Die Macher von ‘ZOE’: Kamera

Die Kamera ist das Auge eines Films. Sie entscheidet über die visuelle Ausgestaltung einer Szene und bestimmt massgeblich, wie ein Film vom Zuschauer wahrgenommen wird. Mir wurde eine grosse Aufgabe zuteil, als ich beim Projekt „ZOE“ einstieg und den Job des Director of Photography, also des Kameramanns, übernahm.

Im Kurzporträt erläutere ich die Aufgaben des Kameramanns näher und gehe auf Herausforderungen und schöne Erinnerungen an den Dreh ein:

Das Projekt „ZOE“ startete im April 2015 und seit Beginn bin ich fester Bestandteil des Kernteams. Neben einigen Inputs ans Drehbuch bestand meine Aufgabe in der Vorproduktion vor allem darin, das Drehbuch visuell aufzulösen und jede Szene auf mehrere Shots herunterzubrechen – die dabei entstandene Shotlist war für mich neben der Kamera selber das wichtigste Instrument am Set.

Gemeinsam mit unserem Gaffer Phil erstellte ich am Set Lichtkonzepte und war dafür verantwortlich, dass die Schauspieler ins beste Licht gerückt wurden.

Im Schnitt bin ich ebenfalls massgeblich beteiligt als Chef der Postproduktion. Darunter fällt der Schnitt des Films und jeglicher Trailer und Teaser sowie die enge Zusammenarbeit mit den Bereichen Visual Effects und Audio.

Kritik
von Sebastian Klinger

Idee, Konzept

Das Ziel dieses kurzen Porträts war, den Zuschauer hinter die Kulissen von „ZOE“ zu führen und ihm in einer Reihe von kurzen Featurettes die Funktionen der Beteiligten näherzubringen. Mit einer klassischen Interviewsituation werden relevante Informationen vermittelt, die mit unterstützenden Bildern vom Set auf knackige Weise untermalt werden. Dabei soll auch der Humor nicht zu kurz kommen, da wir stets sehr viel Spass bei der Arbeit hatten.

Umsetzung

Die Umsetzung des Featurettes hat grossen Spass gemacht. Galt es doch, Aufnahmen aus dem gesamten Rohmaterial des MakingOf herauszupicken und auf 2 Minuten zu verdichten, stets auf die Aussagen angepasst. Eine spannende Erfahrung, die zwar aufgrund ihres dokumentarischen Charakters nicht direkt mein Interessensgebiet ist, aber dennoch als solide Schnittübung angesehen werden kann. Die Schwierigkeit bestand vor allem darin, die Aussagen aus dem Interview auf 2 min zu kürzen und jeweils passende Bilder dazu zu finden. Da uns hierfür eine Fülle an Rohmaterial zur Auswahl stand, dauerte dieser Prozess entsprechend lange, war aber gleichwohl spannend, da man nochmals in die Zeit der Dreharbeiten zurückversetzt wird und nochmals alle schönen Erinnerungen hochkommen.

Fazit

Die Arbeit eines Kameramanns ist sehr vielfältig und umfasst weit mehr als bloss das Halten der Kamera während sich vor der Linse etwas abspielt. Bereits während dem Entwickeln des Drehbuchs ist er involviert und kreiert den visuellen Look eines Films. Am Set ist er verantwortlich, dass der visuelle Output der Vision des Regisseurs und des gesamten Teams entspricht. Die Erfahrungen, die ich dabei sammeln konnte, waren riesig. Dies in einen 2-minütigen MakingOf-Beitrag zu verpacken, war eine lehrreiche Herausforderung.

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