Bodypainting: Ein Erfahrungsbericht

Jeder hat sie. Die eine Idee, die ein bisschen verrückt ist. Wir haben es getan und unsere Erfahrungen zusammengetragen – für alle, die es vielleicht auch mal ausprobieren wollen.

Das Model:

Es braucht schon ein bisschen Mut, sich einfach hinzustellen und sich bemalen zu lassen. Man muss lange stehen, darf nichts anfassen und sich auch nicht gross bewegen. Ich habe schon ein paar Erfahrungen mit Fotoshootings gemacht und habe mich gut vorbereitet. Da ich die Augen meistens geschlossen hatte, musste ich die Posen vorgängig üben und mir vorstellen, was gut aussehen könnte.

Der Künstler:

Normalerweise male ich auf Papier oder Leinwänden. Es war das erste Mal, dass ich Haut bemalte. Meine grösste Sorge war, wie sich die Farbe auf der Haut verhalten würde. Das Design an sich war einfach umzusetzen, doch ich hatte zuvor noch nie mit Bodypainting-Farbe Kontakt gehabt. Vor allem bei den Übergängen von Schwarz zu Gold war ich zunächst unsicher. Wir haben zuvor aber schon einige Tests durchgeführt und ich war sehr zufrieden mit der Konsistenz und Deckkraft der Farbe. Das Ganze hat sehr viel Spass gemacht und war eine tolle Erfahrung.

Die Fotografin:

Für mich war es das erste Mal, dass ich in einem Fotostudio Porträtaufnahmen mit gutem Licht und neutralen Hintergründen machen konnte, sowie das erste Mal ein Bodypainting zu fotografieren. Gerade bei diesem goldenen Bodypainting war das besonders wichtig, um den Glanz und die Struktur in ihrer Besonderheit festzuhalten.

Ich hatte ein Malemodel, das sich zu inszenieren wusste, auch mit geschlossenen Augen. Gerade da konnte er Ausdruck und Emotionen darstellen. Gerne würde ich wieder mit ihm Shootings machen, ich habe noch einige Ideen, die ich gerne mit ihm umsetzen würde. (Mehr zur Fotografin weiter unten)

Einige Fehler, die wir gemacht haben, damit ihr sie nicht mehr machen müsst:

Bringt Zeit und Geduld mit. Das scheint offensichtlich, ist aber das Wichtigste! Alleine das Bemalen dauerte 2 Stunden und danach will man noch genug Zeit haben, das Kunstwerk auch schön zu fotografieren.
Informiert euch übers Internet, aber nicht nur. Im Internet gibt es viele hilfreiche Tipps zum Thema Bodypainting, wenn es aber um die Auswahl der Produkte geht, haben wir die besten Erfahrungen gemacht, als wir gleich bei den Verkäufern von Bodypainting-Farbe angerufen haben. Gerade das Mischen von Farben, Liquids oder Pudern ist nicht ganz einfach!
Habt genug von allem dabei. Lieber ein bisschen mehr Farbe als zu wenig. Dasselbe gilt auch für Wasser und Essen, sonst kippt die Stimmung schnell.
Vergesst das Danach nicht. Die Farbe geht sehr schwer von der Haut, von Möbeln kriegt man sie so gut wie nicht mehr weg (RIP weisser IKEA-Stuhl). Kauft euch genug Abschminkmittel und achtet am besten darauf, dass eure Location eine Dusche hat. Sonst wird die Heimfahrt ein bisschen peinlich.

Das Ergebnis:

Nützliche Links, falls auch ihr ein Fotoshooting planen wollt:

Alle Fotos wurden von Christine Jenni gemacht. Sie bietet eine Reihe von verschiedenen Shootings an und wenn ihr interessiert seid, oder euch weitere Arbeiten von ihr anschauen wollt, sind hier ihre Kontaktdaten:

  • Webseite: www.jenni-grafik-design.ch
  • Facebook: Christine Jenni
  • Instagram: jennigrafikdesign
  • E-Mail-Adresse: info@jenni-grafik-design.ch

Hier haben wir unsere Farben gekauft:

(bae)

Kritik
von Lucia Grassi

Idee

Die Idee für ein Bodypainting-Shooting war die meines Freundes. Er hatte schon ein paar Erfahrungen als Model gesammelt und wollte das unbedingt einmal ausprobieren. Mit seinem Vater hatten wir auch direkt einen Künstler in der Familie, der ihn bemalen konnte und übers Internet konnten wir die Fotografin Christine Jenni für unser kleines Projekt gewinnen. Die Idee ein Digezz-Projekt daraus zu machen, kam sehr spontan am Tag vor dem Shooting.

Filmaufnahmen

Am Abend zuvor haben wir entschieden, dass wir den Prozess des Bodypaintings aufnehmen wollen und in einem Zeitraffer ein Video daraus machen wollten. Da die Technikausleihe sowieso aufgrund des Coronavirus geschlossen hatte, war diese Spontanität auch kein Problem. Ich nahm also mit meinem Handy auf. Wir waren an dem Tag ein wenig unter Zeitdruck, aber die Beleuchtung im Studio war gut und so konnte ich einfach mein Handy einstellen und mit der App FilmicPro aufnehmen. Da ich mir nicht sicher war, ob ich die Fotos der Fotografin für Digezz verwenden konnte, machte ich parallel dazu noch Fotos mit einem zweiten Handy.

Schnitt

Ich hatte die Aufnahmen im Zeitraffer-Modus aufgenommen und so wurde jede Sekunde ein Bild gemacht. Im Schnitt ging das dann vor allem darum die Bilder herauszuschneiden, die es nicht brauchte. Ich ging also Bild für Bild durch und so konnte ich das Video auf ca. eine Minute kürzen. Die Musik für das Video musste ich ebenfalls zurechtschneiden.

Artikel

Als ich das Video hatte, fand ich, dass es noch nicht genug für ein Digezz-Projekt war und so fragte ich mich, wie ich dem User einen Mehrwert bieten könnte. Ich entschied mich dann einen Erfahrungsbericht daraus zu machen, denn alle Beteiligten waren zum ersten Mal mit Bodypainting in Kontakt gekommen. Ich führte also mit jedem von ihnen ein kurzes Gespräch und fügte das in den Artikel ein. Ebenfalls wollte ich aufzeigen, welche Probleme auf uns zugekommen sind, damit andere vielleicht daraus lernen könnten. Der Artikel sollte aber auch zeigen, dass mit guter Planung auch weniger Erfahrene in dem Bereich ein gutes Ergebnis erzielen können.

Learnings

Ich hätte mir gewünscht, ich hätte die Idee für ein Digezz-Projekt früher gehabt. Wir haben sehr viele Vorbereitungen und Proben mit den Bodypainting-Farben gemacht und es wäre interessant gewesen, diese auch schon zu dokumentieren. Ebenfalls hatte ich Glück, dass die Fotografin mir ihre Bilder für Digezz zur Verfügung gestellt hat, denn die meisten von mir waren nicht so gut. Ohne ihr Entgegenkommen hätte ich das Ergebnis nicht so gut präsentieren können. Für ein nächstes Projekt mit vielen Beteiligten ausserhalb der Fachhochschule würde ich von Anfang an Bestätigungen einholen, um Unsicherheiten zu vermeinden.

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