jeder «biologisch» auf sein Produkt schreiben. Wie erkennt man also gute Naturkosmetik?

Einen guten und relativ schnellen Überblick bieten zum Beispiel die Produktinformationen bei «nachhaltigleben.ch». In Kooperation mit «codecheck.info» kann man gezielt nach Produkten suchen und nachsehen, welche Inhaltsstoffe darin enthalten sind und wie bedenklich diese sind.

Leider gibt es keine grundsätzlichen, rechtsverbindlichen Definitionen für die Naturkosmetik und deren Inhaltsstoffe. Um ein bisschen Ordnung zu schaffen, haben aber verschiedene Organisationen sogenannte Qualitätssiegel entworfen. Wer ganz sicher sein will, in welchen Produkten wie viel Anteil Natur enthalten ist, sollte sich mit den einzelnen Labels genauer beschäftigen. Hier eine kleine Übersicht der wohl bekanntesten Labels und was diese versprechen:

Weitere Labels:
Demeter, BIOS NaturCometics, EU-Bio Siegel, ICEA, Not tested on animals (CCF)

Diese Zertifizierungen sind nicht ganz billig. Das macht es für kleinere Produzenten oder Verteiler schwierig, gesehen zu werden, obwohl ihre Produkte ohne Probleme mit den oben beschriebenen Standards mithalten können. Genauso geht es Regula Kramer. Sie betreibt ein kleines Studio in Zürich und einen Online-Shop, über den sie 100% natürliche, vegane und biologische Produkte verkauft. Aber hört selbst, was sie in einem kleinen Interview über ihr Herzensprojekt «Organic Body Care», die Wichtigkeit der Naturkosmetik und deren Zukunftstrend zu sagen hat:

Regula Kramer hat es sich zur Aufgabe gemacht, die Menschen zu beraten und ihnen aufzuzeigen, dass die Natur einiges zu bieten hat und dass man damit sogar ein wenig die Welt verändern kann. Auch Marina Aeby (22, Studentin) ist überzeugt von der Kraft und Wirkung von natürlichen Inhaltsstoffen bei Kosmetikprodukten:

Grundsätzlich, und wie so oft, lautet das Fazit, dass jeder selbst wissen muss, was er oder sie mit dem eigenen Körper und der Umwelt anstellen will.

Bewusst entscheiden und konsumieren, kann aber schon bei kleinen Dingen Grosses bewirken.

(lhu)

Kritik
von Maria Ambühl

Idee
Wie schon im Text erwähnt kommt man fast nicht um den „Slow“-Trend herum. Nicht unbedingt dass man mitmacht, aber man hört mindestens davon. Seit ich mit der Naturkosmetik in Verbindung gekommen bin, frage ich mich, warum ich mich nie davor damit beschäftigt hatte. Für mich scheint es jetzt nur sinnvoll mich für natürliche Produkte anstatt Produkte mit künstlichen Zusatzstoffe zu entscheiden. Diese eigene Veränderung hat mich unter anderem zu diesem Artikel gebracht.

Eigentlich hat das Ganze aber anders begonnen. Durch ein „Like“ auf Facebook kam ich ins Gespräch mit Regula Kramer von „Organic Body Care“. Sie schrieb mir, dass sie etwas Neues mit ihrer Webseite vor hätte und ich bot ihr an, sie zu unterstützen. Verschiedene Dinge und Aspekte wurden während mehreren Treffen und Skype-Calls diskutiert: Ein neues Logo, die Auswahl von Bildern/Fotografen für die Webseite und Social Media, Icons für die Eigenschaften der Produkte und neue, gut lesbare Schriften.

Die Schwierigkeiten
Das Ziel des Projektes verschob sich mehrere Male. Ich hatte mir zu viel vorgenommen, beziehungsweise mir etwas zu viel vorgestellt. Meine erste Vision war ein komplettes Redesign der Webseite und dem Brand von „Organic Body Care“. So einfach wie man sich das vorstellt, geht es aber nicht. Ein Redesign sollte möglichst langfristig geplant sein. So muss jeder kleinste Schritt durchdacht werden und das Unternehmen sollte doch noch einen Wiedererkennungswert haben. Die Farben, die Schriften, die Werte…es gibt so viele Aspekte die mitspielen. Ausserdem hat Regula während dem Prozess festgestellt, dass sich ihre Ziele und ihr Fokus auch verschoben hatten. Sie war beschäftigt mit ihrer Ausbildung und konnte nicht so viel Zeit investieren, wie sie geplant hatte und schlussendlich beschloss sie, das Redesign zu verschieben und sich auf andere Dinge zu konzentrieren. Es war natürlich schade für unsere ursprüngliche Idee, aber ich konnte sie verstehen. Ich wollte auch nicht etwas in der relativ kurzen Zeit (für ein Redesign) erzwingen.

Umsetzung
Während diesem Hin und Her ist aber doch noch etwas entstanden. Ich habe für Regula und „Organic Body Care“ eine Reihe von Icons gestaltet, die sie für ihre Produkte verwenden kann.
Zudem habe ich Visitenkarten, drei verschiedene Flyer und ein Angebots-Plakat neu aufgesetzt.
Diese kann man sich hier ansehen.

Durch das Projekt habe ich mich mehr und mehr mit der Naturkosmetik auseinandergesetzt und wollte durch diesen Artikel mein gelerntes Wissen weitergeben. Damit ich mich voll und ganz auf die Recherche und das Schreiben konzentrieren konnte, beschloss ich nicht noch eine Webseite oder sonst was dazu zu basteln, sondern ganz einfach einen Text zu schreiben. Um weitere Stimmen mit einzubringen, holte ich Marina (eine Mitstudentin) ins Boot, weil auch sie dazu beigetragen hatte, dass ich mich überhaupt mit der Naturkosmetik auseinandergesetzt hatte. Und ich fand es nur richtig auch Regula miteinzubeziehen.

Fazit
Ich bin froh konnte ich diesen Weg gemeinsam mit Regula gehen. Wir waren beide motiviert und haben zum Glück beide gemerkt, dass man so ein Projekt nicht überstürzen sollte. Ich habe viel gelernt und bin Regula sehr dankbar, dass ich Fehler machen durfte und somit viel Neues gelernt habe.

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