Zwei Komiker auf der Bühne

Eine Scheidung muss gefeiert werden !

Jung, attraktiv und leicht zu haben: Adrian Manser und Fabian Rütsche könnte man passender nicht beschreiben. Die beiden Künstler traten zusammen als Comedy-Duo «QUASINABO» auf. Nach über 50 gemeinsamen Auftritten trennen sich jedoch ihre Wege – doch ein letzter Abend muss noch sein!

Was bleibt, ist eine DVD des unvergesslichen Anlasses, der Stolz, das Projekt gemeinsam gemeistert zu haben, eine unvergessliche Erinnerung an die gemeinsame Zeit und Fabians ungewisser Weg zum Solokünstler.

All jene mit weniger Zeit finden hier ein Best-of-Movie:

(fms)

Kritik
von Fabian Rütsche, Marc Wiedmann und Sarah Bollmann

Einleitung

Am 07.11.2013 traten Adrian Manser und Fabian Rütsche das erste Mal unter dem Künstlernamen «Quasinabo» auf einem Sponsorenapéro auf. Die zwei Künstler, Quatschköpfe und Wortverdreher durften bereits ein halben Jahr später mit dem ersten eigenen Programm auf die Bühne. In den vergangenen 3 Jahren gab es unzählige Auftritte, gross und klein, spontan und geplant, privat oder öffentlich. «Quasinabo» lebte und lachte; und mit ihnen auch die Menschen.

Jedoch gehen Menschen eigene Wege und was gemeinsam angefangen hat, ist nun an einer Weggabelung angekommen. Das Comedy-Duo hat entschlossen, sich zu trennen. Und um es in den Worten von Fabian Rütsche auszudrücken: «Eine Scheidung muss gefeiert werden!» - und zwar im grossen Stil.

«Die grosse Dernière von Quasinabo», das eigene Event, das eigene Programm und ein letztes Mal zusammen auf der Bühne stehen.

Aber wann, wie, wo und was? Diese W-Fragen stellen sich nicht nur im Journalismus, sondern auch beim Planen von einem Event. Was als lockere Idee und freudige Vorbereitung angefangen hat, entwickelte sich schnell zu viel, viel, viel mehr Aufwand, als gedacht.

Informationen

Die grosse Dernière am 7. Oktober 2017, in Lichtensteig SG im Kronensaal.

Im Vorfeld musste das Event bekannt gemacht werden; Corporate Communications und Schreiben & Sprechen haben uns beigebracht wie:

Durch eigene Flyer, Plakate, Facebookevent und Zeitungsartikel (Toggenburger Tagblatt, Beatrice Bollhalder, Link zum Artikel) wurde die Öffentlichkeit informiert. Medienarbeit ist teuer und oftmals erkennen Laien den Aufwand und Sinn dahinter nicht. Doch je besser ein Event im Vorfeld abgeklärt und organisiert ist, umso einfacher fällt die Durchführung. Denn die akkurate Planung gibt nicht nur den Gästen ein Datum, auf dass sie sich vorbereiten und freuen können, es hilft auch, den eigenen Zeitplan inklusive Meilensteine zu erstellen.

Damit wir abschätzen konnten, wie viele Personen die Dernière besuchen werden, haben wir den Besuchern eine Anmeldung auf der Webseite von Quasinabo erstellt. Doppelte Anmeldungen wurden durch ein paar Zeilen Code verhindert, die Teilnehmerzahl konnte durch einen kurzen Blick auf die Gästeliste dynamisch überprüft werden und auch die Unterrichtseinheiten von Herr Bock zu «Form- & Inputfields«», fanden auch nach mehreren Semestern noch eine gute Anwendung.

Die Anmeldung hat super funktioniert und das gehalten, was wir uns darunter vorgestellt hatten. Das nächste Mal könnte man die Customerjourney noch erweitern, indem man den angemeldeten Gästen nach der Anmeldung eine personalisierte Videobotschaft schickt. Die Gäste bekommen so schon früh ein positives Gefühl für das Event und sorgen selber für positive Resonanz und Werbung, in Form von «Mundpropaganda».


"Hast du auch ein Video zu deiner Anmeldung bei Quasinabo bekommen?"

"Ja, absolut spitze! Ich freue mich jetzt schon auf den Auftritt. Mal schauen, ob der auch so witzig wird wie das Video."

"Meine Freundin hat das Video zufällig auch gesehen und gleich ihre Freundinnen eingeladen."


Wir haben im Vorfeld mit einer ungefähren Personenzahl von 100 gerechnet, diese Zahl wurde fast um das doppelte geschlagen. Schlussendlich fanden sich knapp 180 Gäste für das Event zusammen.

Bar

Auf einer Dernière ist das Wohl der Gäste im Vordergrund - und welch besseres Wohl als das Flüssige? An der Bar finden sich die Leute zusammen, tauschen ihre Erfahrungen vom Abend aus, treffen sich nach langen Zeiten wieder und trinken etwas zusammen. Die Bar ist ein zentraler Punkt vor, nach und während der Aufführung.

Durch eine Absprache mit Haab Getränke AG aus Wattwil konnte die Dernière auch die lokale Ebene der Gemeinschaft unterstützen. Und wie Besucher eines grossen Abschiedes eben so sind, haben sie innert kürzester Zeit den Biervorrat aufgebraucht. Doch ein engagierter Mitarbeiter an der Bar sorgte schnell für neues kühles Trinken und die Gäste haben nichts davon gemerkt. Auch die selbstgebaute Bar und die bereits vorhanden Sitzmöglichkeiten überzeugten die Gäste - es war ein sehr geselliger Abend!

Wir haben erkannt, dass an einem Event viele Faktoren mitwirken, manche kann man kontrollieren, manche nicht. Bei den Getränken und der Planung für die Bar gibt es immer viele unterschiedliche Meinungen.


"Zu wenig!"

"Viel zu viel!"

"Das reicht niemals!"


Helfer

Damit das Programm einen reibungslosen Ablauf geniessen konnte, waren insgesamt 13 Personen während dem Anlass im Einsatz. Die Posten für den Abend standen schnell fest: Eingangskontrolle, Bar, Technik, Video, Foto und natürlich die Künstler.

Es ist schön, mit bekannten Gesichtern zusammen zu arbeiten, doch auch hier gilt: Ohne Briefing und Einteilung endet schnell alles in einem Chaos. Wir haben nicht gedacht, dass es so viele Kleinigkeiten gibt, an die man denken muss und die in der Hektik so schnell übersehen werden.

Technik

Damit auch der Produktion der multimedialen Inhalte nichts im Wege stand, wurde die grosse Derniére mit reichlich Technik aus der Ausleihe ausgestattet. Im Vorfeld musste analysiert werden, an welchen Orten man während der Aufführung Video und Ton aufgezeichnet werden kann. Durch den umfassenden Audiokurs von R. Stahl konnten wir uns schnell auf einen Plan festlegen.

Da die Location bereits Mikrofone, ein digitales Mischpult sowie Verstärker und Boxen vorhanden hatte, fiel die Entscheidung zum getrennten Aufnehmen der Audio- und Videospur schnell.

Wir mussten so leider in den Postproduction die Tonspuren synchronisieren, allerdings hatten wir so die volle Kontrolle über eventuelle Störungen bei den Aufnahmen. Das Zoom H6 hat über zwei Tonspuren die Signale aus dem Mischpult CH1 und CH2 aufgenommen und der Steroaufsatz XY hat Umgebungsgeräusche während dem Anlass aufgezeichnet.

Mit der Audioabmischung sind wir jedoch nicht zufrieden, denn an vielen Stellen "clipped" die Tonspur. Wir haben hier schlicht zu wenig Erfahrung gehabt, wie man mehrere Tonspuren über einen längeren Zeitraum fehlerfrei aufnehmen kann - ein grosses digitales Mischpult ist eine ganz schön vertrickste Angelegenheit. Für das nächste Mal lohnt es sich, einen professionellen Tontechniker zu engagieren.

 

Parallel liefen während dem Auftritt drei unterschiedliche Kameras. Sie alle hatten eine eigene Funktion:

  1. Canon C100 für Bühnenaufnahmen (Totale der Bühne. Kamera läuft ohne Kameraperson; ab und zu überprüfen auf Speicherplatz und Akku.)
  2. Canon 80D mit Teleobjektiv (Nahaufnahmen der Künstler für Schnittbilder und direkte Einstellungen während der Vorstellung. Kamera wurde konstant von einer Person bedient.)
  3. Canon 5D auf einem Einbeinstativ. (Fliegende Kamera, die für spontane Aufnahmen verwendet wurde. Impressionen der Zuschauer konnten zusätzlich festgehalten werden. Kamera wurde konstant von einer Person bedient.)

Leider stellt die Canon C100 während dem Anlass aus unerklärlichen Gründen aus, der Fehler wurde erst nach 10 Minuten bemerkt. Somit fehlt eine wichtige Kameraperspektive, die wir durch einen geschickten Schnitt jedoch etwas ausbessern konnten.

Das Zusammenfügen der Videodatei erfolgte in Premiere durch "Multicam Editing" - sehr zu empfehlen, da somit alle Dateien den selben Audiotrack besitzen.

Material

1x Canon C100 mit 16-35mm f2.8
1x Canon 5D Mark III mit 24-105mm f4
1x Canon 80D mit 70-200mm f2.8
2x VideoMic
1x Richtmikrofon NTG 2
1x Zoom H6
2x Videostativ
1x Einbeinstativ

Programm

Das Künstlerduo stand auch kreativ unter Druck, denn ein Abschiedsabend folgt einem anderen Ablauf als der normale Comedyauftritt.

  • Wird nur Comedy gemacht oder darf es auch etwas anderes sein?
  • Welche Stücke schaffen in das Best-of Bühnenprogramm?
  • Wie bespasst man das gemischte Publikum? (Jung - Alt)

Für die grosse Dèrniere wurde eigens eine Einleitung geschrieben um das Bühnenprogramm in mehrere Akte aufteilen zu können. Vor der Pause gab es einen musikalischen Auftritt der Brassband Sumpfbrass und am Ende der Veranstaltung sorgte sich ein DJ um die Musikwünsche der Gäste.

  1. Auditiver Einstieg
  2. Einleitung Quasinabo
  3. Auftritt Brassband Sumpfbrass
  4. 30 Minuten Pause
  5. Comedyprogramm Quasinabo
  6. Abschluss und Danksagung Quasianbo
  7. Afterparty DJ

Finanzen

Auch wenn die Finanzen bei einem emotionalen Abend im Hintergrund stehen sollten, mussten wir wenigstens einen groben Überblick behalten. Durch vorgehende Projekte (Wo bist du?) konnten wir jedoch auf praktische Erfahrung zurückblicken.


"Was kostet wie viel?" 

"Mit welchen Einnahmen können wir pro Person rechnen?"

"Was machen wir bei einem Defizit?"


Nachdem ein Finanzplan erstellt wurde konnten wir einen Elternteil der beiden Künstler hinzuziehen, der bereits einige kleinere Events organisiert hatte. Somit hatten wir auch auf der finanziellen Seite eine gute Absicherung - das war eine sehr grosse Hilfe!

Wir entschieden uns nach mehrere Diskussionen über den Eintritt, für eine Lösung durch eine Kollekte. Das Geld steht nicht im Vordergrund, so konnte jeder Besucher für sich entscheiden, was ihm der Abend wert war. Schlussendlich haben wir mit knapp 180 Personen, 15 CHF pro Person eingenommen.

Film / DVD

Das Ziel der Aufnahmen war es, eine DVD zu erstellen, denn so ein Abend soll ja nicht in Vergessenheit geraten. Gleichzeitig stellte die DVD auch eine multimediale Herausforderung dar, denn Cover und Menü sollen auch zum Stil von «Quasinabo» passen.

Auf Anfrage kann gerne eine DVD unter comedy@quasinabo.ch bestellt werden.

Fazit

Das Event war ein gelungener Abschluss für alle Beteiligten, die Gäste durften ein letztes Mal «Quasinabo» sehen, die zwei Künstler konnten einen sauberen Abschluss für ihre gemeinsame Zeit finden und die MMPler sind auf ein weiteres grosses Projekt stolz!

Bis auf ein paar kleine Ungereimtheiten lief alles reibungslos und somit waren alle Gäste zufrieden. Gleichzeitig konnten wir einen schönen Gewinn erzielen, der für die Helfer bereits in ein grosszügiges Essen investiert wurde.

Es war viel Arbeit, aber wir blicken mit einem Lächeln darauf zurück.

Keine Kommentare

Schreibe einen Kommentar