Die neue EP von Rilla, einem jungen Schweizer Rapper, vereint eine klare melodiöse Stimme, textliche Tiefe und Raptechnik. Am Freitag, dem 02. Juni 2017, hat er seine erste Platte im Dynamo Zürich auf den Namen «Uf de Suechi nach em Andere» getauft.
Bereits beim Betreten des Dynamos stieg einem ein süsslicher Cannabis Geruch in die Nase und laute, dumpfe Bässe hämmerten durch das Backsteingewölbe des Clubs. Vor allem Jugendliche füllten den Club und rappten die Texte ihrer Idole mit. Rilla, mit bürgerlichem Namen Cyril Bachofner ist eines dieser Vorbilder, die an diesem Abend lautstark unterstützt wurden. Er hatte eine gute Bühnenpräsenz und schien bereits zu wissen, wie er die Laune des Publikums halten kann. Seine Backupsängerin ist die 17 jährige Yasmin Barakat, die den Künstlernamen Gray trägt. Sie verhielt sich noch etwas zurückhaltender als Rilla, verzauberte aber mit ihrer schönen Stimme.
In der Hälfte seiner Performance unterbrach Rilla das Konzert und zeigte sich von einer ganz persönlichen Seite. Als er ein Liebeslied, begleitet nur von einer Gitarre, für seine Freundin sang, bewies er dem Publikum, wie echt und tief seine Texte wirklich sind. Das Publikum war begeistert und einige weibliche Gäste waren den Tränen nahe. Einer der Zuhörer meinte: «Er kommt einfach voll glaubwürdig rüber.» Vielleicht braucht es neben einer guten Backgroundsängerin und einer guten Stimme eben auch ehrliche und authentische Texte, um das Publikum zu überzeugen. Dass Rilla diese hat, bewies er an diesem Abend im Dynamo.
Das Liebeslied ist nicht auf der EP zu finden, dafür aber sechs Rapsongs, die sich inhaltlich mit seinem bisherigen Leben und Erfahrungen auseinandersetzen. Rilla erzählte: «Ich habe ein paar falsche Entscheidungen getroffen, aber gerade diese liefern mir den Stoff für meine Texte.» Die Frage, warum er rappt, beantwortet er auf dem Song «Sit wänn». Dort rappt er: «Es isch scho immer i mir dinne gsi».
«In unserer Familie wurde immer musiziert. In unserer Stube stand ein Klavier, Gitarren und Trommeln. Damals spielte ich auch noch Schlagzeug», erinnerte sich Rilla. Die Liebe zur Musik hat ihn dann auch zum Label Psycore Recordz geführt. Dort ist er seit 2016 dabei und hat noch im gleichen Jahr sein erstes Album aufgenommen. Während seiner Arbeit dort traf er den Künstler Gary, einem Senegalesen, der im Song «Nr.Dix» in der Landessprache Wolof rappt.
Mit seiner Musik verarbeitet Rilla seine Erlebnisse. Er sagte: «Ich will mit meiner Musik erreichen, dass andere nicht die gleichen Fehler machen, wie ich. Die Lieder sollen meinen Hörern Kraft geben.» In seine EP hat er viel Zeit und Geld investiert. Rilla berichtete: «Ich habe viel Unterstützung von Label, Freunden, Familie und Freundin bekommen. Ohne sie wäre das nicht möglich gewesen.»
Für den Start des EP-Verkaufs hat er zwei Videos produzieren lassen. Geniesst die Videos zu den Songs «Uf de Suechi» und «Nr.Dix».
(fms)