Du bisch no meh – das Lyricvideo

«GfC Worship Bern» veröffentlichte diesen Sommer ein weiteres Lied. «Du bisch no meh» handelt von der Grösse eines Gottes, der uns so viel mehr zu geben hat als wir uns das je vorstellen könnten. Auch diesmal durfte ich das Lyricvideo produzieren.

«Ich bin der ich bin.»
Der Name, mit dem sich Gott in der Bibel selber vorstellt. Ewig. Unwandelbar im Wandel der Zeit. Von einer Herrlichkeit, die aller Himmel Himmel nicht fassen können. Er spricht, und was nicht war, tritt in Existenz. Sein Atem erhält das Leben und nur in seinem Licht sehen wir das Licht. Sehen wir wirklich. Und trotz dieser Herrlichkeit bleibt uns Gott nicht fern. Identifiziert sich in Jesus ganz als Mensch, gründet sein Reich auf Liebe und erringt in der scheinbar grössten Niederlage den mächtigsten Sieg, den ein Mensch je gewann.

All dies sind für einen gläubigen Menschen Aspekte von Gottes Grösse. Einer Grösse, die nie an ein Ende kommt. «Du bisch no meh.» Viel Vergnügen mit dem Video:

(lhu)

Kritik
von Nathan Beer

Projekt

Als ich für die Produktion dieses Lyricsvideos angefragt wurde, sagte ich sofort zu. Ich sah darin meine Chance, auf den Erfahrungen des letzten Projektes aufzubauen. Zwar war ich mit dem Endprodukt des ersten Projektes zufrieden, sah aber an vielen Stellen noch Potential zur Verbesserung.

Konzeption

Ich wusste von Anfang an, dass ich mich dieses Mal auf einer abstrakteren Ebene bewegen wollte. Die Realbilder des ersten Projektes waren zwar visuell ansprechend, im Endeffekt aber nicht besonders speziell. Böse gesagt: das konnte jeder. Ich wollte mehr.

In der ersten Sitzung mit dem Auftraggeber - einem langjährigen Freund - stellte sich heraus, dass er sich etwas fröhliches vorstellte. "Du bisch no meh" war als  Partysong zu verstehen, eine Festhymne auf die Grösse Gottes und auf seine Pläne des Friedens für unser Leben.
Während der Besprechung kam mir ein Video in den Sinn, das mich fasziniert:

Seitdem ich dieses Video zum ersten Mal gesehen hatte, wollte ich so etwas unbedingt selber ausprobieren. Nun witterte ich meine Chance. Als ich meinem Freund den Vorschlag unterbreitete, etwas in diese Richtung zu machen, war er sofort begeistert.

Produktion

Die Produktion des Videos erwies sich als aufwendig. Diverse Materialien mussten beschaffen werden, unter anderem ein Aquarium, Spritzen und wasserlösliche Tinte in verschiedenen Farben. Beim Filmmaterial entschied ich mich für die Sony fs5. Ich wollte in der Postproduction maximale Kontrolle über Farbe, Kontrast und Helligkeit haben. Da diese Kamera sowohl ein "Chroma Subsampling" von 4:4:2 sowie eine Bittiefe von 10 Bit aufweist, eignete sie sich für diesen Job bestens.
Als Objektiv verwendete ich das Makroobjektiv von Sigma - einem Goldstück. Ich war mit der Performance dieser Linse äusserst zufrieden.

Das Filmen selber war dann gar nicht so einfach. Das Wasser im Aquarium war bereits nach einigen Sprizern Tinte zu trüb um schöne Bilder einfangen zu können. Das bedeutete, dass das Becken alle fünfzehn Minuten geleert, gereinigt und neu mit Wasser gefüllt werden musste. Das Makroobjektiv benötigte zudem sehr viel Licht. Leider hatte ich bei der Materialausleihe Lichter erwischt, welche nicht richtig funktionierten. Das führte dazu, dass der Drehort am Schluss mit Nachttischlampen, Taschenlampen und sogar Baustrahlern überstellt war.

Die effektiven Dreharbeiten fanden während einer ganzen Woche täglich über mehrere Stunden hinweg statt. So startete ich mit einer Unmenge an Material in die Postproduction.

Post-Produktion

Die grosse Datenmenge war aber auch notwendig. Bei sehr vielen Aufnahmen war das Bild zu dunkel, die Kamera nicht sauber geführt, die Tinte am Schaukeln oder der Bildausschnitt nicht besonders schön. Dies führte dazu, dass ich sehr viel Zeit mit dem Sortieren und Beschriften von brauchbarem Bildmaterial aufwendete.
Dies war aber nur der erste Schritt. Als nächstes galt es die schönsten Bilder Stück für Stück ins Gesamtgefüge einzubauen, die Farben anzupassen und den Schnitt zu verfeinern. Dies war ein sehr aufwendiger Prozess. Auch die Übergänge und "Flashes" namen viel Zeit in Anspruch. Nicht etwa weil es sehr aufwendige Effekte gewesen wären, das nicht. Ich musste sie aber auf die Millisekunde genau auf den Takt des Liedes anpassen. Das gleiche Spiel wiederholte sich beim Einfügen des Textes und bei der Animation der Texteffekte. Auch das erwies sich als aufwendig.

Kritik

Ich hatte noch selten so viel Freude an einem Resultat wie bei diesem Video. Die Stimmungen, die Farben, die Effekte, der Text und nicht zuletzt das Lied - alles passt zusammen und gibt ein grosses Ganzes. Die Wahl der Kamera erlaubte mir eine sehr grosszügige Spielerei mit den Farbkurven und rettete einige kritische Aufnahmen. Auch die Wahl der Methode (Tinte in Wasser) ist aus meiner Sicht sehr passend.

Es gibt einige Stellen, an denen ich noch technisches Verbesserungspotential sehe. Dies fällt aber wohl keinem auf ausser mir. Rein konzeptionell könnte man einige Dinge hinterfragen -  zum Beispiel die Länge der Einstellungen in den Versen oder die Wahl einzelner Bilder. Auch die Animation der Texte gefällt nicht allen gleich. Hier muss ich aber gestehen, dass mir die getroffenen Entscheidungen ein halbes Jahr nach der Veröffentlichung immer noch sehr gut gefallen und dass ich sie Heute gleich treffen würde. Damit erfüllt das Video den  Anspruch, den ich an die von mir produzierten Inhalte stelle.

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