1.28 Milliarden Menschen sind täglich auf Facebook. Wir scrollen, posten, teilen und liken. Und – wir schauen uns Videos an. Unzählige Videos. Jeden Tag. Genauer gesagt rund 8 Milliarden davon. Meistens nutzen wir dafür unser Smartphone. Aber welche Videos und Inhalte konsumieren wir überhaupt? Katzenvideos? Failvideos? Wo sind die informativen und gehaltvollen Facebook-Filmchen?

Wir finden, es muss etwas Neues her. Ein frisches, informatives Format. Und genau das ist «Fact di sälber».

Zugegeben, auch wir lieben die lustigen Videos, die es täglich auf Facebook zu sehen gibt. Jeder findet Katzen süss und wer sagt, dass er nicht lacht, wenn ein Baby beim Essen einschläft, der lügt. Aber nur noch solche Videos schauen?

Wir jungen Leute möchten uns informieren, das ist schon mal erwiesen. Wir finden, dass es wichtig ist, zu wissen was in unserem Land und der Welt abgeht.

Das Angebot an gehaltvollen Videos ist aber noch zu klein. Mit unserer neuen Facebook Live-Sendung «Fact di sälber» wollen wir ein solches Angebot schaffen.

Die sozialen Netzwerke wie Instagram, Snapchat und Facebook sind mittlerweile ein fester Bestandteil in unserem Tagesablauf. Letzteres ist immer noch ganz oben auf der Beliebtheitsskala. Wenn wir also Informationen suchen oder News-Beiträge lesen, dann tun wir das meist via Facebook. Deshalb ist unser neues Format speziell auf diese Plattform zugeschnitten. In 10 Minuten fasst es die wichtigsten Zahlen und Fakten zu einem Thema zusammen, angepasst auf die Bedürfnisse der Smartphone Nutzer. Es soll die Zuschauer mit Informationen eindecken und gleichzeitig unterhalten. Dazu gibt es ein Fact-sheet, welches die wichtigsten Inhalte zusammenfasst.

In unserer 1. Folge machen wir das Format zum Thema. Von Katzenvideos, Frauenfüdlis und Informationsbeschaffung.

Aber seht selbst:

(ae)

Kritik
von Marie-Cathrine Mosimann, Cécile Kühn, Florin Rüdisühli, Aline Sloksnath, Jessica Kessler, Eva Schuler, Samuel Rhyner, Jennifer Müller, Max Eschler, Dean Shirley, Tim Stroeve, Roman Willi und Tobie Wittmann

Wie alles begann

Wir standen damals vor dem Claires, wir, Mary und Cécile. Wir standen da, mit Schminke für eine Kostümparty in der Hand und beschlossen, zusammen eine Late Night Show zu produzieren. Wir wollten unbedingt lernen, eine Livesendung zu fahren und eine Late Night Show schien uns eine gute Plattform dafür. Insgeheim sahen wir uns schon als weibliche Form von Joko und Klaas - oder so ähnlich. Wild entschlossen riefen wir verschiedene Freunde an und fragten, ob sie mit an Bord seien. Wofür denn genau? Ja, so sicher waren wir uns da noch nicht. Halt was live, mit Moderatoren und Beiträgen und lustig und über gesellschaftlich relevante Themen eben. Erstaunlicherweise haben alle zugesagt. Eher weniger erstaunlich, dass sich die Idee während dem Semester noch tausendmal geändert hat und wir noch lange nicht Joko und Klaas ähneln.

 

Grobkonzept der Sendung

Wir einigten uns nach langem hin und her darauf, eine kurze Sendung über ein Thema zu machen das uns beschäftigt, aktuell ist und junge Menschen anspricht ohne schon ausgelutscht zu sein. Das Ziel war, eine Sendung zu produzieren, die in kurzer Zeit knackig informiert und den Zuschauer mit vielen Fakten, Zahlen und Informationen füttert. Am Schluss soll sich der Konsument ein Fact Sheet herunterladen können, welches nochmals alles Wichtige zusammenfasst. So soll der Konsument, der sich nicht mehr stundenlang tiefgründig mit einem Thema befassen will, die Möglichkeit haben, sich innerhalb von etwa 10 Minuten auf eine Diskussion vorzubereiten.

 

Arbeitsprozess

Wir waren schlussendlich eine Truppe von 12 Personen die sich trafen, um gemeinsam zu brainstormen und Ideen für die Sendung zu sammeln. Im Vorhinein überlegten wir uns, welche Dinge es für die Sendung zu erledigen gab und in welche Aufgabengebiete diese Dinge unterteilt werden konnten. So entstanden verschiedene Ressorts, denen sich die einzelnen Team Mitglieder anschliessen konnten.

  • Projektleitung (Mary und Cécile)
  • Redaktion (Eva, Max, Mary und Cécile)
  • Moderation (Florin und Aline)
  • Beitragsteam (Dean, Max und Jessica)
  • Techniker (Tobie, Tim, Samuel und Dean)
  • Grafiker (Samuel und Jennifer)
  • Kommunikation (Eva und Jessica)

Nachdem wir als Projektleitung einen Grobfahrplan für die Produktion erstellt hatten, überlegte das Team sehr lange, um ein passendes Thema für die erste Sendung zu finden. Ideen wie Pornografie, Onlinedating, Energiegesetz, Billag und Menschenhandel standen im Raum. Nach einem inspirierenden Morgen zu Besuch beim digital Storyteller des SRF stellten wir aber nochmals einiges auf den Kopf. An der Führung in Leutschenbach erklärte uns dieser digital Storyteller, wie wichtig Videos auf sozialen Medien seien und, dass man sich dabei beim Produzieren auf ganz andere Dinge konzentrieren muss, als wenn man eine Fernsehproduktion plant. Uns wurde also klar: Wir können nicht ein Fernsehformat produzieren und das dann auf Facebook oder Youtube streamen, das macht keinen Sinn. So haben wir beschlossen, die Sendung ganz speziell auf die Bedürfnisse von Konsumenten auf Facebook zuzuschneiden und dieses Format auch zum Thema zu machen. Wie konsumieren wir denn heute Medien, wenn wir auf Facebook gerade noch 30 Sekunden Katzenvideos schauen mögen?

 

Preproduction

Das Festlegen des Themas war dann eigentlich auch der Startschuss für die Preproduction. Wir machten verschiedene Gruppenchats: Einen allgemeinen mit dem ganzen Team und dann für jede Gruppe noch einen einzelnen. Checklisten, Abgabetermine, Ideen und Protokolle hielten wir auf Trello fest. Dokumente wurden via Dropbox ausgetauscht.
Das nächste Meeting mit allen war dann eigentlich auch schon die Technik-Einführung mit Andrin Egger, bei der er uns allen einen ganzen Tag lang die Live-Regie der HTW erklärte und uns fit machte, um unsere eigene Sendung zu fahren. An diesem Tag beschlossen wir dann auch, die Sendung nur live on Tape zu produzieren, und nicht „live live live“. Grund dafür war, dass wir viele animierte Grafiken einbinden wollten, sowie grosse Untertitel als Stilelemente verwenden wollten, da Facebook-Videos ohne Untertitel keinen Sinn mehr machen. Andrin gab uns aber den Tipp, die fertige Sendung dann doch wenigstens live zu streamen, um mehr Aufmerksamkeit zu erhalten.
Die Technik-Einführung war sehr spannend und gleichzeitig sehr anstrengend. Wir alle waren danach aber hoch motiviert, weiter zu machen.

Alle arbeiteten dann hauptsächlich in ihren Teams weiter und nur wenige wichtige Fragen wurden in der grossen Runde diskutiert. So zum Beispiel die Suche nach dem passenden Namen. „Fact di sälber“ war eine Steissgeburt. Einen Namen zu finden, der aussagt, dass es in der Sendung um knackig verpackte Facts geht, war nicht so einfach. Viele unserer Ideen klangen sehr abgekupfert. Das Wortspiel „Fact di sälber“, welches in etwa aussagt, man solle sich doch bitte selber mit Fakten eindecken, gewann dann das Rennen.

Je näher der Drehtag am 20. Mai kam, desto stressiger wurde die Preproduction. Alles kam langsam zu einem Ende und doch war immer alles noch von anderem abhängig, dass noch nicht ganz fertig war. So brauchte z.B. die Kommunikation einen Teaser mit Claudio, welcher das Beitragsteam produziert hatte, die Untertitel machte aber die Projektleitung. Für das Intro war die Grafik zuständig, welche noch auf die Musik wartete. Dann brauchte z.B. der Marketingverantwortliche der HTW einen Sendungsablauf, um uns das OK für die Sendung zu geben, da wir diese über die Facebook Seite der HTW streamen wollten. Dafür brauchten wir alle Beiträge vom Beitragsteam und die Texte der Moderatoren. Diese mussten von uns, der Projektleitung, schon genau wissen, welche Fakten in die Moderation mussten, usw. So war alles stark verknüpft und machte jeden Schritt etwas kompliziert.

 

Produktionstag

 Endlich war es soweit, alles lief zusammen und wir konnten die erste Folge von „Fact di sälber“ drehen. Der Tag begann eigentlich schon am Vorabend mit dem Umbauen der Eduzone und dem groben Aufbau der Technik. Am Samstag trafen wir uns dann früh für ein Briefing und jeder machte sich daran, seinen Part vorzubereiten. Mit technischen Proben, Einleuchten, bestimmen der Modi-Positionen und dem Bespielen der SSD Karten ging der Morgen zügig vorbei. Nach dem Mittag kam uns Andrin Egger zu Hilfe und wir konnten schon bald den Ablauf der Sendung proben. Die Kommunikation war etwas schwer, da die Regie zwar mit der Aufnahmeleitung und einem Kameramann reden, diese aber nicht antworten konnten. Also mussten jeweils die Moderatoren über ihr Mik Antwort geben, was doch etwas umständlich war und alles ein wenig in die Länge zog. Am Nachmittag merkten wir dann auch noch, dass es unüberbrückbare Probleme mit dem Farbabgleich einiger Kameras gab, und so mussten wir vieles nochmals umbauen.

Um 19:00 war die Sendung im Kasten und wir alle gerädert. Danach wurde noch alles abgebaut und den Normalzustand der Eduzone wiederhergestellt. Dann ging es ab zum Bier.

 

Arbeitsprozess und Rückblick der einzelnen Teams:

Projektleitung: Mary Mosimann und Cécile Kühn

Aufgaben und Arbeitsprozess

Wir haben das ganze Projekt durchgeplant, die einzelnen Aufgaben verteilt, das Konzept für die Sendung erstellt, die Koordination zwischen allen Einzelteams organisiert, Produktionspläne geschrieben und am Drehtag Regie geführt. In den Spitzenzeiten hatten wir fast täglich Sitzungen zu zweit oder mit den einzelnen Teams, um den Zwischenstand oder das weitere Vorgehen zu besprechen. Weiter kümmerten wir uns um die Technik der Liveübertragung, was viel Zeit in Anspruch nahm, da diese sehr, sehr lange nicht funktionieren wollte. Auch merkten wir mit der Zeit, dass z.B. das Grafik-Team schon extrem viel Zeit investiert hatte und so gestalteten wir auch das Factsheet und animierten die Untertitel der Sendung, was nochmals gute drei Arbeitstage in Anspruch nahm. Die Arbeitsbelastung war enorm hoch und wir arbeiteten beide oft bis morgens um halb zwei. Es hat uns aber grossen Spass gemacht, alles zu organisieren, den Überblick über alles zu haben und mehr oder weniger entscheiden zu können, wie die Sendung am Schluss aussehen sollte.

Rückblick

Die ganze Sendung von Null aufzubauen war für uns beide Neuland. Wir wussten oft nicht, wie wir etwas machen sollten und vieles hat sich „on the go“ entwickelt. Was uns oft Schwierigkeiten bereitet hatte, war, zu wissen, wann wir uns einmischen sollten und wann nicht. Wir wollten den einzelnen Teams so viel Freiheiten wie möglich geben und gaben nur grobe Eckdaten vor. Beim Beitragsteam hiess das zum Beispiel, dass wir zusammen mit der Redaktion festgelegt haben, dass es drei Beiträge geben soll und für jeden Beitrag haben wir eine Dauer und eine Kernaussage festgelegt. Bei der Umsetzung war das Team dann frei. Als die Beiträge dann in den Schnitt gingen, brannten uns einige Tipps auf der Zunge und wir wussten nicht, ob wir unerwünscht rein schwatzen sollten, oder ob das in Ordnung war, wenn wir noch unseren Senf dazu gaben.

Das nächste Mal sind wir sicher besser darin, von Anfang an zu kommunizieren, welches Team genau welche Aufgaben hat und was wir von wem wollen.

 

Redaktion: Cécile Kühn, Mary Mosimann, Eva Schuler, Max Eschler

Arbeitsprozess

Das Redaktionsteam bildeten Cécile Kühn, Mary Mosimann, Eva Schuler und Max Eschler.

Die Arbeit der Redaktion stand ganz am Anfang des Projektes. Sie bildete das Grundgerüst, um später die weiteren Arbeiten zu realisieren. Nachdem wir uns in der ganzen Gruppe auf ein Thema geeinigt hatten, machten wir eine erste Sitzung. Wir sammelten Ideen für Beiträge, für Fakten und teilten die verschiedenen Recherchegebiete anschliessend auf. Nach zwei Wochen Recherchieren trafen wir uns noch einmal. Bei dieser Sitzung besprachen wir den ganzen Sendungsablauf, überlegten noch einmal, wie genau die Beiträge aussehen sollten, welche Fakten wir bringen wollten und vor allem, was wann in der Sendung kommen sollte. Damit war die Arbeit der Redaktion abgeschlossen.

Schwierigkeiten

Es war schwierig, spannende Themen zu finden, die zum Konzept und zu unserer gesamten Zielgruppe passen. Auch recherchierten wir viel mehr, als dann gebraucht wurde, denn die Sendung, die am Schluss herausgekommen ist, unterscheidet sich doch sehr von der Sendung, die uns an der ersten Sitzung vorschwebte. Die Zeit war ebenfalls ein Problem. Wir hatten nicht genug Zeit, um die Ideen reifen zu lassen, denn auf unsere Arbeit stützten sich die ganzen anderen Gruppen (Beiträge mussten produziert, Modi-Texte geschrieben werden, usw.). So konnten wir uns mit der Recherche und dem Festlegen des Sendungsablaufes nicht ewig Zeit lassen.

Verbesserungsideen für die nächste Sendung

Bei der nächsten Sendung sollten wir zu Beginn der Recherchenphase die Ziele und den Aufbau klar definieren, damit wir gezielt recherchieren können. In den Besprechungen mit der Moderation kamen noch viele zusätzliche Ideen und Inputs. Wir müssen viel enger mit der Moderation zusammenarbeiten, damit sie unser Konzept dann später nicht über den Haufen werfen. Hier bietet sich an, vor der Recherchephase mit den Moderatoren unsere bisherigen Ideen zu besprechen. Die Themen müssen wir beim nächsten Mal auch klarer eingrenzen. Dieses Mal haben wir alles sehr schwammig formuliert, was die gezielte und effiziente Recherche erschwert hat.

 

Beitragsteam: Dean Shirley, Jessica Kessler, Max Eschler

Arbeitsprozess

Unsere Aufgabe war es, drei Beiträge für die Sendung zu erstellen. Wir entschieden uns, eine Strassenumfrage, ein Speedinterview und ein normales Interview zu erstellen. Jeder Beitrag sollte dabei nicht länger als 45 Sekunden sein. Bei der Strassenumfrage stellten wir Fragen zum Nutzungsverhalten der Personen auf den sozialen Medien. Mit Claudio Candinas führten wir das schnellste Interview des Kantons Graubünden und mit Matthias Künzler unterhielten wir uns über die Strategien zur Bewältigung der Informationsflut im Netz.

Schwierigkeiten

Wir haben alle Beiträge mit einer Canon 5d oder 70d gefilmt, welche nur mit einem kleinen Bildschirm ausgestattet sind. Besonders bei viel Sonneneinstrahlung war es schwierig auf dem Screen etwas zu sehen, geschweige denn, die Schärfe einzustellen. Beim Speedinterview kam dazu, dass wir mit zwei Canon 70d und einer Canon 5d gefilmt haben. Diese weisen einen minimalen Farbunterschied auf. Eine weitere Schwierigkeit war der Wind, welcher den internen Ton der Kamera unbrauchbar machte und wir deshalb in der Postproduction den Ton nicht automatisch mit dem Bild synchronisieren konnten.

Verbesserungsideen für die nächste Sendung

Um das Problem mit den kleinen Bildschirmen zu beheben, würden wir das nächste Mal einen externen Bildschirm mitnehmen, um die Schärfe und das Framing besser einstellen zu können. Zudem würden wir darauf achten, gleiche Kameramodelle zu verwenden, um Farbdifferenzen zu vermeiden. Anstatt den internen Ton der Kamera zu verwenden, würden wir die Kameras mit Rode Mikrofonen und Windschutz ausstatten. Ausserdem würden wir den Interviewpartnern die Anweisung geben, am Anfang und Ende, sowie zwischen den Fragen, eine kleine Pause zu machen. So hat man in der Postproduction etwas mehr Zeit, das Ende sowie den Einstiegspunkt zu wählen.

 

Kommunikation: Eva Schuler und Jessica Kessler

Arbeitsprozess

Abklärungen, Recherche zum Thema Live-Stream und das Betreuen von Facebook gehörte zu den Aufgaben des Kommunikations-Teams. Vor der ersten Sitzung klärten wir bei dem Marketing-Leiter der HTW Chur, Orlando Thomet und Thomas Weibel ab, ob wir die Kommunikation über die HTW Chur und die Digezz Facebook-Seiten führen dürfen. Wir durften. Alternativ hätten wir auch eine eigene Facebook-Seite einrichten können. Da wir aber bei den bestehenden Seiten der HTW Chur und Digezz viel mehr Personen erreichen konnten, fiel die Wahl auf diese Kommunikations-Strategie. In der Sitzung besprachen wir dann die Inhalte der Teaser. Im Vorfeld erstellten wir zudem einen Facebook-Kommunikations-Plan. Welcher Inhalt wird wo und wann gepostet? Wir entschieden uns dazu, alles über die HTW Chur-Seite zu posten. Mit der Digezz-Seite teilten wir jeweils die Inhalte. Auch die Kontaktaufnahme mit den Personen, mit denen wir einen Beitrag produzieren wollten, gehörte in das Ressort Kommunikation.

Schwierigkeiten

Etwas harzig gestaltete sich die Kommunikation mit dem OK der HTW Chur. Da auf ihrer Facebook-Seite keinerlei politischen Ansichten gepostet werden dürfen, mussten wir den gesamten Sendungsablauf und die geplanten Teaser offenlegen. Dies verunmöglichte dann spontane Posts oder Änderungen. Ebenfalls schwierig war es, neben Claudio Candinas einen zweiten Gast für die Sendung zu finden. Zum Glück erklärte sich Matthias Künzler am Schluss bereit für ein Interview. Da wir zum Teil noch sehr unerfahren mit dem Handhaben der Business-Seite auf Facebook waren, hatten wir auch hier einige Schwierigkeiten.

Verbesserungsideen für die nächste Sendung

Im grossen Ganzen können wir mit der Kommunikation so weiterfahren. Die erste Sitzung sollte bereits früher sein, damit wir genug Zeit haben, auf etwaige Unmöglichkeiten oder Schwierigkeiten zu reagieren.

 

Grafiker: Jennifer Müller und Samuel Rhyner

Die Hauptaufgabe für das Grafikerteam bestand in der Produktion vom Intro, Outro und den animierten Fakten während der Show. Diese Aufgabe nahmen Jennifer Müller und Samuel Rhyner mit folgender Aufteilung in die Hand: Jennifer Müller erstellte das Design und die Flat-Design-Grafiken sowie die Grafiken für die animierten Fakten und Samuel Rhyner animierte diese Grafiken und schaute, dass alles in Bewegung blieb.

Erste Herausforderungen hatten wir, als es um das Storyboard des Intros ging. Da lange unklar war, welche Thematik in der Show behandelt werden sollte, war es sehr schwierig, ein passendes Intro zu kreieren. Doch mit experimentieren und probieren konnten wir – vor allem mit der Weltkugel – ein beeindruckendes Intro gestalten.

Gestaltung der Grafiken (Jennifer Müller):

Zu Beginn nahm ich an mehreren Sitzungen teil, um mir einen groben Überblick über das gesamte Projekt zu schaffen, denn es ist nicht einfach, ein einheitliches Design zu gestalten, wenn man nicht weiss, worum es geht.

Zusammen mit Samuel zeichneten wir ein grobes Storyboard. Dies sollte für Mary und Cécile als Orientierung dienen. Da wir uns jedoch noch nicht 100% sicher waren, begannen wir unter Vorbehalt möglicher Änderungen zu illustrieren.
Die Illustration war sehr aufwändig. Zuerst musste ich mir nämlich etwas ausdenken, was zum Thema passte und diese dann auch noch so zeichnen, dass sie umsetzbar war.
Nicht selten musste ich ein paar Grafiken anders illustrieren, als am Anfang vorgesehen war.
Ich sass tagelang an kleinen Details und erstellte Grafiken mit bis zu 1000 Layern...
Eine weitere Herausforderung stellten die Farben dar. Bei der Weltkugel zum Beispiel wollte ich nämlich eine Art „Flat-Design“ illustrieren, welches dennoch etwas plastisch wirken sollte.
Dafür erstellte ich zuerst eine grosse Farbpalette und begann dann, mich durch die paar hundert Layer hindurchzuarbeiten. Wegen falscher Farbwahl muss ich zwei, drei Mal von vorne anfangen. Es sah „komisch aus“ – fast wie auseinandergerissen und ich musste alles noch einmal abstimmen und neu anordnen.
Man kann natürlich auch nicht jedes einzelne Grafik-Clip mit den genau gleichen Farben ausfüllen, weil es sonst kein cooles „Autro“ geben würde. Die Farben müssen auch da untereinander abgestimmt werden. Das kann aber erst gemacht werden, wenn die Grafik-Clips schon alle illustriert sind.
Nicht nur die Farbabstimmung war schwierig, ich war mir auch zu Beginn nicht ganz bewusst, wie viele Einzelteile man eigentlich illustrieren muss, um etwas animieren zu können. (Z.B Zifferblatt der Uhr). Hinzu kamen zig Details, welche sehr viel Zeit in Anspruch nahmen. (Schatten, Glanz, Transparenz usw.)
Im Nachhinein würde ich mit diesen Illustrationen früher anfangen, denn die Planung, das Zusammenspiel der Grafiken, sowie die Abstimmung der Farben untereinander nahmen mehr Zeit in Anspruch, als ich geplant hatte. Mittlerweile weiss ich auch, was umsetzbar ist und was nicht. Ich denke aber, dass man immer Schwierigkeiten hat, das im Kopf Gestaltete dann so umzusetzen, dass es dann auch wirklich funktioniert.

Animation (Samuel Rhyner):

Das Animieren des Intros nahm manche Nacht in Anspruch, da sehr viele Ebenen (mehr als 1000 an der Zahl) meine Aufmerksamkeit brauchten. Manch ein Keyframe wurde gesetzt.

Das Zwischenintro «Facts mit Aline» kam relativ spät hinzu. Wie beim Rest hatte Jennifer einen Screen gezeichnet und Samuel anschliessend das Ganze animiert.

Im Outro haben wir keine wahnsinnigen Grafiken eingebaut. Eine einfache Kamerafahrt durch diese Kreise hat uns genügt. Im Nachhinein müssen wir auch sagen, dass gar nicht mehr nötig gewesen wäre, weil im Livestream viele während des Outros ausgeschaltet haben.

Mein persönliches Fazit: So bald wie möglich wieder! Ich animiere sehr gerne und habe die Freiheit, die Jennifer und die Produktionsleitung mir gegeben haben, sehr genossen.

 

Sound: Roman Willi

Eine Woche bevor die Liveshow aufgezeichnet werden sollte, wurde ich angefragt, den Sound dafür zu produzieren. Die Zeit war eher knapp, also machte ich mich bald ans Werk.

Ich hatte glücklicherweise immer ein Video als Referenzpunkt zur Verfügung. Dies machte die Produktion einiges einfacher. Mit Ableton Live produzierte ich die zwei Jingles und das Outro.

 

Moderation: Aline Sloksnath und Florin Rüdisühli

Von Anfang an stand fest, dass wir die Sendung „Fact di sälber“ moderieren würden. Auch die Rollen waren recht schnell aufgeteilt: Eine Art Hauptmoderator, der an einem roten Faden durch die Sendung führt und einen Sidekick, der z.B. Interviews führt und Fakten präsentiert.

Zu Beginn des Projekts, noch bevor die Sendung richtig ins Rollen kam, dachten wir, dass wir uns nun ein paar Wochen zurücklehnen könnten und dann ein paar Tage vor der Sendung kurz noch die Moderation dazu verfassen würden. Schnell haben wir gemerkt, dass das eine grosse Illusion war.

Als Moderator bist du letzten Endes das Gesicht der Sendung. Logisch liegt dir deshalb viel daran, dass die Sendung am Schluss deinen Vorstellungen entspricht. Und genau dort begann die grösste Schwierigkeit: Wo mischst du dich ein und wo lässt du es lieber bleiben? Was sind deine Kompetenzen, und was nicht? Rückblickend haben wir uns als Moderatoren zuerst zu wenig, dann zu viel und am Schluss genau in der richtigen Dosis in den ganzen Produktionsablauf eingemischt.
Der Drehtag und die Live-Produktion verliefen für uns Moderatoren sehr angenehm. Dank der guten Planung der Projektleiter, den kompetenten Technikern und den interessanten Beiträgen, die unsere Moderationen wunderbar ergänzten, waren ein wenig Lampenfieber und die richtige Kleiderwahl unsere einzigen Sorgen auf Set.

Fazit zur Moderation von „Fact di sälber“? Gerne wieder!

 

Technik: Tobie Wittmann, Tim Stroeve,  Samuel Rhyner und Dean Shirley

Die Technik-Crew wurde zu Beginn des Projekts bestimmt. Ihre Aufgabe war es, den gesamten technischen Bereich zu planen, aufzubauen und durchzuführen. Die verschiedenen Erfahrungen der drei Techniker konnten im Projekt gut angewendet werden.

Bei der Planung der Show mussten vor allem Abklärungen am Live-System vorgenommen werden. Da konnte uns Andrin Egger weiterhelfen. So konnten wir zum Beispiel feststellen, dass wir bei Animationen während der Show sehr eingeschränkt sind.

Diese Erkenntnis und weitere Erfahrungen sammelten wir am Technik Einführungstag in der Edu Zone. An diesem Tag bauten wir das gesamte Livesystem auf und durften daran herumexperimentieren. Wir lernten Schnitte zu machen und Übergänge und die Kommunikation zu steuern. Ebenfalls klärten wir die ganze «Ton»-Thematik ab und das Grafikteam konnte die Un-/Tiefen des BlackMagic-Systems kennen lernen. Es war für alle ein intensiver Tag, der aber massgebend zum Erfolg des Projekts beigetragen hat, da wir nachher genau wussten, was alles möglich war.

Der nächste grosse Punkt für das Technik-Team war die Materialbestellung bei der Ausleihe. Zum Glück war das meiste, was wir für unser Projekt benötigten, noch verfügbar. Das restliche Material konnten wir über Kontakte organisieren.

Am Abend vor dem Drehtag hatten wir alle Hände voll zu tun. In erster Linie war es unsere Aufgabe, die Edu Zone leerzuräumen und die ganze Technik aufzubauen. Ohne nennenswerte Hürden konnten wir einen Funktionstest machen.

Am Drehtag hiess es dann: fine-tuning. An allen Ecken und Enden wurden Optimierungen vorgenommen: Kamerapositionen, Kabellängen, Funkstrecken, Weissabgleiche, Ansteckmikrofone, Dolly, Kommunikation mit dem Set und der Regie und noch ganz viel mehr. Doch als dann die finale Show aufgenommen wurde, war alles bereit und gut eingestellt.

Was wir etwas unterschätzt haben, war die Tatsache, dass wir noch viel Material benötigten, welches wir gar nicht ausgeliehen hatten. Gerade als es um die Sache Ton ging, mussten wir noch viele Änderungen vornehmen und brauchten daher viele weitere Umstecker, Kabel und teilweise sogar noch weitere Geräte (EW-100). Weiter hatte während der Show eine Funkstrecke leichte Störgeräusche, die vorher noch nie aufgetreten waren.

Im Grossen und Ganzen können wir aber mit unserem Endprodukt aus technischer Sicht zufrieden sein. Nicht zuletzt ist das der Erfahrung der Einzelnen, der Hilfe von Andrin und der guten Zusammenarbeit zu verdanken.

 

Aufnahmeleitung: Jessica Kessler

Arbeitsprozess

Meine Aufgabe als Aufnahmeleiterin war es, zwischen der Regie und dem Set zu kommunizieren. Ich musste die Anweisungen der Regie weiterleiten oder umsetzen. Die Moderation hatte nur ein Mikrofon und hörte die Regie nicht. Daher musste ich mich auch um die Anweisungen an die Moderation kümmern.

Schwierigkeiten

Die grösste Schwierigkeit war, dass ich selbst kein Mikrofon hatte. Ich hörte somit nur, was die Regie mir mitteilte, konnte aber keine Gegenfragen oder ähnliches stellen. Wir lösten dieses Problem, indem ich jeweils neben die Moderation stand und durch ihr Mikrofon meine Frage stellte oder ihnen Antwort gab.

Verbesserungsideen für die nächste Sendung

Wir haben im Nachhinein erfahren, dass es in der Technikausleihe gute Funksets hat, bei denen die Regie, Kameraleute, Moderation sowie die Aufnahmeleitung alles hören und miteinander sprechen können. Wir werden beim nächsten Mal definitiv diese verwenden.

 

Rückblick in Zahlen

 Vor der Ausstrahlung erreichte unser Teaser 2.776 Aufrufe. Die Südostschweiz online teilte ihn ebenfalls. Mit dem behind the sceenes Teaser erreichten wir 4.312 Aufrufe.

Die Sendung selbst erhielt bis zum heutigen Tag (1.6.2017) 2.531 Views, 86 Likes und wurde 24 Mal geteilt. 31% Der Zuschauer hatten den Ton aktiviert, die anderen 69% hörten es ohne Ton.
Während unserer Live-Sendung hatten wir zu Spitzenzeiten 65 Zuschauer. Unsere Top-Zielgruppe waren die Frauen zwischen 18 und 24 Jahren aus Graubünden. Die Sendung erhielt 224 Reaktionen.

Feedbackrunde

Gut eine Woche nach dem Abdrehen der Sendung trafen wir uns zu einer Feedbackrunde und zum anschliessenden Grillieren. Aus der Feedbackrunde kamen sehr viele gute Ideen und Verbesserungsvorschläge für ein nächstes Mal:

  • Es wurde mehrfach der Wunsch geäussert, das nächste Mal nicht mehr Whatsapp, sondern eine etwas verbindlichere Kommunikationsmethode wie Slack zu verwenden. Dies hätte auch den Vorteil, dass alle in allen Gruppen nachschauen könnten, was gerade so passiert. Dies war ebenfalls ein Wunsch, der geäussert wurde.
  • Bei einigen Teams würde es Sinn machen, ein bis zwei Sitzungen mehr zu machen, und etwas klarer zu definieren, was die Vorgaben und Wünsche der Projektleitung sind.
  • Über die Freiheiten in den Teams waren die meisten sehr froh. Allerdings hätte die Projektleitung aus Sicht der Teams mehr ohne Hemmung sagen sollen, was sie sich anders vorgestellt hatte oder was geändert werden muss.
  • Es wurde gewünscht, dass sich das gesamte Team öfter trifft, damit mehr Teamspirit aufkommt und man weiss, wer was macht und wer schon wie weit ist.
  • Dass einige Personen in verschiedenen Gruppen tätig waren, war super, da so z.B. Inhalte aus der Redaktion einfacher in das Beitragsteam übertragen werden konnten.

Weitere kleinere Verbesserungsvorschläge wurden festgehalten, hier aber nicht erwähnt.

Schlussendlich kann man sagen, dass die Arbeit allen sehr viel Spass gemacht hat und dass wir es alle toll fanden, was aus einer kleinen Idee entstehen kann, wenn alle mit Elan anpacken. Wir möchten alle das nächste Semester noch eine Folge drehen, damit wir das Gelernte auch wirklich umsetzen können.

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