Coronavirus kennt keine Feiertage

Die Coronavirus-Pandemie breitet sich weiter aus. Täglich erreichen einen News und Updates der Massnahmen zur aktuellen Situation. Momentan sind Frühlingsferien, doch wir sind dazu angehalten, zu Hause zu bleiben. Die Atmosphäre der Stadt Zug in dieser Zeit wollte ich einfangen.

Seit einigen Wochen wird zum Social Distancing aufgerufen. Das öffentliche Leben wurde heruntergefahren und die grösste Mobilmachung der Schweizer Armee seit dem Zweiten Weltkrieg fand statt. Gerade war das Osterwochenende, an welchem es normalerweise viele in Richtung Süden zieht. In einer Medienmitteilung zieht der Kanton Zug eine positive Osterbilanz, wobei die Zuger Polizei nur vereinzelt Ordnungsbussen aussprechen musste.

Mittwoch, 15. April 2020 – Tag 30 der ausserordentlichen Lage

Ich trinke den morgendlichen Kaffee im Garten. Vereinzelt fahren Autos an der, zu Stosszeiten, stark befahrenen Strasse nebenan vorbei. Die nächste S-Bahn hält an der Station in Sichtweite. Wieder zähle ich nicht mehr als fünf Personen im Zug. Ausser durch das Internet bekomme ich kein Gefühl für die aktuelle Situation. Kamera und Stativ gepackt, fahre ich auf meiner Vespa in die Stadt, um die Atmosphäre in Bildern einzufangen.

In der Altstadt angekommen, mache ich mich zu Fuss auf, die meist befahrenen Kreuzungen und besuchten Orte fotografisch einzufangen. Personen kreuze ich nur selten. Ich laufe mit gemischten Gefühlen durch die Strassen der Stadt. Die Ruhe, welche ich zu Beginn geniesse, kommt mir mittlerweile unheimlich vor. Die Macht der Pandemie ist deutlich spürbar. Aber auch der Drang der Menschen, sich endlich wieder frei zu bewegen. So begegnen mir nach Feierabend schon sichtlich mehr Menschen als zuvor. Wobei mir hier auffällt, wie sie sich doch mit Distanz und Skepsis begegnen.

Aktueller Stand – 16. April 2020

  • Weltweit sind mehr als zwei Millionen Menschen an Covid-19 erkrankt
  • 27’238 Infizierte gibt es in der Schweiz
  • 143 bestätigte Fälle davon im Kanton Zug

Der Bundesrat hat heute über den Zeitplan informiert, in dem Lockerung der Massnahmen zur Bekämpfung von Covid-19 erfolgen soll. Hygiene- und Abstandsregeln sollen weiterhin konsequent eingehalten werden, denn diese ersten Lockerungen bedeuten keinesfalls, dass die Corona-Pandemie überstanden ist. So wird weiter an die Solidarität und Eigenverantwortung jedes Einzelnen appelliert.

Hier die entstandenen Aufnahmen:

Die Richtlinien des BAG wurden bei der Entstehung der Aufnahmen eingehalten.
(hil)

Kritik
von Jessica Kottmeyer

Zum Projekt

Die aktuelle Lage, in welcher wir uns befinden, ist definitiv surreal. Seit der Lockdown vom Bundesrat entschieden wurde, blieb ich zu Hause. In der ersten Woche begleitete ich meine Mutter zum wöchentlichen Einkauf, aber ich konnte die Situation irgendwie noch nicht richtig zuordnen. Plötzlich wurde mir klar, dass ich aktuell in einem zukünftigen Geschichtsunterricht lebe. Ich als Geschichts-Banause war irgendwie fasziniert und doch machte mir der Gedanke Angst. Um die aktuelle Situation besser zu verstehen und ein Gefühl dafür zu entwickeln, habe ich mich entschieden, die Situation in der Stadt Zug als Foto-Reportage festzuhalten. So habe auch ich meine Erinnerungen, um sie später zu zeigen. Zudem war es eine super Gelegenheit, meine verstaubte Kamera wieder einmal in die Hände zu nehmen.

Schwierigkeiten

Eine Schwierigkeit war definitiv die aktuelle Lage. Ich war bisher nur einmal zum Einkauf draussen. Und man sollte ja nicht nach draussen ausser für Notwendiges. Und trotzdem hat es mich in die Stadt gezogen. Wobei ich alles an nur einem Tag einfangen wollte, um zu vermeiden, nochmals nach draussen gehen zu müssen. Natürlich immer mit dem nötigen Respekt vor den verhängten Massnahmen. Weil sich die Lage minütlich aktualisiert, wollte auch ich nicht lange mit dem Veröffentlichen der Bilder warten. Das brachte einiges an Zeitdruck mit sich für den Text und die Bildbearbeitung.
Ich konnte bei den Aufnahmen auch mit Gelerntem vom Modul Kameratechnik experimentieren. Sicherlich kann ich auch noch einiges besser machen. Vor allem freue ich mich auch auf das Experimentieren von Fotografie-Aufnahmen mit besseren Kameras der Technik-Ausleihe.

Fazit

Wir müssen aus der aktuellen Situation das Beste machen. Auch hier gibt es Chancen, die man ergreifen kann und muss. Das habe ich mit den Aufnahmen versucht.

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